Hinter den Kulissen der U4-Baustelle

Montag 10.25 Uhr: eine Menge von Journalisten, Reportern und Fotografen tummeln sich vorm Baucontainer in der Versmannstraße 1 in Hamburg. Denn wie es Tradition hat, fand gestern die  jährliche U4 Sommertour statt und ich als neue Praktikantin durfte mit.
Kaum angekommen am Baucontainer wurde ich gleich in viel zu große gelbe Gummistiefel gesteckt, bekam einen passenden Helm und eine schicke orangene Warnweste angezogen – ein Traum für jede modebewusste Frau.

Dann ging es auch schon mit dem Busshuttle los zur ersten Station. Insgesamt waren drei Stationen eingeplant, bei denen der Baufortschritt gezeigt werden sollte.

BusshuttleAn der ersten Station angekommen stellte ich mit Erschrecken fest, dass es von dort aus zu Fuß 10 Meter in die Tiefe ging und zwar genau in die Baugrube hinein. An sich sehen 10 Meter ja gar nicht so tief aus, aber für Leute mit Höhenangst, so wie ich sie habe, stellen 10 Meter schon eine echte Herausforderung dar – besonders wenn die Leiter wackelt.

_1WH00201. Unten in der Baugrube Tunnel

Schweißgebadet unten angekommen, stand ich auf dem fertigen Tunnelboden  (übrigens auch fachmännisch Sohle genannt) und guckte mich erst einmal um. Genau da wo ich gerade stand, schwammen letztes Jahr noch die Taucher im Wasser. Schon beeindruckend wie schnell so etwas vorrangeht. Noch beeindruckender war allerdings das riesige Stangengerüst vor mir. Sie nannten es Schalwagen. Mit dem Schalwagen werden die Decken und Wände des Tunnels hergestellt. Pro Woche schafft ein Schalenwagen so ca. 10 Meter fertigen Tunnel.

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2. Im fast fertigen Tunnel

Um zur zweiten Station in den fertigen Tunnel zu gelangen, mussten wir alle einmal unterm Schalwagen durchklettern. Mit fast 30 Leuten, darunter Reporter, Fotografen und Kameraleuten, gar nicht so eine leichte Aufgabe. Denn einige wollten noch von draußen Bilder und Filmmaterial aufnehmen, während die anderen schon wie wild losliefen. Meine tolle Aufgabe sollte sein, das „Rudel“ zusammenzuhalten.  Nachdem ich meine Aufgabe mehr oder weniger erfolgreich gemeistert hatte und alle endlich im Tunnel waren, ging es 300 Meter den fertigen Tunnel entlang. Hier wurden dem Vorstand und dem Projektleiter viele Fragen gestellt und einige Interviews geführt. Meine Erkenntnis: Bis auf die Gleise und den Schotter fehlt eigentlich nicht mehr viel, bis die ersten Bahnen fahren können.

3. Vom Tunnel ins Licht

Am Ende des Tunnel angekommen, kletterten wir dann auch schon wieder nach oben an die frische Luft, wo unser Bus-Shuttle wartete. Es brachte uns zur dritten und letzten Station: zur Endhaltestelle Elbbrücken.

Diesmal lautete meine Aufgabe, ganz Wagemutige davon abzuhalten an den Absperrungen hochzuklettern. Ich muss zugeben ich bin gescheitert, denn kaum waren wir im Gleisbett der neuen Haltestelle angekommen, fingen die ersten Fotografen schon an auf den Bahnsteig zu klettern, um Fotos von der Aussicht zu machen. Und zugegeben, diese Aussicht hat es echt in sich und wäre 2018 eine Bahnfahrt wert.

Mein persönliches Highlight war jedoch das ich den Technischen Vorstand überreden konnte mit mir ein Foto zu machen. Das nenn ich mal einen guten Wochenstart 😉

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Ps: Und als kleines Highlight für euch Leser hier der Blick auf die Baustelle aus luftigen Höhen!

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Dieser Bericht zur Sommertour kommt von unserer Praktikantin Caro, die sich todesmutig in die Tiefen der U4-Baugrube begeben hat.

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