Der letzte Streik im ÖPNV ist gerade erst ein paar Tage her. Da fragen sich Viele von euch sicher zurecht: Wieso fahren Busse und U-Bahnen schon wieder nicht? Die Antwort ist ganz einfach. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat für Freitag, den 2. Februar, ab 3 Uhr, bis Samstag, den 3. Februar, bis 3 Uhr, zu einem Warnstreik bei der HOCHBAHN und der VHH aufgerufen. Momentan rechnet die HOCHBAHN damit, dass kein Bus- und U-Bahn-Betrieb möglich sein wird. Doch wieso kommt es überhaupt (schon wieder) zum Streik?
Wer streikt denn nun? Unterschiedliche Gewerkschaften, unterschiedliche Tarife
Zum einen gibt es in Deutschland verschiedene Gewerkschaften, zum anderen haben Verkehrsunternehmen unterschiedliche sogenannte Haustarife, die mit eigenen Vereinbarungen und auch Gültigkeiten speziell für das Unternehmen abgeschlossen werden. Darum kann es zu unterschiedlichen Auswirkungen kommen, wenn eine Gewerkschaft im ÖPNV zum Streik aufruft. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di führt gerade in vielen Verkehrsunternehmen Verhandlungen und hat im Zuge dessen bereits bundesweit zu Streiks aufgerufen.
Für die HOCHBAHN gab es tatsächlich erst gestern die erste Verhandlungsrunde zum Manteltarif, in der noch keine Einigung erzielt werden konnte. Der nächste Verhandlungstermin steht aber schon fest: Am 8. Februar geht es weiter. Im Manteltarifvertrag, der jetzt verhandelt wird, geht es nicht um die Entgelte der Fahrerinnen und Fahrer. Vielmehr legt der „Mantel“ die Arbeitsbedingungen wie Schichtarbeit, Urlaubstage, Arbeitszeiten und Zuschläge fest. Die Gewerkschaft hatte im Dezember Forderungen dazu übergeben, zu den gestrigen Verhandlungen brachte die HOCHBAHN ein Angebot mit, welches u.a. mehr freie Tage zur Entlastung aller Mitarbeitenden, inbesondere aber auch für Schichtarbeitende und ältere Kolleginnen und Kollegen vorsieht.
Weshalb gibt es keinen Notbetrieb?
Da die Gewerkschaft zu einem 24-stündigen Warnstreik aufgerufen hat, muss die HOCHBAHN davon ausgehen, den Betrieb der Busse und U-Bahnen am Freitagmorgen nicht aufnehmen zu können. Wichtig ist für Fahrgäste ja immer, dass Planbarkeit und vor allem auch Sicherheit gewährleistet sind. Einen verlässlichen Betrieb kann die HOCHBAHN aber nicht garantieren, wenn für alle Kolleginnen und Kollegen zu einem Streik mit Arbeitsniederlegung aufgerufen wurden. Sollten sich nun am Freitag Fahrgäste auf den Weg machen, um ein stark eingeschränktes und nicht planbares Angebot zu nutzen, ist die Gefahr übervoller Fahrzeuge und Bahnsteige zu groß – selbst bei einem Notfahrplan. Jede und jeder kennt es von sich selbst: Wenn ich doch vermute, dass ein Bus oder eine Bahn fahren könnte, mach ich mich auf den Weg. Darum muss die HOCHBAHN hier auf Nummer sicher gehen.
Was bedeutet das für mich?
Betroffen vom Streik im hvv sind die HOCHBAHN und die VHH. Auch im Umland muss mit Einschränkungen einzelner Busunternehmen gerechnet werden. Regionalbahnen, S-Bahnen und Fähren fahren wie gewohnt. Wenn ihr euer Ziel mit diesen erreichen könnt, ist das am Freitag grundsätzlich möglich.
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