Wie sicher ist Busfahren in der Pandemie?

Überall hört man von neuen Maßnahmen zum Schutz vor der Omikron-Variante. Kontakte und Menschenansammlungen sollen vermieden werden, doch im Bus ist man selten allein unterwegs. Wie passt das eigentlich zusammen?

Die gute Nachricht zuerst: In Bussen gibt es schon seit Beginn der Pandemie eine Reihe von Maßnahmen, die die Mitfahrt für euch so sicher wie möglich machen sollen. Zum einen gelten in Bussen natürlich die allgemeinen Schutzmaßnahmen, wie Maskenpflicht und 3G-Regel. Für eine gute Durchlüftung sorgt außerdem das Öffnen aller Türen bei jedem Halt. Was Viele aber vermutlich gar nicht auf dem Schirm haben: Die Busse der Hamburger Verkehrsunternehmen sind alle mit Lüftungs- und Klimaanlagen ausgestattet. Diese ermöglichen eine gleichmäßige Luftverteilung auch einen guten Luftaustausch.

Ein komplexes, aber tatsächlich serienmäßiges System sorgt für einen ständigen Luftwechsel. Dazu gehört: Frischluftansaugung übers Dach, Frischluftzufuhr über die Front sowie Frisch- und Abluftaustausch, der per Überdruck an jedem Halt durch die Türöffnung erzeugt wird. Zusammen mit dem Luftkanal der Klimaanlage und der kontinuierlichen Abluft per Überdruck wird also bereits verhindert, dass sich lokal eine hohe Viruskonzentration im Fahrgastraum entwickelt. Der Luftwechsel, der so in Bussen erreicht wird, entspricht dem mindestens vierfachen der Empfehlung für die normale Belüftung von Wohngebäuden.

Neue antivirale Filter bieten zusätzlichen Schutz

Obwohl die Situation im Bus durch dieses ausgetüftelte System ohnehin schon deutlich besser ist als in vielen anderen alltäglichen Situationen, haben Hochbahn und VHH im Zuge der Pandemie mit der Aufrüstung aller Busse um antivirale Luftfilter begonnen. Die verbauten Innenraumfilter bestehen aus drei verschiedenen Schichten. Die ersten zwei scheiden Feststoffe und bereits den Großteil der feinen viralen Aerosole ab. Eine dritte Schicht inaktiviert alle verbleibenden viralen Schadstoffe und reduzieren diese um 99 Prozent.

Die heute verbauten Systeme gab es zu Beginn der Pandemie noch nicht serienmäßig. Aber genau das ist bei einer Flotte von allein in Hamburg über 1 700 Bussen natürlich entscheidend. Hier hilft kein Stückwerk, sondern es braucht eine einheitliche Lösung, die sich mit täglichem Betrieb und der Wartung gut vereinbaren lässt. Seit dem letzten Jahr gibt es nun serienmäßige Filter für immer mehr Busmodelle auf dem Markt. Seitdem haben die Hamburger Verkehrsunternehmen nach und nach angefangen, alle ihre Busse auszustatten. Schon mehr als 85 Prozent der Hamburger Busflotte verfügt heute über antivirale Luftfilter – der Rest ist bereits in Arbeit. Und auch die Busse anderer Verkehrsunternehmen im hvv könnt ihr mit gutem Gefühl nutzen. Denn auch für diese gilt: Schon die „normale“ Ausrüstung bietet in Verbindung mit den Hygieneregeln eine hohe Sicherheit.

„Und was ist mit den Bahnen?“, werdet ihr euch vielleicht fragen. In U-Bahnen und S-Bahnen gelten wie überall im hvv Maskenpflicht und 3G. Außerdem sind Bahnen natürlich deutlich größer als Busse und ermöglichen so eine bessere Verteilung im Fahrzeug. Insbesondere bei allen U- und S-Bahnen, die durchgängig begehbar sind. Neben der Durchlüftung bei jedem Fahrgastwechsel, verfügen Bahnen außerdem ebenfalls serienmäßig über ähnliche Frischluft-, Klimaanlagen- und Lüftungs-Systeme wie Busse, die für einen guten Luftwechsel sorgen.

Zusammen mit dem Tragen einer FFP2-Maske, was seit dem 15.1. wieder verpflichtend im hvv gilt und euch 75-mal besser als OP-Masken vor einer Ansteckung schützt, seid ihr in Bus und Bahn also echt sicher unterwegs.

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17 Kommentare zu: Wie sicher ist Busfahren in der Pandemie?

  1. Moin,
    Wie verhält man sich, wenn man auf den HVV zwingend angewiesen ist, und sich auf direktem Wege in Quartalen begäbe?

  2. Es ist seit Monaten das gleiche Bild, sie fahren den ganzen Bus voller schwer alkoholisierte Menschen in die Halskestrasse, man wird bepöbelt, laute Musik und niemand hält sich an die Corona Regeln ( Maskenpflicht) ihre Fahrer können sich nicht durchsetzen, oder wollen das nicht. Ich möchte mir das nicht mehr gefallen lassen.
    Echt ätzend.

