Zwei U-Bahnen vom Typ DT5 an der Haltestelle Baumwall. Am Bahnsteig gehen ein paar Menschen entlang. Im Hintergrund ist die Elbphilharmonie zu sehen.

Noch eine Mobilitätsmesse in Hamburg: Was soll das eigentlich bringen?

Vor nicht mal zwei Jahren fand der größte Mobilitätskongress der Welt in Hamburg statt. Der eine oder die andere erinnert sich vielleicht noch an den „ITS World Congress“ im Herbst 2021. Gerade kam die nächste große Ankündigung rein: Der UITP Gipfel kommt gleich mit zwei Terminen in 2025 und 2027 In die Stadt. Also noch eine Mobilitätsmesse in Hamburg. Da kann man sich schonmal fragen: Was soll das eigentlich bringen? Was bedeutet UITP überhaupt? Was passiert denn dort? Und vor allem: Was hat das mit uns Fahrgästen zu tun? Wir steigen ein.

Was heißt UITP überhaupt und was verbirgt sich dahinter?

Kommen wir erstmal rein mit der Kategorie „unnützes Wissen, mit dem ihr bei der nächsten Grillparty punkten könnt“. 😉 Der UITP ist der internationale Verband für öffentliches Verkehrswesen mit Sitz in Brüssel. Die Abkürzung steht für „Union Internationale des Transports Publics“ (französisch). Die UITP Summit ist der weltweit größte ÖPNV-Gipfel. Hier treffen bis zu 15 000 internationale Fachleute und ÖPNV-Interessierte auf einer Fläche von 40 000 Quadratmetern auf über 300 Ausstellende. Die Idee: Gestalterinnen und Gestalter der öffentlichen Mobilität treffen sich zum Austausch über Ideen und Projekte für eine bessere und vor allem nachhaltigere ÖPNV-Zukunft.

Warum findet noch eine Mobilitätsmesse in Hamburg statt?

Kurz gesagt: Hamburg hat das Auswahlkomitee mit dem ÖPNV-Konzept überzeugt. Jetzt werden einige von euch vielleicht sagen: „Najanaja, also mein Bus ist oft nicht mal pünktlich, wie außergewöhnlich kann das sein…“ Aber schauen wir einmal aufs große Ganze.

Hamburg hat als Stadt sehr ambitionierte Klimaziele und sich die Mobilitätswende als festes Ziel vorgenommen. Das heißt nicht, dass heute schon alles perfekt läuft. Aber gerade wenn es um die Vernetzung (klassischer ÖPNV, On Demand, Sharing) und Digitalisierung (automatisiertes und autonomes Fahren) von Angeboten geht, hat Hamburg eine Vorreiterrolle. Die Bemühungen rund um die Weiterentwicklung der Services und den Netzausbau (Stichwort: U5 als Deutschlands größtes innerstädtisches Infrastrukturprojekt) werden über die Landesgrenzen hinaus wahrgenommen. Mit dem Bewerbungsmotto „How do we change mobility for the world to come? – Only together” hat Hamburg so ins Schwarze getroffen.

Blick auf Hafen, Elbphilharmonie und die U3-Gleise. DT5 fährt Richtung Landungsbrücken. Auf der Straße daneben ein MOIA-Fahrzeug.
Hamburg hat einiges zu bieten und will das der Welt beim UITP 2025 zeigen

Und was bringen solche Kongresse und Gipfel uns Fahrgästen?

Berechtigte Frage, schließlich geht es hier um eine Fachmesse und nicht um so etwas wie die Bundesgartenschau für jedermann und -frau. Es mag etwas abstrakt klingen, aber tatsächlich bedeuten solche Veranstaltungen Aufmerksamkeit für die Stadt und die zahlreichen Betreiber*innen in ihr. Und das wiederum heißt: Neue Kontakte und Netzwerke entstehen, die dann neuen Ideen für Fahrgäste zugute kommen.

Den Schwung solcher Events haben wir alle beim ITS bemerkt. Schauen wir mal auf Projekte wie HEAT, die U-Bahn100, die Umstellung auf E-Busse, die Einführung von mehr und mehr On Demand-Angeboten als Ergänzung zum klassischen ÖPNV oder digitale Services wie hvv switch und hvv Any. All diese sind natürlich nicht nur, aber eben auch durch die Schubkraft, die Fachveranstaltungen mit sich bringen, entstanden.

Will sagen: Noch eine Mobilitätsmesse in Hamburg ist sicher kein Allheilmittel für die Mobilität der Stadt, aber sie bringt auf jeden Fall frischen Wind und neue Ideen mit sich. Und auf diese können wir uns dann alle freuen.

Kommentieren

3 Kommentare zu: Noch eine Mobilitätsmesse in Hamburg: Was soll das eigentlich bringen?

  1. Eine reißerische und provokante Überschrift.
    Der Artikel hat leider inhaltlich nicht gehalten, was die Überschrift suggeriert hatte.
    Das Fazit „… Noch eine Mobilitätsmesse in Hamburg ist sicher kein Allheilmittel für die Mobilität der Stadt…“ finde ich gelungen. Sicher wird etwas hängen bleiben.
    Der Artikel hätte sich gern mal der Frage widmen können, was uns Fahrgästen im Alltag wirklich hilft. Das ist gar nicht so schwer. Vielleicht im nächsten Beitrag?

  2. Hauptsache, Hamburg stellt sich wieder mal gut dar. Hamburg, die Stadt mit dem unterirdischen (nicht als topografische Lage zu verstehen 😉) Schnellbahn“netz“, vor allem in Stadtregionen wie dem Bezirk Wandsbek oder dem Süderelberaum.
    Na, dann macht mal eure Kongresse in der Hafencity oder meinetwegen auch auf der Osterstraße.

    1. Oha, jetzt gehst du aber hart mit Hamburg ins Gericht. Ein Stück weit gebe ich dir aber Recht: Überall perfekt läuft’s sicher noch nicht. Was für das Auswahlkomitee aber eben auch entscheidend ist, sind wie gesagt auch die Mobilitätskonzepte für die Zukunft. Und (mindestens) die können sich eben wirklich sehen lassen.

Schreibe einen Kommentar