Er ist klein, schmal und elektrisch: Heute wurde der Kleinbus ATAC Electric des türkischen Herstellers Karsan vorgestellt, den die HOCHBAHN diese Woche auf Herz und Nieren (oder in diesem Fall eher Batterie und Räder) testet. Künftig sollen Modelle wie diese als Quartiersbus in Hamburg unterwegs sein. Was genau das bedeutet und wieso der Bus dabei so ungewöhnlich klein ist, habe ich mir einmal genauer angeschaut.
Was hinter den Quartiersbussen steckt
Die Idee: Wie der Name schon vermuten lässt, sollen mit den Quartiersbussen bestimmte Quartiere erschlossen werden. Dabei handelt es sich meistens um Wohnsiedlungen mit engem Straßennetz, die weiter entfernt von der nächsten Schnellbahnstation liegen und damit noch keinen direkten Zugang zum ÖPNV-Netz haben. Das wird sich künftig ändern, denn die Busse holen die Anwohnerinnen und Anwohner quasi direkt vor ihrer Haustüre ab und bringen sie bequem zur nächsten U- oder S-Bahnhaltestelle.
Die Quartiersbusse sind damit ein Mittel zur Realisierung des Hamburg-Takts, von dem Pia euch bereits erzählt hat. Ziel des Hamburg-Takts ist, dass alle Hamburgerinnen und Hamburger innerhalb von fünf Minuten ein öffentliches Verkehrsangebot erreichen. Im Falle der Quartiersbusse ist die Idee folgende: Während die Anwohnerinnen und Anwohner bestimmter Quartiere heute noch weite Fuß- oder Radwege zur nächsten Schnellbahnstation zurücklegen oder gerade aus diesem Grund mit dem Auto fahren, benötigen sie künftig maximal fünf Minuten zur nächsten Bushaltestelle und werden mit dem Quartiersbus im Nullkommanix zur Bahnstation gefahren. Die Nahmobilität soll dadurch deutlich verbessert und das Auto erübrigt werden.
Dabei gibt es allerdings eine wesentliche Herausforderung: Die Quartiere (oftmals eben Wohnsiedlungen) sind meist durch enge Straßen und 30er-Zonen gekennzeichnet, die so einige Hürden mit sich bringen. Parkende Autos oder auch Verkehrshindernisse zur Geschwindigkeitsreduzierung machen die Durchfahrt für die heutigen Standardbusse mit Längen zwischen 12 und 21 Meter unmöglich.
Klein, praktisch, leise
Die Lösung: Der Einsatz eines kleineren und schmaleren Busses, der sich geschickt durch die engen Straßen und vorbei an allen Hindernissen winden kann, um somit direkt dorthin zu kommen, wo die Leute abgeholt werden möchten.
Selbstverständlich handelt es sich hierbei um einen E-Bus. Das Gute daran: Er ist leiser und emissionsfrei und hinterlässt damit weder Lärm noch Schmutz in den entsprechenden Wohnsiedlungen.
Da das in der Theorie erstmal gut klingt, sich in der Praxis aber auch bewähren sollte, wird solch ein Busmodell aktuell von der HOCHBAHN getestet – bislang noch ohne Fahrgäste. Das Testfahrzeug ist 8,3 Meter lang, 2,43 Meter breit und bietet 22 Sitz- sowie 26 Stehplätze.
Das Tolle dabei: Mein Kollege Christoph ist einerseits einer der Planer, der die späteren Linienverläufe und Haltestellenlagen festlegt. Nun hatte er auch die Freude, selbst am Steuer des Testfahrzeugs zu sitzen, um sich einen Eindruck davon zu verschaffen, inwiefern das Fahrzeug für die Straßenverhältnisse vor Ort tatsächlich geeignet ist. Das nenne ich mal eine gelungene Verknüpfung von Theorie und Praxis.
Daneben nehmen unsere Experten den Bus natürlich auch noch bezüglich weiterer Kriterien genau unter die Lupe. Beispielsweise werfen sie einen Blick auf die Batterieleistung, die technische Ausstattung oder auch den Fahrerarbeitsplatz.
Gibt es Quartiersbusse denn nicht schon?
