Ein Mitarbeiter der Ordnungsgruppe mit Diensthund, 1987 

50 Jahre Sicherheit und Service: Von der Ordnungsgruppe zur Hochbahn-Wache

Heute sorgen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hamburger Hochbahn-Wache im Netz rund um die Uhr für Sicherheit und sind zugleich Ansprechpartner und Ansprechpartnerinnen für die Fahrgäste. Als Sicherheits- und Service-Dienstleister ist die Hochbahn-Wache aus dem Betrieb nicht mehr wegzudenken. Aber wie fing das eigentlich einmal an? Was hat sich in den 50 Jahren seit ihrer Gründung verändert? Ein Blick zurück bis in das Jahr 1974. 

Für einen guten öffentlichen Personennahverkehr ist ein wesentliches Ziel: Die Fahrgäste sollen sich sowohl auf der Fahrt als auch an den Haltestellen sicher fühlen. Über die Frage, wie dieses Empfinden gestärkt werden könnte, berät erstmals Ende 1973 der Vorstand der Hochbahn. Das Ergebnis ist die Aufstellung einer speziellen Gruppe, deren Präsenz im Netz die Sicherheit erhöhen solle. Zugleich sollen die Mitarbeitenden für die Fahrgäste ansprechbar sein und damit deren Sicherheitsgefühl stärken und den persönlichen Service verbessern. 

Die Ordnungsgruppe 

Am 30. Januar 1974 beschließt der Hochbahn-Vorstand dann die „Aufstellung einer Ordnungsgruppe zur Überwachung der U-Bahn-Haltestellen und -Züge“. Zunächst sind es elf Mitarbeiter – und mit dabei ein Diensthund, der von einem entsprechend geschulten Gruppenmitglied geführt wird. Alle Mitarbeiter der Gruppe sind speziell ausgebildet und mit angepasster Ausrüstung ausgestattet. Dazu gehören damals Polaroid-Sofortbildkameras, Tonbandnotizbücher, Funkgeräte und zum Eigenschutz auch Tränengassprühdosen. 

Die Ordnungsgruppe, der Vorgänger der Hochbahn-Wache, auf der Streife am Bahnsteig
Mitglieder der Ordnungsgruppe auf gemeinsamer Streife mit der Polizei, 1982.

Bis Ende der 1980er Jahre verdoppelt sich die Mitarbeiterzahl, zusätzlich unterstützen mehr als 100 Mitarbeiter*innen der Betriebsaufsicht und des Fahrkartenprüfdienstes die Arbeit der Ordnungsgruppe sowie zeitweilig auch Polizeibeamte. Damit sammelt die Hochbahn erste Erfahrungen mit vertieften und vernetzten Sicherheitskonzepten. 

Hamburger U-Bahn-Wache nimmt ihre Arbeit auf 

Im Zuge des weiteren Ausbaus des U-Bahn-Netzes entwickelt die Hochbahn das Konzept stetig weiter, die Ordnungsgruppe wird um eine mobile Haltestellen- und Fahrgastbetreuung ergänzt. Um den Bereich Sicherheit weiter zu stärken, entwirft die Hochbahn unter dem neuen Vorstand für Betrieb und Technik, Holger Albert, zudem ein komplett neues Sicherheitskonzept. Den Kern bildet die Ordnungsgruppe, die nun zur eigenständigen Tochter-Gesellschaft „Hamburger U-Bahn-Wache“ (HUW) weiterentwickelt wird. Geschäftsführer ist Arndt Malyska, ein Fachmann, der bereits in der gleichen Position in München viel Erfahrung gesammelt hat. Zusammen mit dem privaten Sicherheitsunternehmen Raab Karcher Sicherheit GmbH als Minderheitsgesellschafter gelingt es der Hochbahn, die gut sechs Monate dauernde Ausbildung und Ausrüstung sowie das Auftreten der Mitarbeitenden nochmals wesentlich zu professionalisieren. Im Zentrum der Schulungen steht der Service. Sehr viel Wert wird dabei  auf Tarif- und Streckenkunde gelegt. 

Zum 1. Januar 1993 wird die HUW Teil des U-Bahnbereichs, zusammen mit den Sachgebieten Sicherheitsdienst (UBS1), Prüfdienst (UBS2) und Strafsachenbearbeitung (UBS3). Am 1. April 1993 nimmt dann das aus 73 Männern und sechs Frauen bestehende Team der Hamburger U-Bahn-Wache offiziell den Dienst auf. 

Hochbahn-Wache inkl. Geschäftsführer Arndt Malyska
Mitarbeitende der Hamburger U-Bahn-Wache mit HUW-Geschäftsführer Arndt Malyska, 1993

Aus der U-Bahn-Wache wird die Hochbahn-Wache 

Der nächste Entwicklungsschritt folgt 2003, als die Hochbahn durch die Übernahme aller Geschäftsanteile der HUW zur Alleingesellschafterin wird. Damit kann sie weitreichende Umstrukturierungen vornehmen, um einen Sicherheitsdienst für alle Unternehmensbereiche zu schaffen. Dazu gehört dann auch erstmals der Busbetrieb. Deutlich wird das auch im neuen Namen: „Hochbahn-Wache“ (HHW). Verantwortlich für die 80 Mitarbeitenden des Sicherheitsdienstes und die rund 100 Mitarbeiter*innen im Prüfdienst bleibt Arndt Malyska. Alle Mitarbeitenden der HHW werden bei der Hochbahn angestellt. Die Umbenennung und strukturelle Vernetzung dient auch dazu, interne Abstimmungen und Betriebsabläufe zu vereinfachen und damit eine effektivere sowie schnellere Einsatzführung zu erreichen. 

Mit der Hochbahn-Wache hat die Hochbahn nun einen hochprofessionellen Sicherheitsdienst, der die hohen Anforderungen in diesem Bereich ebenso erfüllt wie im besonders wichtigen direkten Umgang mit den Fahrgästen. Seit 2018 ist die Hochbahn-Wache mit ihrem langjährigen Partner, der Securitas, als Gemeinschaftsbetrieb organisiert. Heute sind die 430 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hochbahn-Wache nicht nur rund um die Uhr in den Anlagen und auf den Haltestellen von U-Bahnen und Bussen im Einsatz, sie unterstützen auch bei jährlich über 100 Veranstaltungen in Hamburg.

 

Foto der Hochbahn-Wache am Jungfernstieg

 


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