Es kommt leider immer wieder vor, in letzter Zeit haben sich die Vorfälle nochmals gehäuft: An U-Bahn-Haltestellen wurde auf verschiedenen Oberflächen Flusssäure entdeckt. Dabei handelt es sich um eine ätzende und damit für Menschen durchaus gefährliche Flüssigkeit. In vergangenen Fällen wurde sie beispielsweise auf Plakatwänden oder an Vitrinen vorgefunden. Aktuell gibt es aber auch Fälle von verunreinigten Stellen, mit denen die Fahrgäste direkt in Berührung kommen können.
Bislang wurde die Flusssäure an den betroffenen U-Bahn-Haltestellen zum Glück immer rechtzeitig entdeckt und konnte von der TEREG schnell neutralisiert werden, sodass keine Fahrgäste verletzt wurden.
Das Thema ist ein sehr Ernstes. Ich möchte hier im Blog einmal die Hintergründe erzählen und aufklären, was zu tun ist, sobald ein Verdachtsfall vorliegt.
Wie kommt die Flusssäure auf diese Flächen?
Es sind schlicht Kriminelle, die hier die Gesundheit der Fahrgäste gefährden. Meist benutzen sie Flusssäure, um Graffitis in harte Oberflächen wie Glas oder Metall zu ätzen (sog. Etching). Aufgrund der Gefährlichkeit ist das selbst in der Graffiti-Szene absolut verpönt. Was Menschen dazu treibt, bleibt ein Rätsel. Es muss schon ein hohes Maß an krimineller Energie dahinterstecken.
Was tut die HOCHBAHN dagegen?
Um das zu unterbinden und die Straftäter möglichst schnell zu ermitteln, ist die HOCHBAHN-Wache mit der Hamburger Polizei in Abstimmung und intensiv in die Ermittlungen eingetreten. Alle verfügbaren Videobänder werden aktuell ausgewertet und daraufhin untersucht, ob Ermittlungsanlässe zu erkennen sind.
Generell sind die Kolleginnen und Kollegen der HOCHBAHN-Wache natürlich im Netz unterwegs und halten die Augen offen. Wird ein Vorfall erkannt oder gemeldet, stellen sie das Haltestellenumfeld oder die U-Bahn sicher und lassen die Flüssigkeit von der TEREG neutralisieren, sodass für die Fahrgäste keine Gefahr mehr besteht.
Was ist Flusssäure überhaupt?
Flusssäure ist eine farblose Flüssigkeit mit einem stechenden Geruch. Sie kann sowohl bei Hautkontakt als auch durch Einatmen schwere Verätzungen und Vergiftungen hervorrufen. Verletzungen durch Flusssäure wirken nicht immer nur auf der Hautoberfläche, da die Substanz schnell von der Haut aufgenommen wird und in tiefere Gewebeschichten bis zum Knochen vordringen kann.
Wie kann ich Flusssäure erkennen?
Flusssäure ist farblos, lässt sich aber dennoch relativ leicht erkennen, da sie dickflüssig ist. Zudem hat sie einen stechenden Geruch. Wird sie auf Oberflächen wie Metall oder Glas aufgebracht, kommt es typischerweise zu Verlaufsspuren. Auf Metall können sich durch Oxidation auch bräunliche Verfärbungen zeigen. Die Fotos zeigen ein paar Beispiele vergangener Fälle:
Wie muss ich mich verhalten, wenn ich die Flüssigkeit entdecke?
Wichtig ist vor allem: Es sollte keinesfalls versucht werden, die verdächtige Flüssigkeit selbst zu entfernen. Denn Flusssäure kann, wie gesagt, sowohl bei Hautkontakt als auch durch Einatmen schwere Verätzungen und Vergiftungen hervorrufen.
Wer in einer U-Bahn oder auf einer Haltestelle Hinweise auf Flusssäure bemerkt, sollte über die Notrufsäule an der Haltestelle oder den Notruf-Knopf in der U-Bahn sofort Kontakt zur Betriebszentrale der HOCHBAHN aufnehmen. Die Kolleginnen und Kollegen dort leiten dann alle notwendigen weiteren Schritte ein.
