Im Dialog für neue U-Bahnen

Diese Woche stand ganz im Zeichen der Bürgerbeteiligung. In Steilshoop und Horn waren wir mit unseren Experten unterwegs, um den Stand der Projekte zur U5 Ost und der U4-Verlängerung auf die Horner Geest vorzustellen. Da sich beide Projekte nach dem Abschluss der Machbarkeitsuntersuchungen vor dem Beginn der Vorplanungen befinden, haben unsere Bau- und Planungs-Profis live vor Ort auch für Fragen zur Verfügung gestellt. Alles mit dem Ziel, die weiteren Planungen mit dem Expertenwissen der Menschen vor Ort zu ergänzen.

Wie war es – Steilshoop?

Steilshoop machte am Dienstag (12.Juli) den Anfang – mit dem Verkehrsplaner Olaf Weinrich und der Projektleiterin Stephanie Holk. Auch mit dabei: Thomas Ritzenhoff, der Bezirksamtsleiter Wandsbek.
Nach der Vorstellung der aktuellen Projekte des Bezirks und dem aktuellen U5-Projektstand ging‘s ans Wesentliche: Fragen, Ideen und Anmerkungen der rund 90 Anwesenden. Vor allem folgende Punkte wurden angesprochen und diskutiert:

  • Die Legende besagt, unter Steilshoop gibt es längst eine Haltestelle.
  • Die Trassenführung der U5 Ost und denkbare Alternativen, die es in der Machbarkeitsuntersuchung nicht zur Vorzugsvariante geschafft hatten
  • eine Haltestelle in der Gründgensstraße gegenüber der Vorzugsvariante im Schreyerring und die Frage, ob mehrere Haltestellen realisierbar sind
  • Sicherheit des angewandten Bauverfahrens
  • Auswirkungen der neuen U-Bahn auf den Busverkehr in Steilshoop

Ich hatte den Eindruck, der deutliche Großteil der anwesenden Steilshooper war von den U-Bahn-Planungen überzeugt, auch wenn zu spüren war, dass der Glaube an den U-Bahn-Bau aufgrund der vergangenen Enttäuschungen noch nicht zu 100% vorhanden ist. Für die Akzeptanz werden aber vor allem die Haltestellenlage und die Busverbindungen wichtige Punkte sein.

Was gibt’s für uns zu tun?

Zum einen: mit den Anregungen und Fragen weiterplanen. Zum anderen: wir wollen den Mythos um die Haltestelle aufklären. Dafür werden wir vor Ort gemeinsam mit interessierten Anwohnern auf Spurensuche unter der Erde gehen. Wir vom Blog lassen uns diese Gelegenheit natürlich nicht entgehen und gehen mit! 🙂

Was hat bewegt – in Horn?

Kurz Luft geholt, ging es gestern dann nach Horn. Mit Projektleiter Martin Appelles und Verkehrsplaner Michael Heidrich im neu gebauten Stadtteilhaus „Horner Freiheit“ an der Horner Rennbahn. Hier waren sogar mehr Gäste als in Steilshoop, nämlich rund 100 Anwohnerinnen und Anwohner.
Viele der Anwohnerinnen und Anwohner kamen aus dem direkten Umfeld der Horner Rennbahn. Diese hatten einige Bedenken – was auch nicht wirklich verwunderlich ist, denn sie haben schon heute eine U-Bahn-Haltestelle direkt vor der Tür, profitieren von der neuen Linie nicht, haben aber die Baustelle vor der Tür. Hier ging es vor allem um:

  • die Dauer der Baumaßnahme
  • Beeinträchtigung des Autoverkehrs am Knotenpunkt an der Horner Rennbahn
  • Betroffenheit der Anwohner während der Bauphase
  • Abriss des Gebäudes, in dem das Restaurant Dubrovnik-Grill ist

Für die direkten Anwohner haben wir vereinbart, dass wir alle Interessierten mit unseren Ingenieuren an einen Tisch bringen, um die Bautechnik und die Sicherheit dieses Verfahrens zu erläutern und durchzusprechen. Das wurde sogar mit Applaus quittiert.

Die Anwohner, die etwas weiter von der Horner Rennbahn entlang der künftigen Strecke kamen, hatten vor allem diese Punkte:

  • Alternativen zum Bau einer relativ teuren U-Bahn-Lösung. Zwar betonte hier auch der örtliche Bürgerschaftsabgeordnete die Notwendigkeit einer U-Bahn auf dieser Strecke. Aber die Diskussion muss die HOCHBAHN wohl noch intensiver führen.
  • Parksituation vor Ort und die Veränderung durch neue U-Bahn-Haltestellen
  • Beeinträchtigungen in der Manshardtstraße während der Bauzeit
  • Eine mögliche U4-Verlängerung bis Jenfeld

Konkret wurde hier vereinbart, dass die aktuelle Parksituation und mögliche Auswirkungen der neuen U-Bahn von den HOCHBAHN-Verkehrsplanern noch einmal detailliert analysiert werden. Aber auch alle weiteren Fragen und Anmerkungen nehmen meine Kollegen jetzt mit in die weitere Planung. Denn jetzt wird es eigentlich erst richtig spannend. Viele der Fragen beschäftigen unsere Planer mindestens so sehr wie die Anwohner – und jetzt gilt es, die für alle beste Lösung zu finden.

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7 Kommentare zu: Im Dialog für neue U-Bahnen

  1. Moin,
    dieser Beitrag mag schon etwas älter sein, aber es ist der neueste, der den U-Bahn-Ausbau insgesamt thematisiert. Ich würde gerne wissen, ob sie bei der Planung zu den U-Bahnen auch Anregungen aus Webforen einfließen lassen, wie zum Beispiel aus Kommentaren auf Seiten wie nahverkehrhamburg.de oder auch bahninfo-forum.de, wo schon seit Jahren über mögliche Streckenerweiterungen oder auch über komplett neue Linien wie die U5 diskutiert wird.
    Dies soll gar keine Werbung für diese Seiten sein, sondern nur ein Hinweis auf mögliche Anregungen, denn Sie wollen ja allen Anregungen gerecht werden. 😉

    Mit freundlichen Grüßen
    N. H.

    1. Diese Seiten sind bekannt und im Blick. Bei den Streckenerweiterungen handelt es sich oftmals ja aber auch um Anregungen, die auch hier auf der Seite geäußert werden bzw. solche, die auf alten Planungen beruhen. Da sind oft auch wertvolle Hinweise dabei.

  2. Wann gibt es denn die Bürgerbeteiligungsveranstaltung für die Mitarbeiter in der City-Nord?

    Hier gibt (gab) es ja zwei Trassenvorschläge für die Haltestelle New York-Ring. Bei der bisher scheinbar favorisierten Variante direkt unter dem westlichen Zweig des Überseerings würde der östliche Bereich durch die langen (bisher nicht vorhandenen unkomplizierten Fußwege) nicht oder schlecht erschlossen.

    Wann gibt es hier für die Trassenführung Argumentationsdarstellungen?

    1. Heute Abend ist die Informationsveranstaltung in der City Nord. Betrifft die geplanten Haltestellen City Nord und Sengelmannstraße. Heute ab 18 Uhr in der Ev. Stiftung Alsterdorf, „Alte Küche“, Alsterdorfer Markt 18. Die Präsentation zur Veranstaltung finden Sie ab morgen auch auf hochbahn.de

      1. Habe ich schon gesagt, dass ich ziemlich gut finde, wie Ihr die Bürgerbeteiligung gelöst habt? 🙂

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