Sommerzeit ist Urlaubszeit! Ja – aber Urlaubszeit ist auch Baustellenzeit. Mit dem Austausch der U-Bahn-Brücken in Wandsbek-Gartenstadt, den Sanierungsarbeiten der S-Bahn im Citytunnel sowie den laufenden Arbeiten für die U4-Verlängerung werden gerade quasi an allen Ecken Hamburgs Strecken in Stand gesetzt oder ausgebaut. Für Fahrgäste heißt das nicht selten “Bus statt Bahn”. Mir geht es genauso wie vielen von euch: Ist mein gewohnter Weg gesperrt, finde ich das erstmal ziemlich nervig. Umso wichtiger, dass ich rechtzeitig Bescheid weiß und vor Ort schnell zum richtigen Ersatzbus oder -gleis finde. Und damit das rund läuft, ist bei U- und S-Bahn seit Juli alles neu in der Baustellenkommunikation: Haltestellenaushänge, Aufkleber, Hinweise im Fahrgastfernsehen, Grafiken für Tweets etc. Die Hintergründe.
In gemeinsamer Mission: S-Bahn, hvv und HOCHBAHN für eine einheitliche Baustellenkommunikation
Bisher war es bei der Baustellenkommunikation so: Je nachdem, mit welchem Verkehrsunternehmen ich im Netz unterwegs war – mit S- oder U-Bahn – sahen Aushänge & Co. unterschiedlich aus. Dabei ist das für den Fahrgast in seiner Orientierung doch egal, mit wem er gerade unterwegs ist. Für uns Fahrgäste ist wichtig, dass die Infos leicht und schnell zu verstehen und einfach wiederzuerkennen sind. S-Bahn, hvv und wir waren uns einig: Das geht einfacher und intuitiver. Also haben wir zusammen den Beschluss gefasst, die Baustellenkommunikation neu aufzusetzen, einheitlich für den gesamten hvv – wenn schon, denn schon!
Los ging es also mit den Entwürfen. Die Herausforderung: Wie können wir auch komplizierte Sperrungen möglichst einfach, verständlich, aufmerksamkeitsstark und barrierefrei an alle Fahrgäste kommunizieren? In mehreren Runden variierte das Team also Farben und Schriften, diskutierte über Symbole, fügte Infos hinzu und kürzte sie an anderer Stelle (Spoiler: Darüber, dass Max Maulwurf von der S-Bahn gehen muss, waren sich alle sehr früh sehr einig 😉).
Der Realitäts-Check: Was sagen die Fahrgäste?
Klar war uns von Anfang an auch: So vom Schreibtisch aus mögen die neuen Designs auf uns leicht verständlich wirken, in der Realität kann das für den Fahrgast – womöglich in Eile auf dem Weg zum Ersatzbus – aber ganz anders aussehen. Deshalb haben wir unsere Entwürfe an vier U-Bahn- und S-Bahn-Sperrungen getestet und die Fahrgäste vor Ort gefragt: Versteht ihr, was wir sagen wollen? Findet ihr euch zurecht? Die Erleichterung: Das neue Design kam insgesamt sehr gut an. Nur Formate mit viel Schrift bzw. vielen Elementen wurden von euch als weniger verständlich bewertet. Wichtiger Input für den letzten Feinschliff!
Vorhang auf für: Die neuen Aushänge, Wegeleitungen, Tweets & Co.
Auswahl der neu gestalteten Medien
Im U- und S-Bahn-Netz und auf Twitter sind die neuen Designs bereits flächendeckend im Einsatz, der Busbereich und weitere Verkehrsunternehmen im hvv sollen folgen. Ihr habt es also vielleicht schon selbst gesehen: In der Baustellenkommunikation ist quasi nichts geblieben, wie es war. Drei Details finde ich persönlich dabei besonders spannend: Die neue hvv Baustellenkommunikation…
… ist barrierearm. Bei der Baustellenkommunikation halten wir es wie mit unseren Haltestellen: Sie gehört möglichst barrierefrei! Bedeutet konkret, dass Informationen z.B. auch in englischer Sprache dargestellt sind – denn in Hamburg als Einwanderungsstadt und beliebtes Urlaubsziel versteht nicht jeder und jede (sofort) alle Infos in deutscher Sprache. Und auch die Lesbarkeit der Schrift und die Wahrnehmbarkeit von Farbkontrasten wurden genau auf Barrierefreiheit ausgerichtet.