    1. Da es sich bei der Halskestraße vermutlich um die Linie 120 und damit um eine VHH-Linie handelt, fällt es mir schwer, das von hier aus nachzuvollziehen. Es sind aber im gesamten hvv-Netz 750 Mitarbeiter*innen des Sicherheits- und Prüfdienstes unterwegs, um für die Sicherheit der Fahrgäste zu sorgen. Nur leider können sie nicht überall gleichzeitig sein. Bei Vorfällen können Sie sich auch jederzeit an den Kundenkontakt des hvv wenden: https://www.hvv.de/kontakt#!

  3. GANZ EHRLICH DER 22 IST IMMER ÜBERFÜLLT BIS ZUM GEHT NICHT MEHR DANN FAHREN DUE SO UNREGELMÄSIG GRADE HEUTE MORGEN FÄHRT DER 22 EINE MINUTE ZU FRÜH DAS HAT MEIN GANZEN TAG VERSAUT VIELLEICHT SOLLTET IHR MEHR LINIEN VON HAGENBECK NACH LURUP FAHREN LASSEN DENN IMMERHIN ZALEN WIR UNSER JAHRES ABO UND HABEN IMMER PROBLEME MIT DEN VERDAMMTEN 22 RICHTUNG BLANKENESE

  4. Moin,
    Ich hätte mal eine Frage : Nach den DB Fahrgastrechten darf man einen Zug anderer Produktklasse nutzen, wenn sich die Fahrzeit um mind. 20 Minuten verzögert. Die Regel sollte doch auch für den HVV gelten oder nicht?
    Konkret: Wenn der Metronom aus Lüneburg ausfällt, darf ich dann auch den ICE nach Hamburg nutzen?

    1. Beim hvv handelt es sich um einen Verbund. Da Fernzüge wie ICE und IC nicht Teil des hvv sind, können diese nicht als Ersatz für einen ausgefallenen Metronom genutzt werden.

      1. Ok, aber welche Fahrgastrechte habe ich dann? Ich dachte, es gilt eine EU weite Regel.
        Können Sie die Fahrgastrechte für den Hvv verlinken?

  5. Zusatz zu meinem Kommentar (HolgerS)

    Gelegentlich würde ich mir, um mehr Abstand halten zukönnen, wünschen dass die Busse öfter bzw. länger fahren.

    In der Hauptverkehrszeit könnten Fahrten, die planmäßig nicht die ganze Linie fahren, einen längeren Weg fahren.

    1. Beispiel Linie 4:: Einige Fahrten enden bereits am „Langenfelder Damm“ oder „Eidelstedter Platz“. Fahrten die planmäßig am Langenfelder Damm enden könnten bis Eidelstedter Paltz fahren. Planmäßige Fahrten bis Eidelstedter Platz könnten bis Wildacker fahren.
    2. Beispiel U2 : Planmäßige Züge bis Niendorf Markt könnten bis Niendorf Nord fahren.
    3. Beispiel S3 (Nicht HHA aber im HVV) : Züge Richtung Pinneberg sollten an Elbgaustraße nicht geschwächt werden.

    Ich habe nur Beispiele aus meinem häufig genutztem Umfeld genannt; ähnliche Beispiele gibt es aiche auch in anderen Bereichen Hamburgs.
    Ich weiß dass die Planung der kürzeren Fahrten dem allgemeinen Fahrgastaufkommen entspricht; jedoch erlebe ich häufig sehr volle Fahrzeuge.
    Zum 1. Beispiel: Ich habe schon ein paar mal erlebt dass fast alle Fahrgäste des am lderam Langenfalder Damm endenden Busses mit dem folgenden Bus Richtung Eidelsteht weiter fuhren; daher war der Folgebus dann sehr voll.

    1. Ein Problem dabei ist der Platzmangel. An Wildacker können nur zwei Fahrzeuge stehen. Am Eidelstedter Platz ist auch nicht endlos Platz, da dort auch andere Linien überliegen müssen. Hilfreich wäre es auch, wenn man mehr auf die Zielanzeige achtet, dann würden am Langenfelder Damm auch weniger Leute aussteigen um in den folgenden Wagen zu steigen. Am anderen Ende der Linie 4, an der Brandstwiete ist so schon zu wenig Platz…und es ist auf allen Linien eine Platzfrage. Irgendwann muss der Fahrer ja auch eine Pause machen. Wo, wenn nicht an den Endhaltestellen?

