U5 – wer will denn die?

Heute vor einer Woche war offizieller Spatenstich für die U5. Ich selbst war mit vor Ort und muss sagen, dass es schon ein besonderes Gefühl ist, bei einem Event dabei zu sein, dass den Auftakt für solch ein großes Projekt bildet – um genau zu sein, das größte innerstädtische Verkehrsprojekt Deutschlands. Eine komplett neue und vollautomatische U-Bahn für Stadtteile, die bislang noch keinen Anschluss haben und für wichtige Hotspots wie die Uni, das UKE und die Arenen, die ebenso eigene Haltestellen erhalten. Bislang war das die Vision, mit dem Baubeginn wird es nun Realität.

Besonders die Hamburgerinnen und Hamburger, die entlang des ersten Bauabschnitts von Bramfeld über Steilshoop bis hin zur City Nord leben und arbeiten, haben nun Grund zur Freude. Noch vor Fertigstellung der gesamten U5 werden 20.000 Fahrgäste nach Inbetriebnahme auf dem ersten Abschnitt unterwegs sein. Ein paar von ihnen waren als sogenannte Spatenpatinnen und -paten in der letzten Woche dabei. Ich habe mit ihnen gesprochen und sie gefragt, worauf sie sich am meisten freuen.

Stella von der Freiwilligen Feuerwehr Bramfeld:

U5-Spatenstich
U5-Spatenpatin: Stella von der Freiwilligen Feuerwehr Bramfeld

Ich persönlich freue mich schon sehr, mit der U5 direkt von Bramfeld in die Hamburger Innenstadt fahren zu können. Das geht dann schnell und bequem. Die U5 wird aber auch vielen anderen Menschen helfen, einfach von A nach B zu kommen. Beispielsweise haben die HSV-Fans allen Grund zur Freude – mit der U5 erhalten sie nämlich eine direkte Anbindung an die Arenen. Oder Menschen, die in Bramfeld leben und künftig mit der U5 zur Arbeit in die City Nord fahren können.

Arasp von der Stadtteilschule Bramfeld:

U5-Spatenstich
U5-Spatenpate: Arasp von der Stadtteilschule Bramfeld

Ich persönlich freue mich sehr, dass ich durch die U5 künftig sehr viel schneller in Harburg sein werde, wenn ich dort nach der Schule meinen Freund besuchen gehe. Ich werde einfach direkt bis zum Hauptbahnhof fahren und dort in die S-Bahn umsteigen. Bislang fahre ich mit dem Bus, der wegen Staus und Verkehr aber auch öfter Verspätungen hat. Mit der U5 wird das einfacher und entspannter.

Jörg, Schaubäcker aus Steilshoop:

U5-Spatenstich
U5-Spatenpate: Jörg aus Steilshoop

Ich freue mich auf die U5. Vor allem deshalb, weil unser Stadtteil Steilshoop einen U-Bahn-Anschluss verdient hat und er durch die Erschließung der U5 aufgewertet wird. Vielleicht kommen dann ja auch ein paar mehr Menschen nach Steilshoop und sehen, wie schön es hier ist (und wie lecker unsere Berliner schmecken 😉)

Annie von der Stadtteilschule Bramfeld:

U5-Spatenstich
U5-Spatenpatin: Annie von der Stadtteilschule Bramfeld

Ich freue mich am meisten darauf, dass ich mit der U5 künftig auf direktem Wege zum Stadtpark komme. Aktuell muss man erst mit dem Bus fahren und dann in die U3 umsteigen. Wir organisieren gerne Schulausflüge in den Stadtpark. Mit der U5 wird das sehr viel einfacher.


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14 Kommentare zu: U5 – wer will denn die?

  1. Als Anwohnerin in der Gartenstadt Alsterdorf interessieren mich vor allem folgende Fragen:
    Wird es nach Abschluss der Bauarbeiten wieder möglich sein:
    1. Als Autofahrer vom Heilholtkamp rechts in die Sengelmannstraße abzubiegen?
    2. Von der Sengelmannstraße in den Paul-Stritter-Weg abzubiegen ?
    3. Als Fußgänger/Radfahrer den Weg neben dem Bahnhof/den Gleisen (auf der Seite zur Gartenstadt hin) zu nutzen?
    4. Was passiert mit der Fläche neben dem Bahnhof (zwischen Sengelmannstraße und U1 Alsterdorf) wenn alles fertig gebaut ist? Werden die Grünflächen wieder hergestellt?