… richtet sich nach der Reisegeschwindigkeit. Der Einsatz von Aushängen & Co. folgt einem logischen Grundsatz: Je höher die Reisegeschwindigkeit, desto schlechter können Fahrgäste (viele) Informationen aufnehmen. Im Treppenbereich habe ich als Fahrgast etwa kaum die Möglichkeit, detaillierte Grafiken inkl. Netzplänen nachzuvollziehen – die Aushänge hier sind im Vergleich zu solchen in Wartebereichen daher bewusst auf die wichtigsten Infos reduziert. Und wer es ganz eilig hat, folgt einfach den Fußstapfen zum Ersatzbus!
… kommt bald ohne ♿ -Symbol aus. Knapp 95 % der U-Bahn-Haltestellen verfügen inzwischen über Aufzüge, erhöhte Bahnsteige und Blindenleitsysteme, weitere sind in Arbeit oder Planung. Will sagen: Barrierefreiheit wird mehr und mehr zum Standard, nicht-barrierefreie Haltestellen zur Ausnahme. Das zeigt sich bald auch in der Baustellenkommunikation: Ab 2024 (dann ist z.B. auch die U Hudtwalckerstraße und bald darauf auch die gesamte U1 barrierefrei 😊) werden nicht-barrierefreie Haltestellen mit durchgestrichenen Rollstuhl-Symbolen gekennzeichnet statt zuvor mit Rollstuhlsymbolen für jede barrierefreie Haltestelle.
Ich möchtest eine neue S-Bahn haben Zwischen Quickborn und Pinneberg so das man aus suchen kannst ob man mit Bus Nummer 594 nach Pinneberg in 1-Stunde-Takt fahren or mit neuen S-Bahn nach Pinneberg mit 30-Minute-Takt fahren und laufplan is jetzt so das man von Quickborn nach Pinneberg über Eiderstedt fahren kannst aber ich möchtest nicht über Eiderstedt sondern über Elbgaustraße fahren eigentlich so aber ich fahren immer von Quickborn aus mit Bus Nummer 594 nach Pinneberg und dann von Pinneberg aus nach Elbgaustraße und wenn dann eine neue S-Bahn von Quickborn nach Pinneberg fahren dann so das man nicht über Eiderstedt und Elbgaustraße Fähren die neue S-Bahn.
Und ich möchtest eine Antwort haben
Uff, das ist eine ganz schön spezifisches Anliegen. Ich würde dir empfehlen, dich damit einmal direkt an die S-Bahn Hamburg zu wenden!
Moin Frau Westphal,
warum erscheinen meine beiden anderen Kommentare hier (künftige Baustellenkommunikation bei der RB im >hvv) und im „Wandsbek-Gartenstadt-Artikel“ (Möglichkeit der Verlängerung der U1 über Ostring nach Elbbrücken) bisher noch nicht? Meinen Beitrag vom 3.7. 7:34 (Kiekut) hatten Sie ja übernommen.
Ist etwas bei der Übermittlung schief gegangen oder warten Sie noch, bis Sie eine Auskunft zu meinen Anfragen bekommen haben?
Ihnen ein schönes Wochenende!
Hi Jens (ich sage einfach mal du, hoffe, das ist ok 😊). Ich habe deine Kommentare nun freigegeben und an die entsprechenden Expert*innen weitergegeben. Dir auch ein schönes Wochenende!
