Woher kommt bei der HOCHBAHN eigentlich der Strom?

Das Jahr 2019 startet für die HOCHBAHN direkt mit einer Neuigkeit: Seit 1.1.2019 bezieht sie nur noch hochwertigen Ökostrom. Damit ist die Nutzung unserer U-Bahnen und Busse im Vergleich zur Pkw-Fahrt ökologisch „doppelt“ sinnvoll.

Gleichzeitig liegt es nah zu fragen, woher denn eigentlich bisher der Strom kam, wenn wir erst jetzt Ökostrom bekommen. War das am Ende gar Strom aus Kohlekraftwerken? Und damit nicht gut für die Umwelt?

Auch ihr habt uns, vor allem im Zusammenhang mit den neuen E-Bussen, schon einige Male nach dem Ursprung des Stroms gefragt. Versteckt sich am Ende „schmutziger“ Strom hinter einer emissionsfreien Antriebstechnologie?

 

Schauen wir uns das doch mal genauer an.


Woher bis heute der Strom kommt:

Die HOCHBAHN bezieht schon seit vielen Jahren Strom, der nicht aus Kohle- oder Atomkraftwerken kommt. Wir setzen also schon länger auf Strom, der aus umweltfreundlichen erneuerbaren Energiequellen produziert wird – Ökostrom. Dieser Strom, den wir seit einigen Jahren vom Anbieter Hamburg Energie beziehen, wird zu 100% aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen wird. Heißt im Klartext: Unser Strom ist schon heute grün.

Soweit also so gut.

Da dieser Strom aber teilweise aus älteren Anlagen kam und der Ausbau von Erneuerbaren Energie-Anlagen mit ihm nicht aktiv gefördert wurde, wurden wir in der CO2-Bilanzierung der Stadt nicht berücksichtigt. Kurz: Wir haben offiziell mit unserem Strombezug noch keinen Beitrag zur Bilanz des Hamburger Klimaplans geleistet, denn der bisherige Ökostrom wurde nicht als CO2-reduzierend gewertet.


Was ab jetzt anders ist:

Ab Januar 2019 beziehen wir nun nur noch hochwertigen Ökostrom. Was erst mal nicht spektakulär klingt, bedeutet, dass wir ab diesem Jahr nur noch Strom beziehen, der aus Anlagen kommt, die jünger als sechs Jahre sind. Damit fördern wir also auch aktiv die Erneuerung bestehender und den Ausbau von neuen grünen Anlagen wie z.B. Windrädern.

Aber auch die Reduzierung von klimaschädlichem CO2 ist in der Bilanz erheblich: Bei über 150.000 Megawattstunden (so viel wie rund 48.000 durchschnittliche Haushalte), die wir jedes Jahr für unsere Busse und Bahnen einsetzen, können wir mit dem zertifizierten Ökostrom rund 80.000 Tonnen CO2 einsparen. Klar, dass dieser Wert mit zunehmender Elektrobus-Flotte in Zukunft sogar noch steigen wird.

Jens Kerstan (Senator für Umwelt und Energie) und HOCHBAHN-Chef Henrik Falk besiegeln die Lieferung des hochwertigen Ökostroms ab 1.1.2019 (v.r.n.l.).

Kommt das am Ende nicht alles aus einer Leitung?

Einige werden das für Augenwischerei halten, denn schließlich hat die HOCHBAHN ja keine Direktleitung zu Windparks oder Wasserkraftanlagen. Sie bezieht also ihren Strom auch weiterhin aus dem großen Stromsee, der neben Strom aus grünen Quellen auch mit konventionellem Graustrom gespeist wird. Das lässt sich tatsächlich einfach nicht ändern. Mit dem Zertifikat für den hochwertigen Ökostrom sorgen wir aber dafür, dass der grüne Anteil im Stromsee durch den Ausbau Erneuerbarer-Energie-Anlagen wächst.


