Gerade hat sich das bisher größte Update der hvv switch-App angekündigt: In den nächsten Wochen kommt die neue Version mit ihren vielen neuen Funktionen für Fahrgäste. Die HOCHBAHN, die hvv switch für den hvv pflegt, hat sich dabei Großes vorgenommen: Zum Herzstück der Mobilität soll sich die App entwickeln. Ich habe mir für euch angeguckt, welche Funktionen dafür im neuen Update drinstecken, welche weiteren geplant sind – und welches Feature gehen muss.
Das ist neu
Als erstes fällt die neue Gesamtoptik ins Auge (ich denke, das Bild spricht für sich!), dazu ein intuitiverer Aufbau der App. Und hier kommen wir direkt zu einem meiner persönlichen Highlights: Die personalisierbare Startseite. Wer z.B. oft Carsharing (oder eben die klassischen Öffis, E-Scooter etc.) nutzt, kann sich die entsprechende Kachel direkt nach oben legen, sodass man ohne viel Scrollen darauf zugreifen kann.

Nach dem hvv switch Update könnt ihr die Kacheln so sortieren, wie es für euch am besten passt.
Eine weitere Neuerung dürfte vor allem Gelegenheits-Fahrgäste freuen: Der Ticketkauf direkt aus der Verbindungssuche heraus. Bisher war die Verbindungssuche nämlich eine Art Sackgasse. Nachdem man die passende Verbindung gefunden hatte, musste man zurück in den Ticket-Bereich navigieren, wo man sich dann mitunter mühselig herleiten musste, ob man nun ein Kurzstrecken- oder Nahbereich-Ticket braucht (seien wir ehrlich, welcher Fahrgast steigt da eigentlich wirklich durch? 😉). Mit dem Update ist damit Schluss: Das zu eurer Fahrt passende Ticket wird euch künftig automatisch und ohne Umwege in der Verbindungssuche vorgeschlagen. Und dabei wird dann – anders als bisher – auch das vollständige Ticketsortiment berücksichtigt. Auch der Kauf von Tickets für eure Begleitung ist mit dem Update dann übrigens möglich.
Upgrade beliebter Features
Mehrere Funktionen, die sich in der hvv switch App bewährt haben, sollen in Zukunft außerdem ausgeweitet werden: Das sind zum einen die Echtzeitinfos, die es seit ca. einem Jahr für HOCHBAHN-Busse gibt. Damit lässt sich live auf der Karte verfolgen, ob der Bus gleich um die Ecke biegt oder ob ich noch Zeit habe, mir flugs einen Kaffee zu holen. Im Laufe von 2026 soll es dieselbe Funktion auch für die vhh.mobility-Busse, S-Bahnen und HADAG-Fähren geben. Und auch die Einbindung von Echtzeit-Infos von umliegenden Verkehrsunternehmen hat das hvv switch-Team für die Zukunft im Visier.
Zukunftspläne gibt es auch für die Push-Benachrichtigungen bei Störungen. Aktuell ist es ja so, dass ihr in der App die Linien und entsprechenden Zeiträume hinterlegen könnt, für die ihr Störungsinfos erhalten wollt (wer die Funktion noch nicht kennt: Richtet die Push-Benachrichtigungen am besten direkt unter „Störungsmeldungen“ ein, dann erhaltet ihr Meldungen immer aus erster Hand aus der HOCHBAHN-Leitstelle). Ich persönlich finde das schon sehr komfortabel. In Zukunft soll das Angebot aber noch passgenauer werden: Wer möchte, kann dann die Option zur Geolokalisierung aktivieren. Die Idee ist, dass euer Telefon erkennt, wo ihr gerade unterwegs seid und hvv switch euch nur dann per Push-Benachrichtigung informiert, wenn euch die Störung auch wirklich unmittelbar betrifft.
