Helfer an den Haltestellen: Keine Angst vor Notrufsäule und Nothalt

Gesehen hat sie wohl jede und jeder von uns schon, aber wahrscheinlich hat kaum jemand die Helfer an den Haltestellen schon einmal genutzt. Auch wenn wir alle hoffen, dass im Alltag nie etwas Schlimmes passiert, ist es doch besser, auf alles vorbereitet zu sein. Selbst wenn das Fahren mit Bahnen und Bussen grundsätzlich sehr sicher ist, gilt im Ernstfall dann: Keine Angst vor Notrufsäule oder Nothalt. Denn genauso wie Infosäule und Feuerlöscher gehören sie an jeder U-Bahn Haltestelle zur Standardausstattung. Was ihr in welchem Fall nutzen solltet und warum ihr insbesondere – aber nicht nur – in Gefahrensituationen keine Scheu vor der Nutzung der Info- und Notrufsäule haben solltet, erklären wir euch jetzt: 

Der Info-Knopf 

Der Info-Knopf soll in erster Linie genau das liefern, was der Name bereits verrät: Informationen. Egal ob Infos zur Routenplanung, Barrierefreiheit oder Meldungen zu Verschmutzungen – am anderen Ende der Leitung wartet die HOCHBAHN-Leitstelle auf euren Anruf und steht mit Rat und Tat zur Seite. Und das rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr. Aber auch, wenn ihr beispielsweise nachts allein am Bahnsteig wartet und euch unwohl dabei fühlt, könnt ihr die Kolleginnen und Kollegen der Leitstelle über den Infoknopf kontaktieren. Sie bleiben dann bis zur Einfahrt der nächsten Bahn bei euch in der Leitung und können euch auch über die Kameras im Blick behalten. Mehr zum Thema „Sicherheitsgefühl im ÖPNV“ könnt ihr hier nachlesen. 

Diese drei Kästen bilden die sogenannte Info- und Notrufsäule.
Die Info- und Notrufsäule muss nicht immer eine tatsächliche Säule darstellen.

Der SOS-Knopf 

Der SOS-Knopf befindet sich direkt neben dem Info-Knopf und hebt sich durch den weißen Schriftzug auf rotem Grund ab. Wenn dieser betätigt wird, ertönt in der HOCHBAHN-Leitstelle ein lautes Signal und es wird automatisch eine direkte Verbindung zum Team dort hergestellt. Zudem schalten die Kameras in der Haltestelle automatisch Richtung Info- und Notrufsäule, sodass die Kolleginnen und Kollegen in der Zentrale sofort eine Übersicht von der Situation vor Ort erhalten. Auch wenn „Notfall“ oft eine Frage der Definition ist, gilt beim SOS-Knopf ganz klar: Drücke in einer Gefahrensituation lieber einmal zu viel als einmal zu wenig. Dabei kann es sich beispielsweise um einen medizinischen Notfall, um eine Bedrohungslage oder um eine Person im Gleis handeln. In einer solchen Situation ist nur eine Funktion noch wichtiger als der SOS-Knopf… 

Der Nothalt 

Wenn sich größere Gegenstände oder sogar Personen im Gleisbett befinden, ist sofort der Nothalt zu betätigen! Dabei ist es vollkommen egal, ob die U-Bahn erst in 4 Minuten kommt. Sobald der Nothalt betätigt wird, springen für die Fahrerinnen und Fahrer alle Signale auf Rot. Dadurch ist gewährleistet, dass Züge erst nach Rücksprache mit der Zentrale eine Einfahrt in die Haltestellen erhalten. Wenn dir durch ein Missgeschick kleinere Dinge herunterfallen, beispielsweise ein Handy oder Kopfhörer, dann ist es natürlich verständlich, dass du auch dieser zurückbekommen möchtest. Allerdings besteht in einem solchen Fall keine akute Gefahr, weswegen hier nicht der Nothalt, sondern der Info-Knopf die richtige Wahl ist. Wichtig auch hier: Niemals versuchen, solche Fälle alleine zu regeln. 

Wenn der Nothalt gezogen wird, springen die Signale auf der Strecke auf rot.
Der Nothalt an einer klassischen Info- und Notrufsäule – an der rechten Seite.

Feuerlöscher 

Auch ein Feuerlöscher ist Teil der Info- und Notrufsäule. Diesen findet ihr im unteren bzw. im linken Teil der Säule, direkt hinter einer kleinen Klappe. Sobald diese Klappe geöffnet wird, wird parallel automatisch ein Signal an die Feuerwehr gesendet. 

Wird der Feuerlöscher entnommen, wird automatisch ein Signal an die Feuerwehr gesendet.
In der klassischen Info- und Notrufsäule befindet sich der Feuerlöscher ganz unten.

Welche Möglichkeiten gibt es sonst noch? 

Sollte es zu einer Situation kommen, in der ihr euch unwohl fühlt, dann gibt es natürlich noch weitere Möglichkeiten, als die Info-/Notrufsäule an den Bahnsteigen zu nutzen: In den U-Bahnen selbst gibt es an jeder Tür Sprechverbindungen zu unseren Fahrerinnen und Fahrern, die euch sofort weiterhelfen können. Und selbstverständlich gilt: Unsere Kolleginnen und Kollegen von der Hochbahn-Wache könnt ihr auch immer ansprechen, wenn ihr sie auf Streife antrefft. 

Übrigens: Die Notrufsäulen der S-Bahn Hamburg sehen zwar etwas anders aus, sind aber grundsätzlich ähnlich aufgebaut und mit den gleichen Funktionen ausgestattet. Auch dort gilt: Keine falsche Scheu. Wenn mal irgendwas ist, dann meldet euch bei den Kolleginnen und Kollegen. 


Außerdem interessant: 

Von Smartphone bis Nähmaschine – Fundsachen bei der Hochbahn

Sei Du. Sei Wir. Weshalb sieht man das gerade überall in der Stadt?

Schreibe einen Kommentar