Oldenfelde: Anwohner haben mit geplant!

Mit vereinten Kräften, so könnte man sagen, sind meine Kollegen mit den Planungen für die neue U1-Haltestelle zwischen Farmsen und Berne  fertig. Und die sind nicht nur dank ihres Expertenwissens entstanden, sondern auch durch das der Anwohnerinnen und Anwohner vor Ort. In einem dreistufigen Beteiligungsverfahren konnten diese nämlich die Haltestelle mitgestalten.

Nun bin ich gespannt zu sehen, wie die Haltestelle final aussehen wird, aber auch, welche der Ideen und Anregungen aus den Bürgerdialogen im letzten Jahr überhaupt mit in die Planung eingeflossen sind.

Dazu sagt unser Projektleiter: „Einige der Vorschläge waren auch für uns ganz selbstverständlich. Andere aber, wie zum Beispiel den Bahndamm, hatten wir gar nicht auf dem Zettel. Auch die Sichtschutzwand hätten wir ohne die Anregung der Anwohner nicht geplant. Das Know-how der Menschen vor Ort war so eine wertvolle Ergänzung für uns Planer. So konnten wir etwas umsetzen, was den Anwohnern wichtig war und uns in der Planung überhaupt nicht weh tut.“ 

Sehen wir uns also mal an, was er genau damit gemeint hat:

Themenblock 1: Bau der Haltestelle

Bau Haltestelle

 

Der Großteil der Anregungen ist umgesetzt worden. Einzig den zweiten Zugang und ein öffentliches WC wird es in Oldenfelde nicht geben. Der zweite Zugang wurde schon auf den beiden Bürgerdialogen 2015 kontrovers diskutiert. Die SAGA hatte sich dann aber dagegen ausgesprochen, weil für diesen u.a. ein gerade erst neu gebauter Spielplatz abgerissen werden müsste. Für das öffentliche WC mussten die Planer vor allem die Kosten gegen den wirklichen Nutzen abwägen. Die Erfahrungen von Haltestellen mit ähnlich vielen Fahrgästen zeigen, dass die dort vorhandenen WCs kaum genutzt werden. Somit wurde diese Idee verworfen.

Themenblock 2: Umfeld

Umfeld

Beim Umfeld ist jeder Vorschlag aufgenommen worden oder war ohnehin Teil der Planung der Kollegen. Die Fahrradboxen sind nicht in die Stützwand integriert worden, sondern auf der Westseite separat in die Zuwegung zur Haltestelle integriert.

Themenblock 3: Lärm

Lärm

Gerade das Thema Lärm ist ein sehr sensibles. Deshalb haben unsere Planer hier ein ganz besonderes Augenmerk drauf gelegt. Zwar sehen die Planungen keine Schallschutzwände vor, doch haben die Messungen des Lärmschutzgutachters ergeben, dass es durch die Haltestelle sogar insgesamt leiser wird. Lediglich das Geräusch der Zugabfertigung unterscheidet sich verständlicherweise von dem der freien Strecke.

Themenblock 4: Verkehr

Verkehr

Wenn die Haltestelle fertig ist, wird sie mit dem Fahrrad und Bussen sehr gut erreichbar sein. Mit 240 B+R-Stellplätze ist sie auch für die Zukunft gut ausgerüstet. Dem Problem der „Fremdparker“ im Wohngebiet wird sich der Bezirk annehmen.

Wie geht es nun aber weiter?

Nächste Schritte

 

 

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6 Kommentare zu: Oldenfelde: Anwohner haben mit geplant!

  1. „Baulich wäre es auch nachträglich machbar, den Zugang später noch zu bauen, sollte dieser gewünscht sein. Verbaut wurde also nix.“

    Das klingt perfekt.

  2. Den Prozess der Entwurfsplanung in Oldenflde kann man wohl als Erfolg bezeichnen. Ich verstehe zwar nicht, warum sich die Anwohner gegen einen zweiten Zugang verwehrt haben, der sicherlich noch mehr Menschen einen kürzeren Weg zur U-Bahn ermöglicht hätte, aber ich lebe ja auch nicht in der Gegend.
    An dieser vergleichsweise zügigen Umsetzung der Haltestelle Oldenfelde könnte sich die DB (S-Bahn Ottensen) mal ein Beispiel nehmen!!!!!!

    1. Der zweite Zugang ist auf den Veranstaltungen kontrovers diskutiert worden. Einige waren klar dafür, andere dagegen. Letztlich hat auch das Veto des Eigentümers des Grundstückes, was dafür hätte verändert werden müssen (nämlich der SAGA) eine Rolle gespielt. Die haben da nämlich gerade erst einen nigelnagel neuen Spielplatz hin gebaut – und den hätten wir wieder abreißen müssen. Das wollte dann niemand und so war die Entscheidung gegen den Zugang eine klare Abwägungssache. Im Ergebnis finden wir das sehr gut, weil für alle transparent nachvollziehbar.

      1. Sie können nichts dafür, aber es wirkt jedenfalls schon kurios, dass der Bahnsteig in Richtung des Wohngebiets – also der potentiellen Nutzer – eine Sackgasse bleibt, weil Ihr Schwesterunternehmen dort vor einigen Jahren einen, äh, Spielplatz hingesetzt hat. Ich meine, wieviel würde das Umsetzen der Geräte auf eine andere Fläche in dieser sehr großzügig bebauten SAGA-Siedlung kosten, nach welcher Zeit wäre der Spielplatz ohnehin erneuerungsreif? Es verlängert sich durch den Verzicht auf den Nordzugang für fast die ganze Siedlung der Fußweg zur U-Bahn um fast 2 Minuten, oder?

      2. Da haben Sie absolut recht. Hier habe ich mich auch etwas missverständlich ausgedrückt. Die Entscheidung gegen den zweiten Zugang ist u.a. mit den Anwohnern auf den Veranstaltungen, mit der SAGA und dem Bezirksamt gefällt worden. Baulich wäre es auch nachträglich machbar, den Zugang später noch zu bauen, sollte dieser gewünscht sein. Verbaut wurde also nix.

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