Titelbild Bürgerbeteiligung U5

6 Fragen zur Bürgerbeteiligung bei der HOCHBAHN

Jetzt wird es ernst: Heute starten meine Kolleginnen und Kollegen mit der Bürgerbeteiligung für die U5 Mitte. Dabei geht es auf acht großen Auftaktveranstaltungen durch die ganze Stadt. Den ganzen Februar über habt ihr dann Zeit, euch über die U5 zu informieren, Fragen los zu werden und eure Anregungen an uns zu geben. Los geht es diesen Freitag und Samstag im Hauptgebäude im UKE.

Aber was genau meinen wir eigentlich mit Bürgerbeteiligung?

Hier die wichtigsten Fragen – und Antworten:


1. Warum macht die HOCHBAHN Bürgerbeteiligung?

Jeden Tag fahren über eine Million Fahrgäste mit unseren U-Bahnen und Bussen – und täglich werden es mehr. Das finden wir super, heißt aber auch, dass wir mehr U-Bahnen und Busse brauchen und auch dafür auch den Ausbau des U-Bahn-Netzes. Planungen für eine neue U-Bahn dauern nun aber ihre Zeit. Und damit am Ende eine gute Lösung, ein guter Streckenverlauf, moderne Haltestellen und gute Umsteigemöglichkeiten stehen, brauchen wir nicht nur unsere Verkehrsplaner und Ingenieure, sondern wollen auch die Anregungen der Hamburger.

Weil wir das ernst meinen, holen wir diese Stimmen schon viel früher ein als gesetzlich vorschrieben und wollen, dass interessierte Hamburger ihre Fragen und Anregungen schon jetzt aktiv einbringen. Denn nur so arbeiten wir in einem möglichst frühen Planungsstand mit den Bürgern vor Ort gemeinsam an der bestmöglichen Lösung. Und je früher gemeinsam über das Projekt gesprochen wird, umso mehr Möglichkeiten der gemeinsamen Gestaltung gibt es.


2. Darf sich jeder an den Projekten der HOCHBAHN beteiligen?

Grundsätzlich ja. Im Beteiligungsprozess wollen wir mit Bürgern und Bürgerinnen, Verwaltung, Unternehmen, Anliegern und Eigentümern, Vereinen und Verbänden ins Gespräch kommen und im Gespräch bleiben. Zum großen Auftakt starten wir an vier „Hotspots“ in der Stadt, um möglichst vielen Hamburgerinnen und Hamburgern von der U5 zu erzählen.

Da wir aber auch sehr nah an den örtlichen Gegebenheiten und Wünschen arbeiten wollen, werden wir zu einem späteren Zeitpunkt den U-Bahn-Netzausbau mit eigenen Veranstaltungen vor Ort sein. Dazu gibt es seit Mitte Januar auch schneller-durch-hamburg.de, wo die Beteiligung an der U-Bahn-Planung rund um die Uhr und egal, wo man gerade ist, möglich ist.


3. Woran genau kann ich mich beteiligen?

Vom Senat haben wir den Auftrag bekommen, eine U-Bahn zu planen. In der gerade abgeschlossenen Machbarkeitsuntersuchung zur U5 Mitte kommen unsere Planer zu einer technisch machbaren Variante für die Strecke, die aus ihrer Sicht u.a. die bestmögliche Netzwirkung hat. Das machen sie nicht auf einem „weißen Blatt Papier“, sondern mit Blick auf viele verschiedene Aspekte. Schließlich spielen Umwelt und Stadtentwicklung, Verkehr und Technik eine wichtige Rolle.

Wo genau die Trasse der U5 im Detail entlang führt, wo die Haltestellen und Zugänge genau liegen und später auch gestaltet werden, steht aber noch nicht fest. Diskutieren und erklären werden wir das im Rahmen der Bürgerbeteiligung aber trotzdem. Und es gibt noch Themen, wie Wegeführung, Baustelleneinrichtung und -verkehre und vieles mehr, wofür wir im Dialog mit den Menschen im Stadtteil die besten Lösungen finden wollen. Wir werden aber nicht mehr darüber sprechen können, ob die U-Bahn gebaut wird oder ob man nicht doch lieber eine Straßenbahn bauen sollte. Das hat der Senat bereits entschieden.