Warum das Ganze auch für die Stadt Hamburg wichtig ist

Hamburg hat sich zum Ziel gesetzt, die CO²-Emissionen bis 2030 um 50% zu reduzieren. Auch Hamburger Unternehmen sollen etwas zu diesem Ziel beisteuern. Deshalb gibt es zwischen vielen Öffentlichen Unternehmen und dem Rathaus die sogenannte Klima-Partner-Vereinbarung, in der ein Einsparziel von 140.000 Tonnen CO² bis 2020 festgeschrieben ist. Dazu leisten wir dann einen großen Beitrag und alle ab 2020 neu angeschafften Busse  werden dann ja sowieso emissionsfrei angetrieben ;-).

Kommentieren

7 Kommentare zu: Woher kommt bei der HOCHBAHN eigentlich der Strom?

  1. Wenn kein Wind weht und es dunkel ist kann der Strom für die Bahnen und Busse ja nur aus konventionellen Kraftwerken kommen.
    Bei Bussen heisst das , der Auspuff wird nach Moorburg verlegt. Das kann für die Luft der Innenstadt etwas besser sein. Für die Co2 Bilanz macht es keinen Unterschied, im Gegenteil : Wenn Strom erzeugt wird spielt der wirkungsgrad des Kraftwerkes erstmal ein Rolle. Die Kohle die in Moorburg verbrannt wird kommt aus Übersee, hat also schon mal viel CO2 emittiert bevor sie überhaupt verbrannt wird. Dann wird der Strom transportiert und in den Batterien der Busse gespeichert. Dabei entstehen weitere Energieverluste. Die Herstellung von Batterien ist eine riesige Umweltsauerei. Währen die Busse geladen werden können sie nicht fahren. Also braucht man mehr Busse.
    Weht der Wind und scheint die Sonne sieht die Ökobilanz natürlich besser aus.
    Es ist aber auch nicht so, dass in dem Moment wo die Windräder anfangen zu produzieren, die Kohlekraftwerke gleich abgeschaltet werden können. Je nach Technik fahren sie mehr oder weniger langsam herunter. Auf jeden Fall aber bleiben sie standby mit mit ihrer ganzen Infrastruktur und Mitarbeitern. Das Macht den Strom doppelt teuer. Wir haben ja auch eine doppeltes System. Wind und Kohle oder Atomstrom.
    Auf der Linie 109 fuhren Versuchsbusse mit Wasserstoff. Aus deren Auspuff kam nur Wasserdampf. Anstatt den Herstellern zu sagen, macht diese Fahrzeug serienreif , wir kaufen sie in großer Stückzahl, entschied man sich für die 100 Jahre alte simple Batterietechnik. Man handelte also rückwärtsgewandt. Die Gewinnung von Rohstoffen für die Batterieherstellung zerstört die Lebensgrundlagen von Bauern in Argentienen und Chile z.B. Die Herstellung von Batterien ist extrem Energie aufwendig.
    Wasserstoff ist die Energie der Zukunft. Die Erkenntnis ist auch schon über 50 Jahre alt. Hätte man sinnvoll geplant, hätten wir anstatt zu viel Windräder , Speicherkapazität. Das heist immer dann wenn jetzt Wind weht und ca. 30 % der Windenergie in SH nicht genutzt werden kann, ( Der nicht verwertete Strom fließt z.b.
    nach Polen und wir müssen den Polen für die ungebetene Abnahme Millionen zahlen) hätten wir daraus Wasserstoff gewinnen können.
    Mit freundlichen Grüssen

    Andreas Müller Hamburg email : andreasmuellerhamburg@t-online.de

  2. Warum lügen Sie?
    Der Strom, den die Hochbahn bezieht kommt immer aus dem nächstgelegenen Stromproduzentenkraftwerk. Das ist Grundkenntnis Physik. Nur wenn keinerlei Verbinding zu den konventionellen Kraftwerken besteht kommt der Strom aus den sog. „Ökostromlieferanten“ die ebenfalls nicht mit dem Stromnetz verbunden sein dürfen.