Hallo Nora,
vielen Dank!🙂
Und das „Du“ ist vollkommen okay.👍
Wie sieht es denn dann mit der künftigen Baustellenkommunikation beim Bau der S4 auf der RB81 aus? Diese Linie gehört zwar zum >hvv Bereich und ist auftraggeberinseitig bereits der S-Bahn GmbH zugeordnet, ist aber eben noch keine „richtige“ S-Bahn und wird von der RB SH betrieben. Außerdem ist die Infrastruktur noch „klassische DB“. Also doch sehr abweichend von VHH, AKN oder HADAG, die vermutlich als „gefühlt HH-Unternehmen“ – wie im Artikel angedeutet – bald die neue Kommunikation übernehmen.
Bleiben da die übliche DB-Aushänge? Oder gibt’s dann gleich gar keine Kommunikation mehr (ebenso beim meist von Umbrella und co. gefahrenen SEV)?
Bei den Zuständen vieler S-Bahn-Baustellen würde mich nicht wundern, wenn Max Maulwurf in Kürze als Senior Expert aus dem Ruhestand zurückgeholt wird 😀
Keine Chance, Herr Maulwurf 😋
Moment, hat sich Schleswig-Holstein nun doch entschieden die U1-Haltestelle Kiekut barrierefrei auszubauen bzw. ausbauen zu lassen? Ansonsten stimmt der Claim im letzten Absatz (leider) so nicht.
Gut aufgepasst! 😉 Tatsächlich soll die U Kiekut wegen der hier niedrigen Fahrgastzahlen nicht barrierefrei umgebaut werden. Sagen wir also: Der barrierefreie Ausbau der U1 ist für uns bald abgeschlossen (genau genommen im Sommer 2025, wenn der Ausbau der U Meßberg fertig ist).
Wäre ein barrierefreier Ausbau von Kiekut nicht sogar sehr einfach und preiswert zu bauen? Die Strecke ist dort eingleisig und soll es ja auch bleiben, sodass der Bahnsteig durch eine einfache Zugangsrampe erreicht werden könnte.
Leider ganz und gar nicht. Die Beschaffenheit und Lage von Haltestelle, Bahnsteig und Gebäude wären tatsächlich eine echte Herausforderung beim Ausbau. Die wirklich niedrigen Fahrgastzahlen rechtfertigen den Ausbau daher nicht, zumal Großhansdorf bereits zwei barrierefreie Haltestellen hat.
Es ist zwar sehr schön, dass die Kommunikation vereinheitlicht wird, aber leider werden Sperrungen der U-Bahn nur auf Hochbahnhaltestellen kommuniziert und Sperrungen bei der S-Bahn nur auf S-Bahnhaltestellen. Dabei heißt es auf allen Haltestellen an den Schaukästen immer: „Der HVV Informiert“…
Ich fahre täglich mit der U-Bahn und nur selten mit der S-Bahn. Aber ich habe dadurch keine Chance mitzubekommen, dass dort etwas gesperrt ist, wenn ich doch mal umsteigen muss. Diese Infos bei ggf. kurzen Umsteigezeiten aufzunehmen ist unmöglich. Am Startbahnhof hat man fast immer Zeit, sich Infos durchzulesen.
Wenn schon einheitlich, bedeutet dies auch, dass alle Informationen, U- und S-Bahn betreffent auf ALLEN Haltestellen der U- UND der S-Bahn hängen MÜSSEN!
Und noch einmal für alle beteiligten zum Mitschreiben: Für 99% der Fahrgäste existieren nicht 2 Unternehmen (Hochbahn und S-Bahn Hamburg), sondern beide werden nur als „DER HVV“ wahrgenommen. Von daher bitte ENDLICH alle Sperrungen bei den ÖPNV Bahnen müssen auf ALLEN Bahnhöfen hängen! Und wenn da rechtliche Probleme sind, dass die S-Bahn nicht bei der Hochbahn… dann baut auf alle Haltestellen einen zusätzlichen Schaukasten, wo dann jeweils drüber steht: „Die S-Bahn Hamburg informiert“ bei der U-Bahn und „Die Hochbahn informiert“ bei der S-Bahn. Hört bitte endlich auf mit „Das ist mein Tanzbereich und das ist Dein Tanzbereich“, beide Unternehmen sind die Säulen des HVV und es ist traurig, dass es da keine gemeinsame Info gibt…..