4. Warum beteiligt die HOCHBAHN erst nach der Machbarkeitsuntersuchung?

In der Machbarkeitsuntersuchung finden unsere Planer eine technisch machbare Lösung, die als Grundlage für die weitere Planung benötigt wird. Hierfür haben sich die Planer überhaupt erst einmal angesehen, was geht und was nicht. Gestaltungsspielraum für die konkreten Planungen gibt es nach Abschluss der Machbarkeitsuntersuchung – und wir haben die notwendige Grundlage für einen Dialog mit den Bürgern. Gleichzeitig ist es für Bürgerinnen und Bürger nicht frustrierend, weil alles noch sehr offen ist, aber wiederum auch konkret genug, um nicht völlig ins „Blaue“ hinein zu diskutieren.

Es wird aber auch viele Fragen geben, auf die wir jetzt noch keine Antworten geben können.  Erst mit der weiteren Planung werden sich viele offene Fragen klären können.


5. Was erhoffen wir uns von der Bürgerbeteiligung?

Wir sind mit unseren Experten in Planung und Bau vor allem am Know-how der Bürgerinnen und Bürger als Experten vor Ort interessiert. Denn niemand kennt einen Stadtteil und die Bedürfnisse seiner Bewohner so gut wie die Bewohner selbst. Wenn dieses Wissen mit dem Expertenwissen unserer Verkehrsplaner und Ingenieure übereinander gelegt werden kann, können wir die beste machbare Lösung erreichen.


6. Was passiert mit meinen Vorschlägen?

Die Vorschläge nehmen unsere Planer mit in die weiteren Untersuchungen. Zunächst wird geprüft, ob Vorschläge in der Planung berücksichtigt werden können und ob damit die ursprüngliche Idee unserer Planer verändert oder ergänzt wird. In Oldenfelde ist dies beispielweise bei der Frage einer durchgängig begehbaren Haltestelle in Zusammenarbeit mit den Anwohnern erfolgt. Bei der U4-Verlängerung auf die Horner Geest ging es z.B. um eine neue Lage für einen Aufzug. Es kann zudem auch sein, dass Fragen und Anregungen dazu führen, dass wir zu bestimmten Themen zusätzliche Veranstaltungen anbieten, z.B. wenn es vermehrte Fragen zum Bauverfahren gibt.


Alle Infos zum U-Bahn-Netzausbau und zur Bürgerbeteiligung findet ihr auch auf schneller-durch-hamburg.de. Hier werden parallel zu den Auftaktveranstaltungen auch immer wieder Online-Mitmach-Dialoge freigeschaltet, bei denen ihr bequem von Zuhause eure Fragen und Anregungen abgeben könnt.

 

Bürgerbeteiligung U5 Mitte


Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel erschien erstmalig im Sommer 2016 und wurde nun für die U5 Mitte aktualisiert. Stand: 7.2.2019. 

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4 Kommentare zu: 6 Fragen zur Bürgerbeteiligung bei der HOCHBAHN

  1. Hallo Frau Gängrich,
    Sie schreiben von einer geplanten Online-Beteiligungsplattform. Gibt es diese bereits, und wenn ja, wo ist diese im Internet zu finden. Leider habe ich von den Terminen der Öffentlichkeitsbeteiligung in Bramfeld und Steilshoop zu spät erfahren. Daher meine 2.Frage: Ist ein weiterer Termin ggf. für den Stadtteil Barmbek oder Alsterdorf (CityNord) geplant ?

    1. Wir entwickeln derzeit die Beteiligungsplattform für die U4-Verlängerung und die U5. Hier stehen wir noch ganz am Anfang, hoffen aber, dass die Plattform bis Ende des Jahres stehen wird. Bis dahin bekommen Sie alle wichtigen Informationen und Termine auf hochbahn.de. Hier veröffentlichen wir auch alle Termine zu Veranstaltungen vor Ort. Für Barmbek/ City Nord sind wir gerade in der Terminabstimmung, noch im Herbst soll es da je eine Veranstaltung geben. In Bramfeld und Steilshoop hat es bisher zwei Auftaktveranstaltungen gegeben. Hier sollen auch noch in diesem Jahr weitere Veranstaltungen folgen.

  2. Mich würde ja echt mal interessieren ob die Hochbahn und diejenigen die gerade auf dem Grundstück der zukünftigen Bramfelder Haltestelle einen Neubau errichten voneinander wissen oder der Neubau in ein paar Jahren wieder abgerissen wird…

    1. Ich weiß zwar nicht genau welches Grundstück Sie meinen, unsere Planer stehen aber im Austausch mit Eigentümern von Grundstücken und Gebäuden. Sofern diese vom Bau betroffen sind, finden da natürlich Gespräche statt.

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