Wer sich von euch diese Frage stellt, liegt natürlich nicht ganz falsch: Mit der Bergziege (Linie 588 aktualisiert: 488) ist im Blankeneser Treppenviertel schon ein Kleinbus der VHH unterwegs, der dem Sinn und Zweck der künftig geplanten Quartiersbusse nachkommt. (Die Linie 588 bedient die Strecke zwischen dem Blankeneser Bahnhof und Elbuferweg). Und auch die VHH-Linie 530 zwischen der U-Bahn-Station Hammer Kirche und Mittlerer Landweg kann in ihrer Funktion als Quartiersbus angesehen werden.
Nebenbei wird in Finkenwerder zum Fahrplanwechsel im Dezember die neue Linie 450 eingeführt. Sie dient ebenso zur Quartierserschließung, wird allerdings von einem herkömmlichen Stadtbus betrieben.
Ziel ist, das Konzept langfristig auf ganz Hamburg auszurollen.
Ab wann und wo sind die Quartiersbusse im Einsatz?
Aktuell ist der ATAC Electric ein sogenannter „Kundenfelderprober“. Bis solche Modelle aber auch tatsächlich durch die Quartiere rollen und Fahrgäste mitnehmen, dauert es noch ein Weilchen. Zuerst muss sich die HOCHBAHN einmal anschauen, welche Modelle es bereits auf dem Markt gibt und welche konkreten Anforderungen sich aus den Tests ergeben.
Ist erst einmal das Anforderungsprofil erstellt, erfolgen im Anschluss die Prozesse der Ausschreibung, Auftragsvergabe sowie Herstellung und Auslieferung. Parallel dazu werden Linienweg und die Haltestellenlagen genauer festgelegt und mit den örtlichen Bezirken sowie der Polizei abgestimmt.
Mit den ersten Kleinbussen sollen dann voraussichtlich Ende 2022 in einem ersten Schritt die Gebiete um die S-Bahn-Haltestellen Krupunder und Elbgaustraße sowie das Gebiet Langenhorn westlich der U1-Haltestellen Fuhlsbüttel, Langenhorn Markt und Kiwittsmoor erschlossen werden. Damit werden rund 8 100 bzw. 5 400 Hamburgerinnen und Hamburger besser an das Schnellbahnnetz angebunden.
Liebe Frau Steinat,
nun sind ja schon 20 Monate vergangen, seit uns in Langenhorn die Hochbahn AG Ende Juli 2020 durch die sogen. Quartiersbusse im Verfolgung des „Hamburg Takts“ eine bessere Anbindung an den U1-Schienenverkehr in Aussicht gestellt hatte.
Das las sich damals so:
„Mit den ersten Kleinbussen sollen dann voraussichtlich Ende 2022 in einem ersten Schritt die Gebiete um die S-Bahn-Haltestellen Krupunder und Elbgaustraße sowie das Gebiet Langenhorn westlich der U1-Haltestellen Fuhlsbüttel, Langenhorn Markt und Kiwittsmoor erschlossen werden. Damit werden rund 8 100 bzw. 5 400 Hamburgerinnen und Hamburger besser an das Schnellbahnnetz angebunden.“
Ihre Kollegin Frau Pia Seidel hatte dazu am 01.09.2021 in Aussicht gestellt:
„Dazu soll vor konkreter Einführung eines neuen Angebotes mit Methoden der Marktforschung und Bürgerbeteiligung erstens untersucht werden, welche Angebotsform hier optimal wäre (das muss nicht unbedingt eine Quartiersbuslinie sein, sondern zum Beispiel auch flexible Bedienformen) und zweitens im Falle der Entscheidung für einen Quartiersbus, welches die beste konkrete Linienführung unter den örtlichen Rahmenbedingungen wäre. Sie sehen also: Durchaus mit Beteiligung unserer Fahrgäste.“
Da wir nun bereits im 2. Quartal von 2022 sind, müssten die von Frau Seidel genannten Marktforschungs- und Bürgerbeteiligungsmaßnahmen doch allmählich anlaufen? Hierzu nun also ein Vorschlag vom Langenhorner Bürger- und Heimatverein: Sie wären zu einer Vorstellung des aktuellen Planungsstands für die Langenhorner Quartiersbusse jederzeit in unseren Räumen an der Tangstedter Landstraße 181 herzlich willkommen. Wir würden dann gern im Stadtteil über unsere Monatszeitschrift Langenhorner Rundschau und unsere homepage zu einen solchen Treffen einladen.
