U-Bahn-Fahrschule: Wie man U-Bahn-Fahren lernt

Ob vorbei an den Landungsbrücken, hoch bis in die Walddörfer und bald sogar im Süden bis auf den Grasbrook: Mit unseren vier U-Bahn-Linien sind jährlich mehrere hundert Millionen Menschen unterwegs. Damit das möglich ist, sind tagtäglich etliche U-Bahn-Fahrerinnen und -Fahrer für euch im Einsatz. Und sie alle haben eines gemeinsam: Bevor sie sich in den Führerstand setzen und Fahrgäste befördern durften, haben sie unsere hauseigene U-Bahn-Fahrschule, das sogenannte Ausbildungszentrum U-Bahn, durchlaufen. 

Aber wie läuft das eigentlich genau? Wie lernt man U-Bahn-Fahren – und kann das eigentlich jede und jeder? 

Was U-Bahn-Fahrer mitbringen müssen

• Mindestalter 21 Jahre
• Abgeschlossene Ausbildung (dazu unten mehr) 
• Keine Einträge im Führungszeugnis 
• Körperliche und geistige Tauglichkeit 
• Im Idealfall einen EU-Führerschein Klasse B und keine „Punkte in Flensburg“ 

Prüfung vor der Ausbildung 

Wer sich als U-Bahn-Fahrer oder -Fahrerin bei uns bewirbt und die oben genannten Voraussetzungen erfüllt, darf gleich etwas ziemlich Tolles machen – eine Probefahrt im U-Bahn-Simulator. In den originalgetreu nachgebauten DT4 – und DT5-Modellen wird getestet, wie aufnahmefähig der Bewerber oder die Bewerberin ist, ob er oder sie Signale erkennt und richtig auf sie reagiert.  

Außerdem wird dieser erste Test tatsächlich auch für Ausstiegs- und Sitzproben genutzt:  

Wer zu groß ist, passt nämlich möglicherweise überhaupt nicht auf den Fahrerplatz. Da es außerdem vorkommen kann, dass ein U-Bahn-Fahrer bzw. eine –U-Bahn-Fahrerin auf der Strecke aus dem Fahrzeug aussteigen muss, darf der recht große Höhenunterschied zwischen Fahrzeug und Gleis nicht unüberwindbar sein. Anwärter und Anwärterinnen müssen also auch zeigen, dass sie im Fall der Fälle aus der U-Bahn raus oder eben wieder reinkommen. 

Wenn das alles passt, kann es mit der eigentlichen Ausbildung losgehen, die wiederum aus zwei Teilen besteht: 

1. Grundausbildung

Die Grundausbildung in unserer U-Bahn Fahrschule dauert 32 Tage. In dieser lernen die U-Bahn-Fahrerinnen und –Fahrer von Morgen alle Basics rund um den öffentlichen Nahverkehr, Signalordnung und auch bereits Details zu Besonderheiten im Hamburger U-Bahn-Netz. Denn das gehört eben auch dazu: alle Haltestellen im U-Bahn-Netz zu kennen. Die ersten Wochen sind im Grunde vergleichbar mit den ersten Theoriestunden der „normalen“ Fahrschule.  

Der Unterricht erfolgt in der Regel in Gruppen von 10 Personen. Den Abschluss bildet eine schriftliche und eine mündliche Prüfung. Während dieser Theoriephase gehen die Anwärterinnen und Anwärter auch schon sieben Tage als Haltestellenüberwacher bzw. -überwacherinnen auf Tour und dürfen bei ersten Ausbildungsfahrten durchs Netz zuschauen.  

2. Ausbildung als U-Bahn-Fahrer bzw. U-Bahn-Fahrerin

Nach Abschluss der Grundausbildung geht es ans Eingemachte: In weiteren 59 Tagen lernen die Anwärterinnen und Anwärter das eigentliche Zugfahren und müssen sich mit den technischen Hintergründen der Fahrzeuge auseinandersetzen. 

Im theoretischen Teil stehen dann die Dienstanweisungen der U-Bahn im Fokus, also alles rund ums Thema Störungsmanagement und Fahrzeugtechnik. Das gelernte Theoriewissen müssen die Anwärterinnen und Anwärter dann in regelmäßigen Zwischenprüfungen unter Beweis stellen. Zusätzlich finden weitere Fahrten im U-Bahn-Simulator und praktische Ausbildungsfahrten im Netz statt – zu Beginn natürlich ohne Fahrgäste. 

Die beiden U-Bahn-Simulatoren des DT4 und DT5 befinden sich direkt im Schulungsraum im Ausbildungszentrum.

Die Aussicht im U-Bahn-Simulator: Die Strecken der vier U-Bahn-Linien wurden detailgetreu nachgebaut.

Im Ausbildungszentrum der U-Bahn lernen unsere Anwärterinnen und Anwärter alles rund ums U-Bahn-Fahren und üben praktisch in der Fahrsimulation.

Im Schulungsraum lernen die Anwärter und Anwärterinnen die theoretischen Inhalte.

Im praktischen Teil geht es in kleinen Gruppen mit Lehrzugfahrerinnen und -fahrern auf Strecke. Dort lernen die Anwärterinnen und Anwärter erstmals den Ablauf eines regulären Dienstes kennen, fahren im realen Fahrbetrieb mit Fahrgästen und werden dabei auf Besonderheiten auf den jeweiligen Strecken hingewiesen. 

Zum Ende einer jeden Ausbildung erfolgt eine mündliche Prüfung und je eine Prüfungsfahrt im DT4 und im DT5. Die Prüfungsfahrt erfolgt unter normalen Bedingungen auf Strecke, wobei der Fahrgastwechsel lediglich simuliert wird. Während der Prüfung werden die Schülerinnen und Schüler mit allerlei Herausforderungen konfrontiert, bei denen sie beweisen müssen, dass sie während ihrer Ausbildung das richtige Verhalten gelernt haben. 

Bis man es also vom Start der Ausbildung bis in den Führerstand geschafft hat, vergehen ungefähr 3 Monate. Eine kurze Zeit für ganz schön viel Wissen und letztlich all die Verantwortung, die mit der Beförderung von Tausenden von Fahrgästen einhergeht. 

Damit ihr einen noch besseren Eindruck davon bekommt, wie die Ausbildung vor Ort aussieht, habe ich das Ausbildungszentrum U-Bahn für euch besucht und mit den Kolleginnen und Kollegen dort gesprochen: 

Und wer jetzt Lust bekommen hat, künftig auch ganz vorne in der U-Bahn einzusteigen: Wir suchen aktuell U-Bahn-Fahrerinnen und –Fahrer. Hier geht’s zur Bewerbung! 

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Hinweis: Dieser Blogbeitrag wurde am 10. Dezember 2025 komplett aktualisiert und neu veröffentlicht.