      1. Platzmangel ist die treffende Zustandsbeschreibung.
        Es ist alles das Resultat dieses schwachen Schnellbahnsystems, das zudem in jeder Beziehung nur auf eine Richtung (die City) ausgerichtet ist. Und es ist Ergebnis der kontinuierlichen Weigerung, in dieser Stadt auf den nicht schnellbahnwürdigen Relationen ein ÖPNV-System einzuführen, das erheblich attraktiver als Busse ist und mehr Platz bietet. (Wurde vom neualten >hvv gerade drei mal „durchgestrichen“ 😒.) Und schließlich die „Freiwilligkeit“ des Herrn Tsch.
        Bei uns im Bezirk Wandsbek fahren „freiwillig“ mit den Bussen nur die, die darauf angewiesen sind. Ansonsten hat der Autoverkehr noch stärker als vor Corona zugenommen (meine Wahrnehmung).

      2. Mein Vorschlag die Kurzläufer eine längere Strecke fahren zu lasen ging davon aus, dass diese längeren Routen bereits im Fahrpan eingeplant werden. Damit würden die einzelnen Fahrer keine längeren Schichten haben sondern eben andere (längere) Strecken fahren.
        Da auch in der Gegenrichtung mehr bzw. längere Routen geplant werden entstehen dan den Endatationen keine zusätzlichen Überlieger.

        Zitat: „Wo, wenn nicht an den Endhaltestellen?“

        Um den Fahreren bei längeren Strecken ausreichende Pausen zu ermöglichen könnte dort auch ein Fahrerwechsel erfolgen. Es sollte sicher möglich sein dem Fahrpersonal einen angemessenen Ruheplatz anzubieten; wenn an den Endstationen kein Raum für den Ruheplatz vorhanden ist könnte der Wechsel auch auf der Strecke geplant werden. (Als Ruheplatz denke ich z.B. an einen Kleinbus, VAN o.ä.) Nächse Dienstfahrt jenach Taktfolge mit der nächsten oder übernächsten Tour.

  6. Wenn die Technik richtig funktioniert ist das eine gute Sache.

    Allerdings scheint die Regel „Bei jedem Stop alle Türen öffnen!“ noch nicht beim ganzen Fahrpersonal angekommen zu sein. Bei den Fahrten, die ich in den letzten Monaten unternommen habe, wurden nur selten an jeder Station alle Türen geöffnet. Selbst bei Bussen und U-Bahnen Typ DT5 sowie S-Bahnen BR 490 bei denen das öffnen aller Türen (Ausstiegsseite) möglich ist scheint das Personal diese Regel bzw. Anweisung oftmals zu vergessen.

    Allerdings durfte ich auch wiederholt Fahrgäste erleben die sich über (unnötig) geöffnete Türen mit den Worten „Das zieht“ oder „Es wird zu kalt“ beschwerten. Man kann es eben nicht allen recht machen.

  7. Eine sehr gute Maßnahme, um die Sicherheit weiterzuerhöhen (y)

    Bezüglich der U-Bahnen stimme ich zu, dass (meist) die Verteilung besser funktioniert bzw. ohnehin Busse häufiger überfüllt sind als U-Bahnen/S-Bahnen (zumindest gefühlt). Nichtsdestotrotz würde mich dort auch interessieren, inwiefern in den Klimaanlagen der DT5er bzw. 490er bei der S-Bahn Antivirale Filter eingebaut werden. Besteht ein Belüftungssystem auch in den DT4ern? Gerade in Anbetracht der hier nur manuellen Türöffnung. Vielleicht wäre vorübergehend (gerade im DT4er) es sinnvoll alle Fenster immer geöffnet zu halten und es zu verbieten sie zu verschließen als neuer Vertragsgegenstand des hvv.

    Bezüglich der Busse im Umland: Wissen Sie, ob andere Busunternehmen auch antivirale Filter einbauen (werden)? Immerhin ist dort der Einstieg-vorn meist nicht ausgesetzt/es findet häufig keine zentrale Türöffnung statt, was ich allerdings nicht nachvollziehen kann, da Gesundheit meiner Meinung nach vorgeht vor Beförderungserschleichung zu verhindern.

    1. Bei den U-Bahnen ist aktuell kein Einbau von Filtern geplant. Wie beschrieben sorgen aber auch hier bereits die serienmäßigen Lüftungs- und Klimaanlagen für einen guten Luftwechsel. Im DT4 wird über die Lüftungsanlage 100 % Frischluft zugeführt, sodass das Öffnen der Fenster – gerade bei den aktuellen Witterungsbedingungen – keinen Mehrwert hätte. Im DT5 wird bereits durch die Klimaanlage alle 2 bis 4 Minuten ein vollständiger Luftwechsel erreicht – hinzu kommt dann noch der Lufttausch durch die Türöffnung beim Fahrgastwechsel. Konkrete Informationen zu den Verkehrsunternehmen im Umland liegen uns nicht vor, aber auch für diese gilt – wie beschrieben: Schon mit den serienmäßigen Ausstattungen wird eine hohe lokale Viruskonzentration im Fahrgastraum verhindert. Das in Verbindung mit den zusätzlichen Hygiene-Maßnahmen macht die Busfahrt schon sehr sicher.

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