Falls jedoch–was leider unser Eindruck ist–die Pläne für den Einsatz von Quartiersbussen in Langenhorn aus welchen Gründen auch immer auf Eis gelegt worden sein sollten, wäre es uns lieber, wir bekämen dazu von der Hochbahn AG reinen Wein eingeschenkt. Dann stelle ich (77) mich eben–HamburgTakt hin oder her–weiterhin auf einen 14-minütigen Fußweg zur U1-Haltestelle Kiwittsmoor ein.
Hallo Frau Osinski, durch die Corona-Krise sind die Fahrgastzahlen in den vergangenen zwei Jahren zum Teil massiv eingebrochen. Deshalb ist die Entscheidung getroffen worden, weitere Leistungsausweitungen zunächst zurückzustellen und den Fokus der Verkehrsunternehmen derzeit auf die Rückgewinnung der Fahrgäste zu legen. Nach Normalisierung der Lage wird dann zu gegebener Zeit erneut geprüft, mit welchem Angebot die Ziele zur kleinräumigen Erschließung der Wohnquartiere am Besten zu erreichen sind. Eine Beteiligung unserer Fahrgäste ist dabei auch weiterhin vorgesehen.
Sehr geehrte Frau Steinat,
als Langenhornerin, die zur U1-Haltestelle weiterhin 14 Minuten oder, wenn ich (77) noch älter bin, auch mal länger zu Fuß unterwegs ist, empfinde ich Ihre Antwort:
„durch die Corona-Krise sind die Fahrgastzahlen in den vergangenen zwei Jahren zum Teil massiv eingebrochen. Deshalb ist die Entscheidung getroffen worden, weitere Leistungsausweitungen zunächst zurückzustellen und den Fokus der Verkehrsunternehmen derzeit auf die Rückgewinnung der Fahrgäste zu legen.“ als mir gegenüber respektlos.
Aber vielleicht sind Sie ja in der Lage zu erklären, was die Inbetriebnahme des „Beach-Express“-Busses von Eimsbüttel direkt zum Elbstrand bei Övelgönne mit der „Rückgewinnung der Fahrgäste“ zu tun hat. Hatte die Hochbahn AG vielleicht in irgendeiner Halle schon aus dem Verkehr gezogene Busse herumstehen und dazu einen Ansturm von Bewerbungen von arbeitslosen Busfahrern, die sie aus Wohltätigkeitsgründen in Lohn und Brot bringen wollte?
Der Hamburger Nahverkehr hat in den Jahren 2019 und 2020 zwei massive Angebotsausweitungen vorgenommen. Zuletzt sogar noch in der Pandemie. Fakt ist, dass wir noch nie zuvor in Hamburg ein derartiges Angebot auf den Straßen und der Schiene hatten. Auch wenn in den letzten beiden Jahren während der Corona-Pandemie die Fahrgastzahlen zum Teil massiv eingebrochen sind, haben wir das Angebot (fast) uneingeschränkt aufrechterhalten. Es aber zusätzlich auszubauen, wäre unter den gegebenen Umständen wenig sinnvoll gewesen, auch wenn im Einzelfall Bürgerinnen und Bürger das anders sehen. Das Ziel der Mobilitätswende bleibt aber und die soll erreicht werden durch den bereits begonnenen Ausbau des Schnellbahnnetzes, den HH-Takt und die Erweiterung der Busflotte. Das lässt sich aber nur Schritt für Schritt umsetzen. Mit der Verlängerung der Buslinie 113 werden einwohnerstarke Bereiche rund um die Troplowitzstraße und den Heußweg erstmalig an das Busnetz angeschlossen. Trotz der hohen Einwohnerdichte gab es hier zuvor noch keine Anbindung. Aber natürlich ist auch weiterhin geplant, die äußeren Stadtteile im Rahmen des HH-Takts mit Bussen besser zu erschließen.
[Ich wiederhole hier meinen vorgestern, 10.08. eingestellten Kommentar, den ich heute schon nicht mehr finden konnte. War der vielleicht zu kritisch?]
