Fahrerinnen und Fahrer – sie machen mit etwa 4 000 Mitarbeitenden den Großteil der Hochbahn aus und halten Hamburg am Laufen. Und genau sie haben vermutlich die meisten von uns vor Augen, wenn wir an die Hochbahn denken, oder? Aber wer sind die anderen immerhin 2 300 Menschen im Team Mobilitätswende? Ich habe mich umgeschaut und stelle euch heute vier meiner Kolleginnen und Kollegen mit ihren Jobs vor, die einem vielleicht nicht sofort in den Sinn kommen, wenn man an Busse und U-Bahnen denkt. Also: Was sind vier Jobs, die du bei der Hochbahn nicht vermutest?
Marc: Retter in fast allen Buslebenslagen
Seit 2018 ist Marc schon Hochbahner. Gestartet ist er damals als Busfahrer, heute ist er als Betriebsaufseher unterwegs. Kurz gesagt, Marc ist zur Stelle, wenn im Busbetrieb Unterstützung gefragt ist: „Als Betriebsaufseher weiß ich nie, welche Überraschungen der Tag für mich bereithält“. Das können Unfallaufnahmen sein, ein spontan geplanter Schienenersatzverkehr, der gemanagt werden muss, eine Arena-Aufsicht für Veranstaltungen im Stadion oder Streckensperrungen im Busbereich, bei denen die Fahrerinnen und Fahrer Orientierungspunkte vor Ort brauchen. Fest steht: es wird nie langweilig und Marc ist immer ganz nah dran am Geschehen: „Man bekommt deutlich mehr vom Betriebsablauf mit, ist immer mittendrin und kann Kolleginnen und Kollegen in den meisten Fällen direkt weiterhelfen.“ Go, Marc!
Natalie: Den Trends von morgen auf der Spur
Was braucht es, damit Menschen künftig weniger auf den privaten Pkw angewiesen sind? Autonomes Fahren, Flugtaxis, Hyperloops – wo geht die Reise hin und vor allem: Was heißt das für die HOCHBAHN? Willkommen in Natalies Welt als Fachbereichsleitung Innovation. 2011 fing sie als Nachfrage- und Erlöscontrollerin für eine Tochtergesellschaft an: „Nie vergessen werd‘ ich ein Treffen, bei dem es um die Hunde-Mitnahme bei Grenz-Überschreitung zwischen den Verbünden Schleswig-Holstein und Hamburg ging. Im Austausch kamen wir auf die wildesten Fragen: Gelten Hunde in Taschen als Hunde?“
Ein humorvoller und familiärer Umgang ist Natalie bis heute wichtig im Job, Kolleginnen und Kollegen kennen sie aber vor allem als „Anpackerin“: „Bei unserem Thema braucht es eine gewisse Frustrationstoleranz“, so Natalie. Nicht alle Projekte sind im klassischen Sinne erfolgreich. Manchmal liegt der Erfolg darin, dass sich etwas als ungeeignet erweist. Denn: „Nur so lernt man frühzeitig und kostengünstig den Kurs zu wechseln.“ Natalie ist geraderaus und weiß, dass ihre Kolleginnen und Kollegen sie genau dafür schätzen.
Ralf: Fahrschule mal anders
Wo machen fast 600 U-Bahn-Fahrerinnen und -Fahrer eigentlich ihren Führerschein? Bingo! Im hauseigenen Ausbildungszentrum der HOCHBAHN. In den Schulungsräumen der Hellbrookstraße lernen sie alles, was man über den U-Bahn-Betrieb auf den vier Linien der Stadt wissen muss und machen ihre ersten Fahrtversuche in einem der beiden lebensechten Simulatoren. Und genau hier ist auch Ralf als Ausbilder am Start und gibt sein Wissen aus über 20 Jahren HOCHBAHN an die nächste Generation weiter. Ob Quereinsteiger oder Traumjobjägerin, Ralf kennt sie alle: „Da hast du ständig mit neuen Charakteren zu tun – genau mein Ding!“ Abwechslung ist Ralf wichtig. Angefangen hat er damals selbst als Fahrer, dann ging es weiter in der Leitstelle – also ins Herz des U-Bahn-Betriebes – und schließlich nun ab ins Ausbildungszentrum: „Ich bin ja schon eine Weile dabei, aber es gab immer neue Möglichkeiten sich weiterzuentwickeln. Langeweile kommt da nicht auf.“ Das nenne ich mal Flexibiliät, alle Achtung!
Jennifer: Teamarbeit und Eigenverantwortung, oder Werkstatt meets Büro
Der Lüfter streikt? Der Kondensator muckt? Jennifer ist schon dran. 2017 startete sie ihre Ausbildung zur Mechatronikerin bei der HOCHBAHN, seit 2020 ist die Elektrowerkstatt ihr berufliches Zuhause. Ihre Begeisterung für die U-Bahn reicht aber noch viel weiter zurück: „Die Faszination für Züge ist aus meiner Kindheit hängen geblieben. Wenn ich damals meine Großeltern besucht habe, sind wir mit Bus und U-Bahn zum Hamburger Dom gefahren. Ich hab immer vorne durch die Scheibe in den Fahrerstand geschaut. Später wusste ich: Ich will was machen, worauf ich stolz sein kann.“
Und heute? Da sorgt Jennifer als Prüftechnikerin mit ihrem Team dafür, dass die U-Bahnen verlässlich unterwegs sind. Was ihr besonders gefällt: die Kombination aus dem Prüfen der Geräte, der engen Teamarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen und der klassischen Schreibtischarbeit im Anschluss. Instandsetzung und Fehlerbehebung sind Jennifers Gebiet: „Jedes Mal, wenn ich in der Stadt eine U-Bahn sehe oder mitfahre, bin ich stolz darauf zu wissen, wie es hinter den Kulissen abgeht.“
Also als Fahrgast hätte ich die Jobs von Marc, Natalie, Ralf und Jennifer erstmal sicher nicht direkt auf dem Schirm gehabt. Klar ist aber: Es braucht auf Strecke wie im Hintergrund viele verschiedene Expertinnen und Experten, um Hamburg am Laufen zu halten. Und: Wer selbst auf der Suche nach einem neuen Job ist, wird bei der Vielfalt mit einem Blick in die verschiedenen Bereiche ziemlich sicher fündig – zum Beispiel unter www.hochbahn.de/jobs.
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