    1. Nach Fertigstellung der Bauarbeiten werden alle Verkehrsführungen wieder so sein, wie zuvor. Das gilt für das Rechtsabbiegen vom Heilholtkamp in die Sengelmannstraße, ebenso wie für die Nutzung des Maiglöckenchenstiegs für Fuß- und Radverkehr. Und auch der Weg zwischen Sengelmannstraße und Alsterdorf soll wiederhergestellt werden. Was den Paul-Stritter-Weg betrifft, bin ich etwas irritiert, da es nach meiner Kenntnis gar keine Abbiegemöglichkeit gibt.

  2. Ich würde gern wissen, wann es mit dem eigentlichen Bau der U5 Ost endlich losgeht?
    Alles was sich zurzeit tut, sind Leitungsarbeiten oder andere Vorbereitungsmaßnahmen.
    Wann startet die Tunnelbohrmaschine und von wo?
    Ab wann werden die Baugruben für die neuen Haltestellen eingerichtet?
    Liegen die Bauarbeiten im Zeitplan? Gibt es überhaupt einen Zeitplan?

    1. Die bisherigen Arbeiten für den ersten Bauabschnitt der U5 laufen nach Plan. Aktuell starten die Umbauarbeiten für einen U5-Bahnsteig an der Haltestelle Sengelmannstraße, im Sommer geht es ebenso mit den Bauarbeiten für die Haltestelle in der City Nord los. 2024 folgen die Bauarbeiten auf dem Abschnitt zwischen Sengelmannstraße und Bramfeld. Der Startschacht für die Tunnelbohrmaschine wird östlich der Haltestelle Sengelmannstraße, auf einer Fläche hinter dem Busbetriebshof der Hochbahn, liegen.

  3. Ich habe mir gerade auf https://www.klimabeirat.hamburg/resource/blob/657078/c418bf9ff6dc8034ea35a0f871d36087/d-stellungnahme-01-2023-data.pdf die windelweiche Kommentierung von Hamburgs 14-Personen-Klimabeirat speziell zu den 700 Baumfällungen schon im ersten Bauabschnitt der U5-Ost angesehen. Dort:
    „Der Bau der U5-Ost greift aufgrund des Baus bzw. Umbau von 23 Bahnhöfen bzw. Haltestellen, der Errichtung zahlreicher Notausgänge und umfangreicher Baumfällungen (allein für den Abschnitt U5-162 Ost mehr als 700 Bäume) in einem erheblichen Maß konstruktiv in den Straßenraum ein. Bei der Neugestaltung der betroffenen Bereiche sollten alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, über die vorgeschriebenen Kompensationsmaßnahmen hinausgehende Klimaanpassungsmaßnahmen im Sinne einer klimaresilienten Stadt zu realisieren.“
    Ich bitte deshalb um Auskunft, wo die verbindlich vorgeschriebenen Ausgleichsmaßnahmen für diese Baumfällungen einsehbar sind, wie und wo diese ausfallen sollen (ob z.B. als Waldexport nach Schleswig-Holstein) und ob entsprechend der Empfehlung von Hamburgs Klimabeirats speziell für die Baumfällungen noch weitergehende Klimaanpassungsmaßnahmen vorgesehen sind.