In dem MoPo-Artikel von vorgestern 09.08.2020 über die Probefahrten der autonomen E-Busse in der Hafencity https://www.mopo.de/hamburg/start-in-hamburg-sind-wir-bereit-fuer-roboterbusse/ vermisse ich Informationen über die Taktung, Routen und Einsatzorte und ggfs. Zuschläge auf die HVV-Karten, für die diese Busse konzipiert sind. Denn eine empirisch abgesicherte Bedarfsanalyse für diese Fahrzeuge müsste doch vor der Fahrzeugentwicklung kommen. Jetzt „steht“ also seitens der Entwickler das Angebot für ein autonom fahrendes E-Fahrzeug mit drei Sitz- und vier Stehplätzen mit einer Rampe für den barrierefreien Ein- und Ausstieg. Aber für wen, wo und wann wäre das passend?
Ähnlich in meinem Stadtteil Langenhorn. Dort wurde von Hochbahn und Verkehrsbehörde als Angebot für den „Hamburg Takt“ vor einem Jahr der Einsatz von Quartiersbussen als Zubringer an den Schienenverkehr angekündigt. Aber mein Ansinnen an den FOLAG Regionalausschuss der BV Hamburg-Nord für eine Bürgerbeteiligung für die Routenplanung wurde ausgerechnet von der GRÜNEN BVfraktion mit dem Bescheid abgewimmelt, vor der Bedarfsanalyse müsse doch erst die Hochbahn AG entscheiden, welchen Bustyp sie zum Einsatz bringen will.
Wozu ich sage: umgekehrt würde ein Schuh draus. Aber ein unerbetenes mit EU-Fördermitteln subventioniertes Angebot von TIER-E-Scootern haben wir in Langenhorn von der Hochbahn AG ja nun bereits erhalten …
Es geht darum, in der Realität zu überprüfen, ob autonome Shuttles eine sinnvolle Ergänzung des ÖPNV in der Zukunft sein können. Die Einsatzgebiete werden natürlich nach dem Bedarf ausgerichtet. Es können beispielsweise Wohnbezirke mit einer relativen schlechten ÖPNV-Anbindung oder Angebote in Tagesrandlagen sein.
Als Sie vor über einem Jahr die Einrichtung der Quartiersbusse für den Zubringerverkehr von „westlich der U1-Haltestellen Fuhlsbüttel, Langenhorn Markt und Kiwittsmoor“ angekündigt hatten, habe ich mich an den Regionalaussuchuss FOLAG für Fuhlsbüttel, etc. im Bezirk Hamburg-Nord gewendet und dort vorgeschlagen, dass es als Input für die Routenplanung: also welche Haltestellen werden bedient, welche Taktung, welche Betriebzeiten? und für die eigentlichen Routen doch auch eine Bürgerbeteiligung geben könnte. Daran bestand aber unter den BVFraktionen kaum ein Interesse. Und insbesondere die GRÜNE BVfraktion, die unserem GRÜNEN Verkehrssenator sehr nahe steht, hat den Vorschlag abgebügelt mit dem Bescheid: da müsse doch erst einmal die Hochbahn AG entscheiden, welches Busmaterial zum Einsatz kommen soll und deren Untersuchungen liefen ja noch.
Dazu sage ich: umgekehrt wird ein Schuh draus! Erst die Nachfrage eruieren und dementsprechend Bustypen testen und bestellen!
Noch ein Hinweis zu der von mir weiterhin gewünschten Bürgerbeteiligung für die Quartiersbusrouten in meinem „Musterstadtteil“ Langenhorn: mit dem Geoportal, das auch der HVV benutzt, wäre die Bürgerbeteiligung s – o – o einfach durchzuführen und würde sogar Spaß bringen. Sie könnten nämlich die Einwohner in dem von Ihnen ausgeguckten Einzugsgebiet einladen, auf einer mittels Geoportal erstellten interaktiven Karte mit grafisch dargestellten Einstecknadeln und Linien einzutragen: hier gehe ich los und zu dieser U1-Haltestelle will ich hin. Vielleicht noch mit verschiedenen Farben für die Linie zur Haltestelle, ob die Benutzung: täglich? mehrmals in der Woche? nur ein paar Male im Monat? oder so ähnlich stattfinden würde. Sie würden das, bei etwas gutem Willen, sicherlich gut hinkriegen.
Übrigens hatte sich ja gerade dieser Tage unsere ebenfalls GRÜNE Zweite Bürgermeisterin für die Bürgerbeteiligung stark gemacht. Warum also nicht auch für die Routenplanung der Quartiersbusse in Langenhorn und Fuhlsbüttel?
