Sei Du. Sei Wir. Weshalb sieht man das gerade überall in der Stadt?

Vielleicht ist euch in den vergangenen Tagen auch schon der Spruch „SEI DU. SEI WIR.“ über den Weg gelaufen. Im Moment finden sich in ganz Hamburg Plakate und andere Werbeflächen mit dieser Botschaft. Zu sehen sind auf den Motiven Kolleginnen und Kollegen der HOCHBAHN – aus verschiedensten Arbeitsbereichen. Aber was genau hat es damit auf sich? Weshalb ist Hamburg damit zugepflastert? Was steckt dahinter und vor allem: Was hat das Ganze mit uns als Fahrgästen zu tun? Schauen wir uns das einmal genauer an.

Foto eines Displays am Hamburger Hauptbahnhof, das groß mit der Aufschrift "Umsteigen" wirbt.

Daran kommt niemand vorbei: Das Kampagnenmotiv am Hamburger Hauptbahnhof.

Der Arbeitsmarkt ist umkämpft – das merkt auch die HOCHBAHN

Der Arbeitsmarkt in Deutschland ist im Wandel. Klimakrise, Corona-Pandemie und der demographische Wandel haben großen Einfluss darauf, welche Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen. Das betrifft nicht nur das Finden neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern auch das Halten derjenigen, die bereits an Bord sind. Woran liegt das?

  1. Neue Wünsche: Viele junge Leute möchten heute einen Job, der zu ihrem Leben passt. Warum ist das so? Sie sehen sich einer Realität mit ziemlich vielen und existenziellen Krisen konfrontiert. Im Ergebnis sind sie skeptischer, ob ein Nacheifern der vorherigen Generationen im Hinblick auf das Arbeitsleben wirklich der richtige Weg ist. Vielmehr wägen sie genauer ab und suchen eher nach einem Job, der dann wenigstens gut für unsere Welt ist (Trendstudie „Jugend in Deutschland 2023“).
  2. Viele Veränderungen: Seit etwa 20 Jahren sind die Geburtenraten in Deutschland rückläufig. Die Auswirkungen werden nun auf dem Arbeitsmarkt spürbar. Es gibt weniger junge Leute und viele ältere, die Boomer, gehen in Rente. Konkret gehen bis 2036 etwa 30 Prozent der derzeit Erwerbstätigen in den Ruhestand (Statistisches Bundesamt). Das macht sich auch bei der HOCHBAHN bemerkbar: Parallel dazu, dass für den Hamburg-Takt mehr Personal gebraucht wird, muss auch das Ausscheiden von Kolleginnen und Kollegen kompensiert werden.
  3. Umkämpfter Arbeitsmarkt: Alle Unternehmen merken das. Auch die HOCHBAHN muss sich damit auseinandersetzen. Das Gleichgewicht zwischen Stellenangebot und Bewerbern verschiebt sich mehr und mehr zu Gunsten der Jobsuchenden. Früher hat man von einem Arbeitgebermarkt gesprochen, heute ist es ein Arbeitnehmermarkt. Das heißt, Unternehmen müssen deutlich mehr tun, um qualifiziertes Personal zu finden.

Was heißt das konkret?

Die HOCHBAHN möchte mit einer neuen Marke und Kampagne Aufmerksamkeit auf sich als zehntgrößter Arbeitgeber Hamburgs ziehen und zeigen, was sie auszeichnet. Etwas, das mir an meinen ersten Tagen bei der HOCHBAHN direkt aufgefallen ist, ist der familiäre Zusammenhalt im Team. Von vielen Kolleginnen und Kollegen weiß ich, dass es ihnen ähnlich ging. Nun mögen das viele Unternehmen von sich behaupten und für einige Jobsuchende mag es auch seltsam klingen – es geht ja eben um Arbeit und nicht das Privatleben. Doch sind wir ehrlich: Der Großteil von uns verbringt wahrscheinlich die meiste Zeit des Tages mit Kolleginnen und Kollegen. Da hilft es schon sehr, wenn man sich wenigstens nicht unwohl fühlt und bestenfalls sogar einen gewissen Grad an Sympathie und Zusammenhalt erlebt. Bei der HOCHBAHN könnt ihr das beobachten. Achtet mal drauf. Hochbahnerinnen und Hochbahner, leicht an der Dienstkleidung zu erkennen, grüßen sich – immer! Das ist schon ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl, was dort zum Ausdruck kommt und auch alle mittragen, die keine Dienstleidung tragen.

Foto eines Plakates an der U Emilienstraße mit der Botschaft: SEI DU. SEI WIR.

Plakate an U-Bahn-Haltestellen verbreiten die Botschaft in der Stadt: SEI DU. SEI WIR.