Wo welche Medien sinnvoller Weise ausgehängt werden, ist noch nicht final geklärt. Daher gibst du hier wichtigen Input, den ich direkt einmal an die Kolleg*innen weitergegeben habe. Danke dafür!
Wird die Darstellung der nicht barrierefreien anstelle der barrierefreien Stationen auch Eingang in den normalen Liniennetzplan finden? Im Zuge der offenbar gewünschten Vereinheitlichung der graphischen Kommunikationsmittel wäre dies ja angezeigt. U. a. die KVB hat ja diesen Ansatz bei der letzten großen Überarbeitung ihres Netzplans vorletztes Jahr gewählt. Und wird es einen insgesamt neugestalteten Netzplan geben anlässlich der Umstellung S-Bahn-Netzes? Die zu möglichen Ansätzen für eine Neugestaltung des Plans durchgeführten Umfrage, die hier im Blog verlinkt war, liegt ja nun auch bereits fast Jahre zurück – es wurde ja mitgeteilt, dass aus dieser Umfrage nicht zwingend konkrete Änderungen fließen müssen, aber ein Sachstand zum Thema wäre sehr spannend.
Es ist tatsächlich Ziel, die Systematik auch auf den Netzplan zu übertragen. Der hvv ist an dem Thema dran und wir melden uns, wenn es hierzu Neuigkeiten gibt 😊
Am Harburger Bahnhof ist die Skizze „Wo fährt mein Bus“ nicht zielführend.
Dort müssen Hinweise hin, dass die Linien 14, 141, 143, 146, 241 und 443 Richtung Wilstorf nicht mehr (außer in den Nachtstunden) vom Bahnhof Harburg abfahren, sondern von den Haltestellen „Harburg Rathaus“.
Danke dir für das Feedback, ich gebe das einmal an meine Kolleg*innen weiter!
Viel Blabla und was hat sich da jetzt bahnbrechenden geändert. In Harburg beispielsweise herrscht das reinste Chaos durch die Baustellen, dadurch fallen viele Parkplätze weg. Selbst im P+R in Harburg wird gebaut, auch dort fallen jetzt über 100 Parkplätze weg. Momentan sind noch Ferien, man darf gespannt sein, wie die Situation nach den Ferien aussieht. Da kommen Sie mit so einem Kinkerlitzchen daher. Traurig.
Naja, wir sind mit unseren Bussen natürlich nur zu Gast auf Hamburgs Straßen mit all ihren Baustellen usw. Wenn in Harburg also ein bedeutender Doppelknoten umgebaut wird, nützt es nichts: Wir müssen Umleitungen fahren. Umso wichtiger, dass sich Fahrgäste mit der neuen Situation vor Ort schnell und einfach zurechtfinden. Gerade da ist eine klare, für alle leicht verständliche Baustellenkommunikation also wichtig.
Was ist das Ergebnis dieser neuen Kommunikationsform? Erst HEUTE wahrgenommen, dass der City-Tunnel, immerhin eine der wichtigsten Achsen der Stadt, für VIER Wochen ausgeschaltet ist.
Das hätte prominenter kommuniziert werden müssen. Durchsagen in den Bahnen?
Ich kann dir dazu keine genauen Details geben (immerhin befinden wir uns hier trotz einheitlicher Baustellenkommunikation immer noch auf dem HOCHBAHN-Blog 😉). Auf Twitter hält die S-Bahn ihre Fahrgäste aber zu Baustellen immer up to date und auch Stationsaushänge sollte es natürlich geben. Wenn du sicher gehen willst, kann ich dir die Push-Benachrichtigungen in der hvv-App empfehlen: Dort kannst du deine Linie abonnieren und verpasst keine Verkehrsinfo mehr.
Absolut richtig! We bekloppt kann man sein? STatt darüber z redn, wie man „die Kommunikation verbessert“ sollte man vielleicht erstmal die grundlegenden Hausaufgaben machen. So (Citytunnel) wird das nichts!