Genau da ist die HOCHBAHN gerade dran: Den Bedarf abschätzen. Die HOCHBAHN wird nirgendwo hinfahren, wo es die Fahrgäste nicht möchten.
Liebe Frau Stenat,
so am „Grünen“ Tisch–Wortspiel durchaus beabsichtigt 😉 –ist die Hochbahn AG doch gar nicht in der Lage, den Bedarf bzw. die Nachfrage der Langernhorner:innen und Fuhlsbüttler:innen nach Routen und Taktung der Quartiersbusse abzuschätzen. Soll heißen: „wer will von wo wie häufig und zu welchen Tageszeiten und an welchen Wochentagen zu welchem U1-Bahnhof fahren?“
Wären Sie wohl bitte so freundlich, hier für die Öffentlichkeit einsehbar mitzuteilen, mit welcher Methodik und mit welchen Daten die Hochbahn den „Bedarf“ für die Quartiersbusrouten abschätzen möchte, ohne dabei die zukünftigen Fahrgäste mit einzubeziehen? Während anderweitig eine ebenfalls „Grüne“ Zweite Bürgermeisterin sogar eine Drucksache auflegt, um den Bürgerinnen und Bürgern Hamburgs zu verklaren, wie Bürgerbeteiligung „geht“,
Ich bin zudem enttäuscht, dass Sie in Vertretung der Hochbahn AG es nicht für nötig erachtet haben, auf die von mir vorgeschlagene Methode zu einer auf Kundenangaben gestützte Nachfragermittlung einzugehen.
Der Bedarf für eine verbesserte Erschließung und das erforderliche Angebot wurde wir folgt ermittelt: Ziel des Hamburg-Takts ist es unter anderem, dass in der Regel die nächst gelegene Haltestelle des ÖPNV mit maximal 5 Minuten Fußweg erreicht werden kann. Das gesamte Stadtgebiet wurde dazu unter Verwendung von Geoinformationsdaten untersucht und die entsprechenden Bereiche identifiziert, in denen dieses Ziel heute nicht erreicht wird. Im nächsten Schritt erfolgte eine Analyse anhand der ermittelten Bereiche, deren Einwohnerdichte- und Zahl, sowie iterativ vorgegebener Angebotstakte unter Nutzung verkehrswissenschaftlicher Modelle, durch die sich Potenziale für zusätzliche Fahrgäste ermitteln ließen. Zudem wurden die daraus entwickelten Linienmodelle hinsichtlich ihrer Netzwirkung mittels verkehrswissenschaftlicher Verkehrssimulation untersucht.
Daher steht für uns sicher fest: Ein Potenzial für neue Angebote ist vorhanden. Wie konkret dieses Potenzial gehoben werden wird, steht indes noch nicht endgültig fest. Dazu soll vor konkreter Einführung eines neuen Angebotes mit Methoden der Marktforschung und Bürgerbeteiligung erstens untersucht werden, welche Angebotsform hier optimal wäre (das muss nicht unbedingt eine Quartiersbuslinie sein, sondern zum Beispiel auch flexible Bedienformen) und zweitens im Falle der Entscheidung für einen Quartiersbus, welches die beste konkrete Linienführung unter den örtlichen Rahmenbedingungen wäre. Sie sehen also: Durchaus mit Beteiligung unserer Fahrgäste.
Bekommt Bramfeld auch einen Quartiersbus im Bereich Trittauer Antsweg?
Können Sie auch sagen wann im Bereich Heukoppel der Bau des Kreisverkehrs und der Bushaltestelle (die verlegt wird) beginnt? Es hiess immer Mitte des Jahres.
Entschuldigen Sie die verspätete Antwort! Da Bramfeld am Bramfelder Dorfplatz eine eigene U5-Haltestelle erhält, wird der Bereich Trittauer Amtsweg, der sich nur unweit davon befindet, keinen QuartiersBus benötigen. Der Planfeststellungsbeschluss für die U5 wird zeitnah erwartet. Die ersten Baumaßnahmen sollen Ende 2021 starten.
Die Angabe zu Ihren Quartierbussen mit: „Klein praktisch und LEISE“ ist mit der Linie 388 und 189 ja wohl der Witz in Tüten.