    Und woher kommt der Strom bei Windstille und Nacht her?

    1. Wir haben das doch im Beitrag genau erklärt, Sie können es gerne nochmal nachlesen, weil wir mit der Thematik ganz offen umgehen: Seit Januar 2019 beziehen wir nur noch hochwertigen Ökostrom. Das bedeutet, dass wir seit diesem Jahr nur noch Strom beziehen, der aus Anlagen kommt, die jünger als sechs Jahre sind. Damit fördern wir also auch aktiv die Erneuerung bestehender und den Ausbau von neuen grünen Anlagen wie z.B. Windrädern. Klar hat die HOCHBAHN keine Direktleitung zu Windparks oder Wasserkraftanlagen. Sie bezieht also ihren Strom auch weiterhin aus dem großen Stromsee, der neben Strom aus grünen Quellen auch mit konventionellem Graustrom gespeist wird. Das lässt sich tatsächlich einfach nicht ändern. Mit dem Zertifikat für den hochwertigen Ökostrom sorgen wir aber dafür, dass der grüne Anteil im Stromsee durch den Ausbau Erneuerbarer-Energie-Anlagen wächst. Daraus machen wir keinen Hehl, uns also Lügen vorzuwerfen finde ich, gelinde gesagt, einfach unfair.

      1. Ihr habt also direkte Leitungen zu den einzelnen Stromlieferanten? Denn eigentlich ist es ja so, dass alle Stromerzeuger ins Netz einspeisen. Wie kann man da sagen man bezieht nur Ökostrom. Richtiger wäre doch ihr bezahlt an den Ökostrom Hersteller. Weiter nix der Strom den ihr bezieht bleibt ein mix aus allen.

      2. Wie Pia schon schreibt, bezieht die HOCHBAHN ihren Strom aus einem Stromsee, in den neben dem grünen Strom auch konventioneller Graustrom eingespeist wird. Der Ökostrom kommt also nicht nur bei uns, sondern auch bei anderen Nutzer*innen aus der Steckdose. Dem Klima ist aber zum Glück egal – am Ende zählt hier allein die unterm Strich eingesparte Menge CO2.

  3. Was die Hochbahn da verbreitet ist physikalisch-technisch völliger Blödsinn:
    „Wir setzen also schon länger auf Strom, der aus umweltfreundlichen erneuerbaren Energiequellen produziert wird – Ökostrom. Dieser Strom, den wir seit einigen Jahren vom Anbieter Hamburg Energie beziehen, wird zu 100% aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen wird. Heißt im Klartext: Unser Strom ist schon heute grün.“
    Der Strom von Windmühlen und Solarpanels – wenn die Hochbahn denn überhaupt bekommen könnte – ist alles andere, nur nicht „erneuerbar“. Die Herstellung der Windmühlenmonster mit ihren Insekten- und Vogelschredderflügeln und die der kurzlebigen Solarpanels verschlingt in Norddeutschland rund um Hamburg mehr Strom als die tatsächlich während der Nutzungszeit abliefern können. Und wenn Nacht ist und kein Wind weht? Wo käme dann der Strom her, wenn die Hochbahn nur an Windmühlen und Solarpanels in Norddeutschland angeschlossen wäre?
    Windmühlen und Solarpanels schädigen die Umwelt mehr als die modernen Kraftwerke in Hamburg.

    Was also soll die m.E. vorsätzliche Falschinformation?

    Und zu meinen Fähigkeiten: Ich war Forscher auf diesem Gebiet an der UNI Hamburg … .

    1. Bei der Bewertung von Wind- und Solarenergie sind wir uneins, was voll ok ist. Was den Bezug des Strom betrifft, ist die Förderfähigkeit aber wichtige Punkt. Klar, können wir den Strom „aus der Dose“ nicht filtern. Mit unserem Vertrag unterstützen wir eben gezielt und zu 100 Prozent erneuerbare Energien.

Schreibe einen Kommentar