Gleichzeitig bringt jeder und jede andere Hintergründe mit sich – sei es kulturell, familiär oder auch schlicht in seiner oder ihrer Art zu leben. Bei über 6 300 Mitarbeitenden ist die HOCHBAHN genauso vielfältig wie Hamburg selbst. Und auch für die Jobmöglichkeiten, die sich hier bieten, gilt: Ob Bauingenieurin, Busfahrer oder Handwerkerin, es gibt fast nichts, das es bei der HOCHBAHN nicht gibt.

Und genau dies soll „Sei Du. Sei Wir.“ zum Ausdruck bringen. Die Idee hinter der Kampagne ist, die familiäre Atmosphäre und gleichzeitig die individuellen Stärken der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufzuzeigen. Das Besondere daran: Nicht nur seht ihr daher auch echte Kolleginnen und Kollegen auf den Werbetafeln der Stadt, sondern auch die gesamte Idee zur Kampagne wurde gemeinsam mit Mitarbeitenden entwickelt und diskutiert.

Was hat das mit uns als Fahrgästen zu tun?

Die Lage am Arbeitsmarkt kann uns als Fahrgästen an sich ja erst einmal egal sein, oder? Wenn spontan Busse oder U-Bahnen ausfallen, weil beispielsweise viele Baustellen und Krankheitswellen zusammenkommen, nicht mehr ausreichend Kolleginnen und Kollegen einspringen können, wird das Thema auf einmal sehr greif- und spürbar. Die gute Nachricht: Die HOCHBAHN hat sich in den vergangenen Monaten neu sortiert und verschiedene Maßnahmen vorbereitet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen – die Kampagne ist also nur der erste Schritt. Die nicht so gute Nachricht: Diese Herausforderung erledigt man nicht über Nacht, sondern es braucht einen langen Atem.

Oder anders gesagt: Nach der Trainingsphase kommt die Wettkampfphase. Wir können also gespannt sein, was die HOCHBAHN noch in petto hat. Und falls ihr selbst oder Bekannte von euch Lust haben, an der Mobilitätswende mitzuschrauben – Möglichkeiten gibt es genug: Karriere bei der Hamburger Hochbahn AG.

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6 Kommentare zu: Sei Du. Sei Wir. Weshalb sieht man das gerade überall in der Stadt?

  1. Moin! Ich möchte gerne als U-Bahn Fahrer bei der Hochbahn tätig werden. Da ist allerdings die Sache, dass man 21 Jahre alt sein muss. Kann man die Ausbildung nicht reintheoretisch mit 20 beginnen und ab 21 alleine fahren?

    Und wie ist das mit dem Führerschein? Ich habe häufiger gehört, dass es zur Debatte stand, die Führerschein Voraussetzung zu entfernen. Auf der Hochbahnseite beim Job „U Bahnfahrer Quereinstieg“ steht der Führerschein gar nicht mehr (ohne Quereinsteig steht es), aber soll angeblich trotzdem noch aktiv sein. Und könnte man mit B197 (Automatik und Schalt Führerschein) auch beginnen? Ist im Prinzip ähnlich, nur, dass man auch Automatik fahren darf.

    Ich interessiere mich sehr für die Hochbahn, aber einige Dinge sind da ungeklärt. Ich freue mich auf eine Antwort!

    1. Moin! Grundsätzlich freut es uns sehr, dass du gerne als U-Bahn Fahrer bei uns tätig werden willst. Um die ungeklärten Dinge einmal aus der Welt zu schaffen, wendest du dich am besten direkt an die Kolleg*innen aus dem Recruiting. Die sind natürlich die Expert*innen auf dem Gebiet und können dir jede Frage im Detail beantworten. Schau mal hier vorbei: https://www.hochbahn.de/de/karriere/hochbahn-als-arbeitgeber/ansprechpartner-innen

  2. Liebe Hochbahn,
    wird auch bei der „Hochbahn-Wache“ eigentlich pro-aktiv eingestellt?

    Leider verstoßen immer mehr Menschen gegen die Beförderungsbestimmungen (ich meine Vandalismus und harter Drogenkonsum, nicht harmloses Betteln), sodass eine verstärkte Bestreifung der Züge und Bahnhöfe echt wünschenswert wäre.

    MfG

    1. Moin! Auch bei der Hochbahn-Wache gibt es aktuell Job-Möglichkeiten. Derzeit arbeiten bei dort 430 Kolleginnen und Kollegen. Sie sind rund um die Uhr im Netz unterwegs, können und werden auch in Zukunft aber nicht überall gleichzeitig sein – immerhin misst das HOCHBAHN-Streckennetz über 1.000 km. Wenn du dich an einer Haltestelle unwohl oder bedroht fühlst, gib aber bitte über die Notrufsäulen Bescheid, dann kann die Leitstelle Unterstützung schicken!

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