Zeitumstellung bei der HOCHBAHN – oder wer hat an der Uhr gedreht?

Zwei Mal im Jahr heißt es: Uhren umstellen! Und jetzt, bei der Umstellung von der Sommer- auf die Winterzeit, ist das vor allem für Langschläfer wie mich ein echtes Geschenk. Schließlich wird die Uhr in der Nacht von Samstag auf Sonntag um 3 Uhr eine Stunde zurück gestellt. Also eine Stunde Schlaf gewonnen.
Für die HOCHBAHN und ihre Fahrpläne heißt das aber eben auch, dass es die Fahrten in dieser einen Stunde doppelt gibt.
Wie funktioniert denn das nun aber? Fährt alles zweimal?


Einfachheit: durchgehender Verkehr am Wochenende

Weil die Stunde zwischen 2 und 3 Uhr an diesem Sonntag zwei Mal vorkommt, lässt zum Beispiel die Bahn ihre Züge eine Stunde lang am Bahnhof stehen. Andernfalls wäre es für sie nämlich gar nicht möglich, den Zug pünktlich am nächsten Bahnhof ankommen zu lassen – er wäre stattdessen immer viel zu früh und somit ein Ärgernis für all‘ jene, die in ihn einsteigen wollen.

Für unsere U-Bahn ist die Zeitumstellung dagegen relativ unproblematisch. Hier heißt das Zauberwort: durchgehender Betrieb. Weil die Zeitumstellung nämlich immer auf ein Wochenende fällt, fahren die U-Bahnen sowieso die ganze Nacht durch. Es macht im Grunde überhaupt gar keinen Unterschied zu jedem anderen normalen Wochenende.


Aber dann doch: mehr Personal

So viel zur Theorie. In der Praxis bedeutet die Zeitumstellung ja allerdings, dass es die Stunde zwischen 2 und 3 Uhr an diesem Sonntag doppelt gibt. Also fahren auch unsere U-Bahnen zwei Mal. Und dafür brauchen wir mehr Personal.

Nun könnte man ja meinen, dass die Kolleginnen und Kollegen, die an diesem Tag arbeiten einfach eine Stunde länger fahren. Tun sie aber nicht. Die Dienstlängen bleiben so wie sonst auch, die betroffenen Fahrerinnen und Fahrer fangen jedoch einfach eine Stunde später an und können so eine Stunde länger fahren – die Arbeitszeit bleibt die gleiche.
Weil diese Kolleginnen und Kollegen nun aber eine Stunde später anfangen, werden ihre Dienste im Dienstplan vorne gekürzt. Dadurch entsteht eine Lücke, für die wir dann eben zusätzliche Leute brauchen. Andernfalls könnten die U-Bahnen in diesem Zeitraum nicht fahren.


Ändert sich was am Fahrplan?

Am Fahrplan ändert sich auch in dieser Nacht nichts. Die U-Bahnen fahren ganz normal weiter, erleben dabei dann eben eine kleine Zeitreise. Wenn z.B. eine Bahn um 2:47 Uhr in Norderstedt Mitte los fährt, ist sie schon um 2:42 Uhr in Wandsbek-Gartenstadt, weil eben während ihrer Tour die Uhren zurück gestellt wurden. Ein bisschen Zeitreisen, wenn auch nicht zurück in die Zukunft, funktioniert dann also auch an diesem Wochenende 😉

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2 Kommentare zu: Zeitumstellung bei der HOCHBAHN – oder wer hat an der Uhr gedreht?

  1. Schöner Text!

    Leider scheint sich im Busbereich doch einiges geändert zu haben in der Nacht. Gerade zwischen 4 und 5 Uhr fuhren plötzlich Busse nicht, dafür kamen plötzlich andere zu anderen Zeiten, alles verwirrend.

    Letztes Beispiel:

    Ich stand in Barmbek und wollte nach Dulsberg. Das dauert zu Fuß 10-12 Minuten, es war gut kalt und ich wollte schnell ins Bett! Ihr Anzeiger zeigte um 5:14 Uhr einen M23 nach U Billstedt mit Abfahrt „5:20“ an. Also wartete ich… und wartetete… und wartete. Um 5:21 Uhr verschwand die Abfahrt, ohne dass Barmbek irgendeinen Bus sah. Erst weitere 12 Minuten später kam der planmäßige 5:30-Bus. Sollte man die Ghost Busters zur HOCHBAHN schicken?

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