Goodbye, hvv Any
Für einige sicher ein Wermutstropfen: Die Funktion hvv Any hat es nicht in die neue hvv switch-Version geschafft. Ich gebe zu, ich bin selbst auch etwas traurig über das Ende des Features, denn die Idee war im Grunde gut: Einfach bei Fahrtbeginn per Swipe einchecken und die App berechnet im Hintergrund automatisch, welche Fahrten ich an dem Tag getätigt habe und welches Ticket schließlich das passende ist.
Warum also die Einstellung der Funktion? Sie wurde ganz einfach von zu wenigen Menschen genutzt (gerade mal 1 % der Online-Ticketverkäufe im hvv liefen durch hvv Any). Ein wesentlicher Grund dafür ist das Deutschlandticket, das sich großer Beliebtheit erfreut und inzwischen von jeder und jedem zweiten Hamburgerin und Hamburger genutzt wird. Im Umkehrschluss haben die übrigen Ticketangebote damit schlicht an Bedeutung verloren, allen voran hvv Any. Daraus zieht das Team nun die Konsequenz, passt die App an die heutige Fahrgast-Realität an und nimmt die Funktion damit zurück. Als Ersatz gibt es das Ticketing in der Verbindungsauskunft, das sich in der hvv-App bereits bewährt hat. Für mich ein annehmbarer Trost!
Aber wie seht ihr das, was haltet ihr von dem hvv switch Update? Sind die Neuerungen für euch gelungen oder fehlt euch etwas? Schreibt es mir gerne in die Kommentare (und ganz vielleicht kann ich eure Ideen dem hvv switch Team zustecken, das sie dann mit ins nächste Brainstorming nehmen kann😊).
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Bleibt die „alte“ HVV-App neben der neuen Switch-App weiterhin bestehen? Wenn in der Switch-App nun auch alle Tickets erhältlich sind, dann gibt es doch kaum noch inhaltliche unterschiede zwischen den Apps, so dass eine davon – vermutlich die alte HVV-App – eingestellt werden könnte?
Moin Dirk! Die Entwicklung ist im Moment, dass die neuen Funktionen nur in die hvv switch App integriert werden. Was das für die Zukunft der beiden Apps bedeutet, wird die Zukunft zeigen.
Ich selbst bin zwar HVV-Nutzer mit Deutschland-Ticket, habe aber oft mit Leuten zu tun, die weder DT noch HVV-Erfahrung haben.
Es ist schwierig bis unmöglich zu vermitteln, warum es erstens zwei HVV-Apps, zweitens einen für Fremde völlig irren Tarifdschungel gibt und man drittens seine Fahrten nicht direkt per Kreditkarte zahlen kann, sondern es immer erst den Umweg über eine separat zu besorgende PrePaid-Karte bedarf.
In London z.B. halte ich als Tourist oder Einwohner bei Ein- und Ausstieg egal wo und in welches Verkehrsmittel einfach mein Handy (oder auch eine physische Kreditkarte) ans Terminal und bekomme nach 10 Tagen eine Abrechnung mit dem für mich besten Nutzungstarif (Einzelfahrt, Tages- oder Wochenkarte)… Das nenne ich innovativ, dafür brauche ich keinerlei Tarifkenntnisse und muss nicht einmal auch nur eine einzige App installieren.
Es ist unfassbar schade, dass es in Hamburg immer so kompliziert sein muss, egal wie Sie die neue Switch-App jetzt schönreden… Auch wenn der Ticketverkauf jetzt über die Verbindungssuche funktioniert, ob ich aber bei mehreren spontanen Fahrten am Tag (oder in der Woche) mit Tages- oder Wochenkarte günstiger komme, sagt mir die Switch-App sicher nicht.
Danke für dein ehrliches Feedback! Das mit dem System in London klingt auf jeden Fall spannend. Ob das in Hamburg genauso funktionieren würde, ist natürlich die zweite Frage. Ich gebe es aber gerne einmal als Rückmeldung an das hvv switch-Team weiter.