Wer selbst in Kontakt mit Flusssäure kommt, sollte umgehend einen Notarzt rufen. Das sofortige Spülen der Kontaktstellen mit Wasser kann die Wirkung der Säure abschwächen, die Gesundheitsgefahr bleibt jedoch bestehen. Also auch bei einem Verdacht immer auf Nummer sicher gehen und sich ärztliche Hilfe holen.
Wahrheitswidrig, wie hier, um den Narrativ vom gemeingefährlichen Sprayer aufrechtzuerhalten, völlig an der Realität vorbei behauptet wird dass auch nur ein einziges der im Artikel gezeigten Tags mit Flußsäure entstanden ist.
Wie Vorredner bereits geschrieben haben: Flußsäure ätzt kein Metall.
Die gezeigten Ätzungen, die in Wahrheit Rostbeschleunigungen sind, sind ganz offensichtlich mit frei verfügbarem und gesundheitlich recht harmlosem Eisen-3-Chlorid hergestellt worden.
Man kann das als geschädigtes Unternehmen selbstverständlich kritisieren. Seine Fahrgäste allerdings anlasslos in Panik zu versetzen, ist kein guter Stil.
Die betroffenen Stellen werden natürlich von Expert*innen untersucht. In den entsprechenden Fällen wurde Flusssäure also auch nachgewiesen. Einfach behauptet wird hier nicht 😉 Der Beitrag dient keinesfalls dazu, Fahrgäste in Panik zu versetzen, sondern für dieses Thema zu sensibilisieren.
Die gezeigten Tags sind offensichtlich mit Salzsäure oder Eisen 3 Chlorid gemacht! Das ist ein „schnellrostprozess“ und das ist relativ harmloses Zeug im Vergleich zu Flusssäure.. Flussäure findet man eher an Scheiben. Es ist ein relativ seltenes Phänomen und es sieht auf Glas aus wie weiße zerlaufende Farbe. Es geht in beiden fällen NUR darum das die Tags schwer/nicht entfernt werden können, also der Name länger stehen bleibt. Dass man als „Künstler“ mit Flusssäure eher als Terrorist gilt, ist fatalerweise egal. Es geht den Akteure um die Wiederstandskraft des Graffitis, so wie beim Kratzen auch. Fame geht da vor gesellschaftlicher Verantwortung. Ja es ist ein gruseliges Phänomen , aber bleiben Sie bezüglich der phänotypischen Zuschreibungen bitte bei der Wahrheit, auch wenn der Nahverkehr als „Opfer “ sichtlich bereits mit Salzsäure/Eisen3Chlorid große Probleme hat.. ich wette übrigens dass die Leute irgendwann mitm Dremel die Oberflächen bearbeiten damit ihre Sachen stehen bleiben. Graffiti als Phänomen kriegen sie nicht vernichtet. Es ist die existenzielle Geste des Spurenhinterlassens mit der sich ein Bewusstsein seiner Existenz versichert.. das klingt bescheuert, aber genau das ist kunstwissenschaftlich der Kern des Phänomens!
Flusssäure ist 1. flüssig wie Wasser und 2. Metal wird mit 15%iger Salzsäure geätzt und diese ist harmlos für die Gesundheit. Also zu 30% stimmen die Infos nicht. Schlecht recherchiert!
Zum Schutz unserer Fahrgäste recherchieren wir nicht, sondern verlassen uns auf unsere eigenen Beobachtungen und den Rat unserer Expert*innen. Und die warnen eindringlich vor dem Kontakt mit der Flüssigkeit.
In meinem Physikstudium mußte ich auch mit Flußsäure hantieren, um Kanäle in eine Siliziumscheibe (Wafer) reinzuätzen. Ich erinnere mich noch gut an die Sicherheitsbelehrungen dazu. Ein wirklich teuflisches Zeug, das sogar die Knochen wegätzen kann. Bloß nicht selber anfassen oder wischen. Notruf ist das einzig Richtige.