Heute Abend spielen sie wieder, die „Kiezkicker“ vom Millerntor. Und wie kommt man als Fußball-Fan am besten ins Stadion oder anschließend von dort nach Hause? Richtig, mit unserer U-Bahn!
Wenn aber die knapp 30.000 Fans, die ins Stadion rein passen auf einen Schlag mit unseren Bahnen kommen oder gehen wollen, dann wird’s auf den U3-Haltestellen und in den Zügen schnell mal eng.
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So ein Heimspiel von St.Pauli bedeutet für unsere U-Bahner also richtig Arbeit.
1. Hin zum Spiel ist einfach, weg davon eigentlich auch
Schon mal bemerkt? Vor dem Spiel ist die Anreise mit der U3 eigentlich immer recht entspannt, vielleicht ein wenig voller als sonst. Eigentlich auch logisch, denn nicht alle kommen mit einem Mal. Manch einer trudelt schon viel früher ein, der andere kommt auf den letzten Drücker. Tricky wird’s dagegen nach Abpfiff des Spiels, denn dann wollen alle auf einmal eines: nach Hause. Und wenn alle gleichzeitig weg wollen, dann wird’s auf dem Bahnsteig und in den Zügen natürlich eng.
Zum Glück gibt’s auf der U3 ja aber ohnehin einen 5-Minuten-Takt. Lange warten muss also eigentlich wirklich niemand.
2. Das Wetter macht’s und auch der Tag
Übrigens hat auch das Wetter Einfluss auf die Fülle im Zug. Im Sommer kommen viele noch mit Fahrrad oder zu Fuß. Das merkt man auch in den Zügen. Zumal sich auch so ein Bierchen im Vorfeld und im Nachhinein gemütlicher schlürft, wenn es nicht zu kalt ist. Am Wochenende (so wie heute) gehen dann im Anschluss auch eher noch ein paar Leute direkt weiter zum Feiern und nicht direkt nach Hause – die Reeperbahn ist schließlich direkt umme Ecke. Ergo: an Spielen unter der Woche wollen eher alle direkt im Anschluss nach Hause, am Wochenende geht’s noch ne Runde weiter auf den Kiez.
3. Sieg oder Niederlage
Gefeiert wird natürlich lieber bei einem Sieg als bei einer Niederlage. Heißt, die Bahnen sind tatsächlich auch voller, wenn St.Pauli verliert. In dieser Saison also bislang leider recht oft
4. Oberstes Gebot ist Sicherheit
Deswegen regulieren die Kollegen von der Hochbahn-Wache auch den Zugang zum Bahnsteig. Und das heißt für Fahrgäste: echt weit vor der Haltestelle warten. Was in dem Moment für uns also total nervig erscheint, weil wir gefühlt „in Schach“ gehalten werden und vielleicht sogar gar nicht mit bekommen, was da vorne vor sich geht, dient letztlich unser aller Sicherheit. Denn wenn alle gleichzeitig in die U-Bahn strömen, gibt es auf dem Bahnsteig leicht Gedränge. Ein Risiko für uns Fahrgäste, aber vor allem auch für unsere Fahrerinnen und Fahrer, die in diesen Fällen ohnehin nur noch auf Ansage aus der Betriebszentrale im Schritttempo in jede Haltestelle fahren. Auch die Abfertigung der Züge macht der Fahrer dann nicht mehr selbst, sondern, wie z.B. auch bei anderen Großveranstaltungen, ein Mitarbeiter am Bahnsteig, der quasi dem Zug das „go“ gibt.
5. Züge von der „Reservebank“
Wenn es mal so richtig dicke kommt und wir die Leute wirklich nicht vom Bahnsteig kriegen, dann fahren wir Leerzüge aus der Abstellanlage in die Haltestellen oder Fahrgastzüge, die aber z.B. erst am Berliner Tor oder Schlump die Tour gestartet haben. Die sind dann noch nicht so voll und so kommen schnell alle mit. Dafür sind dann eben auch Reservefahrer vorgehalten, die einspringen, wenn es ganz eng wird. Eine Möglichkeit, die unsere Disponenten also immer auch mit denken müssen.
Und die Moral von der Geschicht‘ , der ganze Spuk ums Warten an der U-Bahn dauert eigentlich nie länger als eine halbe Stunde. Da gönn‘ ich mir lieber noch ein Absacker-Bierchen nach dem Spiel und spaziere dann gemütlich zur Bahn.
Für die Ungeduldigen gibt’s übrigens hier noch einen Tipp von unserem Pressesprecher und überzeugtem St.Pauli-Fan: die Haltestelle St.Pauli hat einen zweiten Zugang Richtung Reeperbahn. Wer schlau ist, spart sich das Warten am Zugang Richtung Stadion und läuft einfach ans andere Ende der Haltestelle.
Daumen gedrückt fürs Spiel und immer gute Fahrt!