Wie nervig, und wie typisch, HVV any abzuschalten. Da gibt es endlich mal ein Feature, welches halbwegs an das heranreicht, was in anderen europäischen oder internationalen Großstädten Standard ist, nämlich einzuchecken, auszuchecken und dann den (besten) Preis abgebucht zu bekommen – und dann wird die Funktion abgeschaltet. Statt sie auszubauen und zu verbessern!
Jetzt muss wieder vorher der Tag geplant werden. Wie oft will ich fahren, nehme ich für eine oder zwei Begleitpersonen mit oder dann doch nicht etc.pp., um auszurechnen, ob sich eine Tageskarte lohnt. (Mal ganz davon abgesehen, wie oft ich umdisponiert habe, weil der Bus einfach nicht kommt.)
1% der Fahrten dürften trotzdem noch zig Tausende gewesen sein.
Die Begründung soll das Deutschland-Ticket sein, dessen Zukunft völlig ungewiss ist? Und deswegen wird eine total nützliche Funktion abgeschafft? Einfach nur ärgerlich.
Schade das HVV any wegfällt. Ich werde nicht anfangen mir die Verbindungen des Tages heraus zu suchen und dann entscheiden, welches Ticket für den Tag am günstigsten ist. Ggf ist es am günstigsten wenn man mal alle paar Jahre beim Schwarzfahren erwischt wird und ansonsten ohne Ticket fährt. D-Ticket rentiert sich für mich nicht.
Wird es denn dann auch endlich den Darkmode in der App geben? Aktuell fehlt dieser immer noch in der switch App, ist aber seit Jahren in der „klassischen“ HVV App vorhanden.
Das i-Tüpfelchen wäre dann noch, wenn der Darkmode dann, entgegen dem dunklen Grau der klassischen App auch noch schwarz wäre, damit die OLED Displays moderner Smartphones in den dunklen Bereichen einfach die benötigten Pixel ausgeschaltet lassen können.
Ich habe nie verstanden, warum man Any in die HVV-Switch-App (zudem noch gut versteckt) und nicht in die Ticket-App integriert hat. Die HVV-Ticket-App dürften deutlich mehr Menschen installiert haben und sie ist die naheliegendste Anlaufstelle, um sich ein Ticket zu kaufen. Hätte man dort Any prominent platziert und die Vorteile genannte, hätten es sicher mehr Leute genutzt, da man sich die Ticketsuche und den ganzen Tarif-Klimbim sparen kann.
Ein anderer Name wäre ein weiterer Vorteil gewesen. Unter Any kann sich ein Gelegenheitsfahrer kaum etwas vorstellen. Der Bekanntheitsgrad dürfte entsprechend sein.
Dass man so eine Innovation und ein Positiv-Beispiel der Digitalisierung sang und klanglos einstellt anstatt an ein paar Stellschrauben zu drehen ist wirklich bedauerlich
Es mag ja klein-kleinkariert klingen.
In meinen Daten ist die Adresse 0815 Blablastedt, Torfstraße 8 a hinterlegt.
Drücke ich „Wohin willst du?“
(Zu Hause)
Erscheint die Hausnummer 8 b.
Kann sein, daß ich zu dicht an der Wand zu Hausnummer 8 b sitze.
Wir werden ja alle von Satelliten durch die Dachpfannen beobachtet.
Unterwegs (wo bin ich) sicher sehr hilfreich.
Der Zugriff auf einen festen Datensatz sollte möglich sein.
Danke für die Rückmeldung dazu, das gebe ich gerne weiter!
Was für eine blödsinnige Erklärung. Das System ist bereits eingeführt und zukunftsweisend. Nie im Leben stimmt das mit den 1%. Aber gut, fahre ich eben wieder schwarz – wie vorher. Was kommt als nächste: Einstellung der App und Ticketkauf nur noch per Bargeld im Luna-Center Harburg?