Im 10 Minuten-Takte fahren hier die laut-röhrenden untermotoriesierte Uralt-Dieselbus durch den Wittenbergener Weg u.a. zum Elbecamp und ist (zumindestens hier) zu 95% leer. Und jetzt soll die Taktung auch noch verkürzt werden…!
Kathastrophe!
Das ist eine ungeheuerliche Geräuschfolter, der die Anwohner hier ausgesetzt sind.
Selbst bei geschlossenen 3-fach verglasten Fenstern, ist es nicht möglich im Homeoffice ein ungestörtes Telefonat zu führen, geschweige denn konzentriert zu arbeiten.
Zieht endlich diese alten und laut-röhrenden Stinkebusse aus dem Verkehr und setzt die seit Jahren zugesagte E-Busse ein!!!
Total genervte Anwohnerin aus dem Wittenbergener Weg
(Haltestelle Tindsdaler Kirchenweg)
Da es sich bei den Linien 388 und 189 um Stadtbusse der VHH handelt, kann ich dazu leider nicht viel sagen. Die Planung von QuartiersBussen sieht aber ja genau die Lösung ihres beschriebenen Problems vor: Der Einsatz von kleinen, elektrisch betriebenen und damit anwohnerschonenden und zugleich mehrwertstiftenden Bussen in Randbezirken.
Gibt es eigentlich auch Planungen für den Frahmredder, zwischen Berner Weg und der Saseler Chaussee, in Sasel einen Quartiersbus oder ähnliches einzuführen, da man hier kaum ein ÖPNV-Angebot hat, um beispielsweise zum Bahnhof Poppenbüttel zu gelangen?
Da haben Sie recht – das Busangebot in diesem Bereich ist definitiv noch ausbaufähig. Ziel der HOCHBAHN ist daher auch, mittel- bis langfristig mit einer zusätzlichen Linie eine gute ÖPNV-Anbindung herzustellen, die dann auch direkt zur S-Bahn-Haltestelle Poppenbüttel fährt. Bis es so weit ist, müssen wir uns allerdings noch ein bisschen gedulden.
Mit den Gebieten rund um die S-Bahn Haltestelle Krupunder ist doch auch der Heideweg gemeint, oder?
Denn das Wohngebiet liegt nah an den Gleisen, aber zum S-Bahnhof ist es zu Fuß wirklich eine Weile. Außerdem liegen einer der nächsten Bushaltestellen in Lurup oder Schenefeld. Deshalb wäre ein Bus als Zubringer zur S-Bahn oder nach Lurup/Schnefeld schon nützlich.
Okay, ich bin nur Gast in Hamburg. Nicht immer da, aber oft genug.
Meine Cousine wohnt in Wellingsbüttel im Eckerkamp. Von ihrem Haus bis zum S-Bahnhof Hoheneichen ist es schon ein ordentlicher Fussweg – ich schätze mal rund 15 Minuten. Sollte man da bei An- oder Abreist auch noch einen Koffer bei sich haben …
… macht das nur den zweitmeisten Spass.
Deshalb meine Frage: wie wäre es mit einem Quartiersbus im Bereich S-Bahnhof Hoheneichen? (Darf auch gerne ein „Karsan Atak Elec“ sein, so wie jetzt der Testwagen.)
Uns ist bekannt, dass in dem Bereich die Fußwege zur nächsten S-Bahn-Haltestelle sehr lang sind. Deshalb planen wir auch, den Bereich besser an die S- bzw. U-Bahn anzubinden. Allerdings nicht mit einem QuartiersBus, denn die Wellingsbütteler Landstraße beispielsweise kann gut mit einer normalen Buslinie in dichtem Takt und kürzeren Haltestellenabständen befahren werden. So müsste man nicht mehr 15 Minuten zur S-Bahn, sondern ggf. nur wenige hundert Meter zur nächsten Bushaltestelle gehen.
Mit Krupunder, Elbgaustraße und Langenhorn sind ja relativ dicht bewohnte Stadtteile im Fokus.
Wären solche Quartierbusse nicht auch sinnvoll in ländlicheren Bereichen Hamburgs, z.B. die Vier- und Marschlande südlich von Bergedorf?