  4. Leider entwickelt sich dieser U 5 Blog zu einer „ultimativen Lobhudellei“! Wo sind die Steilshooper, die z.B. im Fritz-Flinte-Ring oder in der Nähe der Grundschule Erwin-Scharff-Ring wohnen? Ganz zu schweigen von den Menschen aus dem Bochertring. Die müssen entweder über 10 Min zu Fuß laufen, oder einen Bus nehmen. Wenn dann das Ziel Barmbek oder Flughafen ist, ist der Vorteil der U5 dahin, denn ein Übergang zur S Bahn am Rübenkamp ist bei diesem Milliarden Bauprojekt anscheinend nicht drin. Hier ein Beispiel für eine zukünftige Fahrt zum Flughafen: Fahrt mit dem Bus vom Norden Steilshoop bis zur U5 Haltestelle Steilshoop, U5 bis Sengelmannstraße, dann den Bahnsteig wechseln, dann bis Ohlsdorf, wieder Bahnsteigwechsel um dann am Flughafen anzukommen. Dies erinnert sehr an die damalige Planung der U2, die nicht über Sternschanze geführt wurde, sondern über Schlump. Begründung damals: „Die Fahrgäste sollen mit der Straßenbahn (die es damals noch gab) von Schlump zum Bahnhof Altona fahren, weil die S-Bahn zur DB gehört“. Diese alte Argumentation scheint immer noch in den Köpfen der Planer zu stecken. Oder man hat gemerkt, dass eine optimale Planung einer neuen U Bahn viel zu teuer ist und man deshalb eine „Sparplanung“ durchführt. Natürlich müsste der Bahnhof Rübenkamp dann etwas verschoben werden. Wie so etwas geht, kann man in Berlin am Bahnhof Carlottenburg sehen. Dieser wurde um ca. 100m verschoben, damit ein einfacher Übergang zur U-Bahn möglich wurde. Das war allerdings auch nicht billig, da die U Bahn damals aus politischen Gründen bewusst in Konkurrenz zur DDR S-Bahn geplant wurde. Dass der nachträgliche Einbau zusätzlicher Haltestellen auf der U2 (Fuhlsbüttler Straße) und U1 (Oldenfelde) und der S Bahn (Ottensen) später sehr lange dauert letztendlich immer teurer wird ist nur ein Beispiel für falsche Planung in der Vergangenheit. Übrigens dieser Planungsfehler wiederholt sich auch im weiteren Streckenverlauf der U5. Zwischen UKE und Hagenbeck ist nur eine einzige Haltestelle vorgesehen, obwohl die neue U-Bahn dicht besiedelte bzw. ausbaufähige Flächen in Eppendorf und Lokstedt unterquert. Vielleicht können Sie erklären, warum so eine halbherzige Planung durchgeführt wird, die zu einer Art „Zwei-Klassengesellschaft führt“: Diejenigen, die dicht an einer geplanten Haltestelle der U5 wohnen und arbeiten und diejenigen, die erst kilometerlange Wege zurücklegen müssen, um diese wenigen Haltestellen zu erreichen.

    1. es wird in Zukunft aufgrund veränderter Mobilität vermehrt mit Fahrrädern oder auch Rollern die Zufahrt zu U Bahnhaltestellen üblich sein. Hamburg Rad ist da nur eine Möglichkeit. Persönlich hätte ich es auch besser gefunden, in Steilshoop 2 Haltestellen einzurichten. Auch finde ich die Baumethode des Schildvortriebs überdimensioniert. Andererseits ist das nun einmal politisch gewollt und in Bürgerschaftswahlen auch entsprechend bestätigt worden. Im Moment wohnt übrigens niemand in Steilshoop „dicht“ an einer U Bahn und das wird jetzt geändert. Und diese ewigen Verweise auf die „Elektrische“ sind nur noch ermüdend.

  5. Ich bin sehr dafür, dass die neue Linie gebaut wird, und ich bin auf die Änderungen und Neuerungen wirklich gespannt.
    Aber ich glaube, wir alle machen uns noch gar keine richtige Vorstellung davon, was es heißt, wenn beispielsweise im Bereich der neuen Haltestelle „Barmbek-Nord“ für 2 bis 3 Jahre eine Baugrube sein wird, um die Haltestelle in offener Bauweise zu erstellen. Man kann es vielleicht erahnen, wenn man sich die Bilder von der U4-Baustelle in Horn anschaut. Es wird gigantisch. Da bin ich mir sicher.

  6. Ich würde es gut finden, wenn an den Stellen, wo jetzt schon Bauarbeiten für die U5 stattfinden, Infotafeln mit Erklärungen der Bauarbeiten, Visualisierungen und ähnlichem aufgestellt werden. Das würde das Interesse wecken und die Akzeptanz erhöhen.

    1. An der Station Sengelmannstraße steht solch eine große Infotafel. Perfekt. Was ist mit den anderen Haltestellen?

      1. In der City Nord stehen ebenso Tafeln und an den anderen Baustellen werden aktuell die Standorte für die Bauschilder festgelegt.

  7. Hallo,
    ich finde die bisherige Streckenführung zwar gut, wollte aber fragen, ob in Zukunft noch Erweiterungen auf der U5 geplant sind. Wäre es zum Beispiel sinnvoll, die U5 nach Farmsen zu verlängern oder vielleicht die S32 in Lurup zu unterstützen.
    Ich bin gerade in der Mittelstufe und interessiere mich für Stadtplanung, daher die Nachfrage. Vielen Dank!

    1. Zum jetzigen Stand sind keine weiteren Verlängerungen geplant, aber ich will nicht ausschließen, dass das in Zukunft nicht untersucht würde. Aktuell haben wir die Arbeiten für den ersten Abschnitt der U5 geplant. Damit ist der Auftakt für die 24 Kilometer lange neue U-Bahn-Linie gemacht. Mehr zu den Planungen im Schellbahnnetz in Hamburg gibt es auch hier auf hamburg.de.

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