Seit 2011 gibt es in Hamburg die Sicherheitspartnerschaft zwischen der Polizei Hamburg, der HOCHBAHN und weiteren Partnern. Gemeinsam haben wir ein übergreifendes Sicherheitskonzept entwickelt, damit Hamburg sicherer wird – und vor allem, um die Koordination und Zusammenarbeit der verschiedenen Stellen zu verbessern. Ein wichtiges Thema: Taschendiebstahl in Bus und U-Bahn.
Gerade jetzt zur Weihnachtszeit ist beispielsweise das Thema Taschendiebstahl brandaktuell. Man hat möglicherweise viel Geld in der Tasche, viele Tüten und Taschen dabei und ist auf Weihnachtsmärkten oder in Geschäften leicht im unübersichtlichen Gedränge.
Deswegen haben die Partner am letzten Wochenende den Schwerpunkteinsatz im U- und S-Bahn-Netz auch zur Aufklärung genutzt, über gängige Tricks informiert und gezeigt, mit welch einfachen Methoden das Portemonnaie oder die Handtasche zu sichern sind.
Wir haben dazu noch einmal mit Martina Baumgart von der Kriminalprävention in Hamburg gesprochen und alle wichtigen Fragen gestellt.
Wo kommt es besonders oft zu Taschendiebstahl?
Eigentlich gibt es keinen festen Ort oder eine bestimmte Tageszeit. Geklaut wird eigentlich immer, wenn sich eine günstige Gelegenheit bietet. Taschendiebe treten ganz bewusst dort auf, wo viele Menschen zusammen kommen. Das hat den einfachen Grund, dass die Ablenkung dort am größten ist und sie am einfachsten in der Menge „abtauchen“ können.
Kommt es im ÖPNV besonders oft zu Diebstählen?
Nicht öfter oder weniger häufig als anderswo auch. Diebe nutzen natürlich auch hier das Gedränge und die Unachtsamkeit der Fahrgäste.
Ist irgendjemand besonders gefährdet?
Nein, Taschendiebe beobachten meist im Voraus schon sehr genau und nutzen die Unachtsamkeit aus. Bei mehreren Tätern kommt es auch zu Ablenkungsmanövern, die die Aufmerksamkeit des Opfers auf sich ziehen.
Was sind die gängigen Tricks der Taschendiebe?
Allen Methoden gemein ist, wie schon gesagt, das Ausnutzen der Unachtsamkeit. Wer auf etwas fokussiert ist oder wird, wird sich wenig um seine Tasche kümmern. Das ist der Moment, wo es dann passiert. Das kann der Griff in die Außentasche der Jacke oder Handtasche sein oder das unbemerkte Öffnen der Rucksacktasche. Wenn man es bemerkt hat, ist es meist schon zu spät.
Meist wird in Teams vorgegangen. Einer lenkt ab, der Zweite stiehlt und der Dritte verschwindet mit der Beute.
Wie passe ich am besten auf meine Sachen auf?
Immer aufmerksam sein! Vor allem bei Gedränge stärker auf die eigenen Wertsachen achten. Es ist auch gut, einfach immer nur das Notwendigste dabei zu haben. Das gilt natürlich vor allem für Bargeld. Wer seine EC- oder Kreditkarte dabei hat, sollte nie auch noch den PIN auf einen Zettel oder sogar auf die Karten geschrieben haben. Wenn dann die Karte weg kommt, wird sofort das Konto geräumt – und das Geld nicht ersetzt.
Ansonsten behalten Sie Ihre Sachen nah bei sich. Stellen Sie Ihre Taschen nie einfach irgendwo ab und hängen Sie Ihre Jacke nicht mit Wertsachen über die Stuhllehne oder an die Garderobe.
Bei uns Frauen sollte die Handtasche immer verschlossen sein. Wenn sie leicht aufzuklappen geht, sollte sie wenigstens zum Körper hin getragen werden. Das macht es schwieriger an sie ran zu kommen. Und das Portemonnaie kommt gerade jetzt im Winter am Besten in die Jackeninnentasche, also so nah wie möglich an den Körper. Dann wird’s schon schwieriger.
Bei wem melde ich mich, wenn mir doch mal was geklaut wird?
Als erstes immer alle Karten sperren lassen. Das macht sie für Diebe unbrauchbar und erspart Ihnen viel Ärger. Für diesen Fall gibt es den Zentralen Sperr-Notruf 116 116 oder www.sperr-notruf.de. Außerdem sollten Sie der Bank Bescheid geben, damit Sie eine neue Karte bekommen. Gehen Sie auch auf jeden Fall zur Polizei. Hier erstatten Sie Strafanzeige und können möglicherweise noch Auskünfte zum Täter geben.
Mehr zum Thema Sicherheit in U-Bahn und Bus gibt es bei der Hochbahn-Wache.
Und ganz allgemein informiert die Polizei.
Alles auf einen Blick: Infobroschüre und Datenpass.