Auch wenn HVV Any nur von 1% der Nutzer verwendet wurde, war es ein der besten und modernsten Features, besonders passend für Gelegenheitsfahrer, die gerade kein Deutschland Ticket nutzen. Persönlich halte es für einen großen Rückschritt, aber vielleicht ist der HVV bzw. sind die Nutzer noch nicht reif für ein echtest, digitales Zeitalter. Denn vor Antritt einer Fahrt ein Ticket zu kaufen fühlt sich nach 1970 an. Aus Sicht der Betriebskosten verstehe ich aber auch, das ein Feature mit einer 1% Nutzung nicht rentabel ist. Für mich bedeutet der Wegfall aber leider auch wieder vermehrt das Auto zu nutzen, anstatt Tickets vorab zu kaufen. 😢
Moin, sollen die U-Bahnen auch live Standorte bekommen wie die S-Bahn?
Wichtiger Punkt! Ja, für U-Bahnen ist die Echtzeitauskunft ebenfalls in Planung.
HVV Any rauszunehmen ist bei rückläufigen D-Ticket-Zahlen wirklich ärgerlich. Das war wirklich mal ein modernes Feature.
Aber eines, dass zumindest als ich es einmal ausprobiert hatte, als die App neu war aufgrund dauernder Lokalisierung mit GPS und Bluetooth und dauerhafter App im Hintergrund bei relativ wenig Mehrwert den Akku schnell leersaugte. Und eines was für den Gelegenheitsfahrer aus Hamburg, der ab und zu aber dann meist die selben Strecken fährt, nichts bringt, weil der eh weiß welches Ticket er braucht.
Technisch war das ohne Frage cool und innovativ. Aber in der praktischen Handhabung eher nicht so. Da wäre das so wie in London bei der Oyster Card eher low tech praktischer. Einfach mit Prepaid Card wie der HVV Card und am besten noch mit Kreditkarte auch kontaktlos tappen und gut. Im Bus sind die Terminals ja da, fehlen aber natürlich bei den Schnellbahnen im HVV. Aber das Feature wäre zumindest praktisch für Kurzzeitbesucher und Touristen in der Stadt .
Dass es für einige hvv Any User ein Verlust ist, möchte ich hier gar nicht wegreden (ich persönlich werde die Funktion wie gesagt auch vermissen). Wenn man sich die Verkaufszahlen durch hvv Any anschaut, muss man realistischer Weise aber zugeben, dass die Funktion einfach keine sehr vielversprechende Perspektive hatte.
Ich werde Any bedingt vermissen, auch wenn ich als Gelegenheitsfahrer überwiegend diese Funktion genutzt habe für mich und mein Kind. Allerdings war es auf bestimmten Strecken auch nicht ganz zuverlässig. Insofern bin ich gespannt, wie einfach sich die neue Funktion aus der Verbindungssuche heraus gestaltet. Any war schon komfortabel.
Ach … ich weiß nicht, ob es wirklich stimmt, dass die Perspektive so schlecht ist: je unattraktiver das D-Ticket wird, desto spannender wird für einen Gelegenheitsfahrer wie mich (der manchmal ein D-Ticket kauft, manchmal aber auf HVV-any zurückgreift) ein innovatives Angebot wie HVV-any …
… ich hätte es vielleicht sogar eher noch ausgebaut, und nicht nur auf die Fahrten eines Tages geguckt und gegebenfalls eine „Tageskarte“ berechnet, sondern – falls man mal in einer Woche oder einem Monat viel gefahren ist – ein Wochenticket oder eine Monatskarte berechnet … das würde bedeuten: ich muss nicht am Anfang des Monats wissen, was ich alles mit dem HVV unternehmen werde und weiß, daß ich immer den besten Preis bekomme …
Also: ich hätte HVV-any vermutlich noch eine Chance gegeben …