Hier sind aktuell i.d.R. „normale“ Stadtbusse unterwegs, oftmals aber mit überschaubaren Passagierzahlen, obwohl die Busse teilweise stündlich, am WE zweistündlich fahren.
Hier wird der Hamburg-Takt sicherlich eine noch größere Herausforderung sein; die Quartiersbusse können hier evtl. ein Teil des Angebots werden?
Es ist nicht geplant, kleine Fahrzeuge auf Strecken einzusetzen, die für Standardbusse geeignet sind. Vielmehr sollen diese nur dort fahren, wo man aufgrund von engen Straßenverhältnissen auch nur mit kleinen Fahrzeuge rein- oder durchkommt. Der Grund: In der Hauptverkehrszeit, insbesondere im Schülerverkehr, sind alle Kapazitäten voll ausgelastet. In der Vier- und Marschlanden bestimmt sich auch die Zahl der benötigten Busse über den Bedarf in der morgendlichen Spitze, in der die Busse tatsächlich mindestens einmal voll sind. Es würde wenig Sinn ergeben, diese großen Busse dann nur für den Spitzeneinsatz vorzuhalten und sich dazu dann für die anderen Verkehrszeiten zusätzlich noch kleine Busse anzuschaffen. Die Betriebskosten und Ressourcenverbrauch unterscheiden sich nicht wesentlich zwischen Standardbussen und kleinen Bussen.
Für Volksdorf wäre das dann ja auch mal was! So wie früher die Linie V1 /47. Und dann in dichterem Takt als heute die 375! 👍
Grüße vom Buchenkamp
Hans-Peter
Volksdorf ist in die Planungen für den Hamburg-Takt mit eingebunden. Ob auch hier künftig ein Quartiersbus oder aber ein klassischer Stadtbus das heutige Angebot verbessern wird, ist noch nicht sicher.
Wird auch geprüft in wie weit diese als Flexibus bzw. (Teil-)Rufbus-Linien betrieben werden können? Insbesondere Abends ist der Bedarf zumindest in Vorortquartieren oft von einer Stelle (typischerweise eine Schnellbahnhaltestelle) zu vielen anderen (wo immer die Leute wohnen).
Ein Quartiersbus für Iserbrook nördlich der Sülldorfer Landstraße könnte z.B. erstens dort den stündlichen 285er ersetzen (=Kostenersparnis) und gleichzeitig die Leute vom S-Bahnhof direkt vor die Haustür bringen (zumindest abends)
Iserbrook ist in die Planungen des Hamburg-Takts mit eingebunden. Wie genau die Lösung künftig aber aussehen wird, kann man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Flexi- und Rufbusse sind ja eine Form von On-Demand-Services. Generell werden On-Demand-Angebote im Rahmen des Hamburg-Takts eine Rolle spielen. Welche Verkehrsmittel im HVV dafür eingesetzt werden, wird noch geprüft. Quartiersbusse stellen allerdings kein On-Demand-Angebot dar, da sie nach einem ganz normalen Fahrplan verkehren werden.
Das hört sich ja alles gut an, wenn der Einstieg auch rollstuhlgerecht ist und nicht wieder wie bei Moia Rollstuhlfahrer draussen bleiben müssen. Ist die Barrierefreiheit im Anforderungsprofil aufgenommen?
Absolut! Die Quartiersbusse werden natürlich alle barrierefrei zugänglich sein 🙂
Guten Morgen, eine sinnvolle Idee, aber wäre Anschlüsse zu gewähren, ich sehe schon wieder vom X35 zum X22, in Richtung Wandsbek, hat die Hochbahn nix gelernt, von den Massiven Beschwerden, an die Politiker, weil die Anbindung vom alten Schnellbus 35, das Die S Bahn Haltestelle Wandsbeker Chaussee schlecht angebunden ist, und viele Stammfahrer verloren hat ??
Der ÖPNV wird nur benutzt wenn er zum benutzen ist ?
Wann werden endlich die Fahrgäste in den Stadtteilen befragt ?
Die X35 fährt Wandsbeker Chaussee gar nicht an und die X22 ist ja erst seit dieser Woche auf der Straße. Daher kann ich gerade leider nicht ganz nachvollziehen, was Sie meinen. In jedem Fall aber kann ich sagen, dass die HOCHBAHN einen großen Wert auf Bürgerbeteiligung legt und die Hamburgerinnen und Hamburger bezüglich Themen wie Netzausbau und Hamburg-Takt deshalb auch in die Planungen einbindet. Die letztendliche Umsetzung hängt aber natürlich auch von betrieblichen Rahmenbedingungen ab und wird von der vorhandenen Infrastruktur beeinflusst.
Insofern gibt es auch zusätzliche Voraussetzungen neben den Kundenbedürfnissen, die unsere Angebotsgestaltung beeinflussen.
Meinen Sie mit der Linie in Blankenese nicht die 488?
Da haben Sie recht! Das habe ich etwas durcheinander gebracht. Bei der Bergziege im Treppenviertel handelt es sich natürlich um die Linie 488 🙂
Merkwürdig, der (Nacht)Kleinbus Linie 250 zwischen Bahnhof Neugraben und Endhaltestelle Fischbeker Heideweg wird nicht erwähnt.
Er fährt seit etwa 35 Jahren von etwa 19.30 bis 0.30Uhr an 365 Tagen in der Woche.
Gerüchten zu Folge, soll der derzeitige Betrieb zum Winterfahrplan umgestellt werden.
Meine Fragen:
Warum soll dieser bewährte Dienst grundlegend verändert werden?
Was ist ab dem Winterfahrplan geplant?
Über eine Antwort würde ich mich freuen.
Das ist richtig – Auf den Linien 250 und 368 werden noch die letzten von Taxenunternehmen betriebenen Kleinbusse eingesetzt, die vor über 30 Jahren eingeführt wurden. Der Unterschied zu den hier vorgestellten Quartiersbussen besteht darin, dass sie nochmals deutlich kleiner und zudem nicht barrierefrei zugänglich sind. Da die Fahrgastzahlen in den letzten Jahren allerdings gestiegen sind und voraussichtlich weiter steigen werden, stellt sich die Frage, ob die Fahrgast-Kapazität dieser Kleinbusse noch ausreicht, oder ob sie künftig nicht auch durch andere Konzepte, wie beispielsweise das der Quartiersbusse, ersetzt werden.
Also ich habe das Ziel „Hamburg-_TAKT_“ bisher anders verstanden, nämlich, dass an jeder Haltestelle zu jeder Tag- und Nachtzeit mindestens alle 5min ein Verkehrsmittel fährt. Oder vielleicht nicht jede Haltestelle, aber zumindest, dass für jeden Menschen im Einzugsgebiet alle 5min ein Verkehrsmittel in akzeptabler Entfernung fährt. Eben ein 5-Minuten-Takt an jeder Haltestelle.
Mit der Beschreibung im Text oben, klingt es aber eher so, dass ich in maximal 5min von jedwedem Standort im Einzugsgebiet eine Haltestelle erreiche. Mit Takt hat diese Interpretation ja wenig zu tun. Und ob ich dort 5min oder 5h auf das nächste Verkehrsmittel warten muss, sagt diese Variante eben auch nicht aus.
Hamburg-Takt bedeutet, dass künftig innerhalb von fünf Minuten ein HVV-Angebot zur Verfügung steht. Das bedeutet also nicht, dass es immer dieselbe Linie sein muss, sondern es können auch alternative HVV-Angebote, wie beispielsweise On-Demand-Services sein, die zu bestimmten Uhrzeiten verfügbar sind. Hamburg-Takt bedeutet aber nicht, dass alle Linien zu jeder Zeit im Fünf-Minuten-Takt fahren. (Manche U-Bahn-Linien beispielsweise werden mit Sicherheit auch in noch kürzeren Abständen verkehren)
Die Blankeneser Bergziegenlinie ist die 488 die den Blankeneser Ring bedient. Die 588 ( ex 49) wird zwar auch mit Kleinbussen gefahren, doch der Unterschied ist, das es lediglich 4 Fahrtenpaare von Mo- Fr., Samstag isses noch düsterer lediglich zwei Fahrten und Sonntags lassen wir den Bus gleich im Schuppen. Bei der 588 ist noch ne Menge Luft nach oben inkl. Linienergänzung.
Da haben Sie vollkommen recht, das habe ich im Beitrag etwas durcheinander gebracht. Die 588 verkehrt zwischen dem Bahnhof Blankenese und Elbuferweg, die eigentliche Bergziege im Treppenviertel ist allerdings die Linie 488.