Elektrobusse in Hamburg

Ab 2020 nur noch emissionsfreie Busse: Wie wollen wir das schaffen?

Die Vision vieler Städte: Elektromobil auf den Straßen unterwegs.

Wo viele deutsche Städte  noch über Fahrverbote und die Einführung von Umweltzonen diskutieren, ist man z.B. China im Hinblick auf emissionsfreie Busse schon ein Stück weiter. Die chinesische Millionenmetropole Shenzhen hat gerade einen Weltrekord aufgestellt,  indem sie ihre gesamte Busflotte (rund 16.000 Busse) auf Elektroantrieb umgestellt hat – als erste Stadt der Welt.

Für eine noch lebenswertere Innenstadt fährt die HOCHBAHN genau genommen schon jetzt zweigleisig. Auf der einen Seite gibt’s die Erneuerung der Flotte auf Busse mit den Euro-Normen 5 und 6. Damit verringern wir die Stickoxide schon mal deutlich. In 2017 haben wir dafür mehr als 120 Euro-6-Busse angeschafft, das sind mehr als die ursprünglich angedachten 80 Busse. Auf der anderen Seite stehen die Anstrengungen zur Elektromobilität seit Jahren auf der Agenda: Denn schon Anfang 2019 sollen die ersten serienreifen emissionsfreien Elektrobusse zur HOCHBAHN kommen.

Dafür haben wir gerade 60 emissionsfreie Busse ausgeschrieben. Die BVG aus Berlin, mit der wir gemeinsam die Beschaffungsinitiative für emissionsfreie Linienbusse im öffentlichen Nahverkehr gegründet haben, hat ihrerseits 70 Fahrzeuge ausgeschrieben. Dank der Beschaffungsintiative  kommen immer mehr Busflotten dazu.


Was es mit der Beschaffungsinitiative auf sich hat und wer alles dabei ist, zeige ich euch hier noch einmal in unserem Film.

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Mit den bisher teilnehmenden Verkehrsunternehmen (und in Zukunft auch mit noch mehr Interessierten) ist das eine beachtliche Flotte an Bussen. Hier einmal ein Überblick über die Flottenstärke der Unternehmen aus der Beschaffungsinitiative:

HOCHBAHN – 1 000 Busse
BVG in Berlin – 1 300 Busse
VHH in Hamburg – 527 Busse
Rheinbahn in Düsseldorf  – 425 Busse
MVG in München – 400 Busse
KVB in Köln – 341 Busse
SSB in Stuttgart – 260 Busse
HEAG in Darmstadt – 96 Busse


Was meint ihr? Ist Elektromobilität die Zukunft? Kennt ihr noch andere internationale Beispiele?

 

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15 Kommentare zu: Ab 2020 nur noch emissionsfreie Busse: Wie wollen wir das schaffen?

  1. Sehr schöne Panoramafenster, aber für die Fahrgäste wird die Sicht meistens durch die Werbebeklebungen eingeschränkt. Ich denke, das wird sich bei den neuen Bussen nicht ändern, oder?

      1. Das mit der flächen(fenster)deckenden Werbung in einigen Bussen ist mir auch schon unangenehm aufgefallen. Fühle mich dann wie in einem Gefängniswagen.

  2. Die Ansichten in Richtung alternativer Nutzungskonzepte in Form einer Wiederbelebung von Stadtbahn-Diskussionen halte ich für absolut falsch. Nicht nur, dass man die Straßenbahnen einst abgeschafft hatte, weil sie schlichtweg zu sehr den Verkehr behindert hatten – es ist widersinnig bei den jetzigen Konzepten emissionsfreier, sehr flexibler Lösungen alte Hüte immer wieder neu zu beleben. Die jetzige Suche nach Lösungen ist bereits weiter fortgeschritten und zeigt, das die Buslösung grundsätzlich die richtige ist. Das habe ich einst auch bezweifelt, muss aber gestehen, dass die jetzigen Vorstellungen immer neuer Modelle und Techniken derart gute Perspektiven bieten, so dass Verkehrsfluss und ökologische Aspekte keinen Widerspruch darstellen müssen. Was ich mich nur bei der Infrastrukur der vielen unterschiedlichen System frage ist das, ob nicht diese vielfältigen singulären Lösungen schlichtweg zu teuer sind, bei allem Verständnis für das Ausprobieren und das Erfahrung sammeln. Wäre es nicht bei den Verkehrsträgern in Deutschland sinnvoller, dies zu koordinieren!? Der eine versucht, Erfahrungen mit Wasserstoff-Technik zu installieren, der andere geht die schlicht reine Elektro-Mobilitätsvariante an. Das würde Ressourcen und Kosten schonen und zudem vermutlich auch die Personaldisponierung einfacher machen! In diesem Sinne wäre eine Lösung mit Berlin die absolut richtige, wo bereits ein gemeinsamer Einkauf realisiert wird.
    Was ich mir vom HVV wünsche sind Initiativen, um ökologisch unbedenklich die Wasserstraßen in ein Gesamtkonzept einzubinden. Hier wird immer mit der Kostenkeule von vornherein alles abgewürgt – das ist im Anbetracht der Situation, dass sich bei der HADAG der Schiffsverkehr mit dem normalen HVV-Ticket nutzen lässt und viele Leute sicherlich gar nicht bezahlen, mE nicht vereinbar. Um den stark frequentierten HADAG-Fähren etwas kanalisiert entgegen zu treten, wäre eine Gebühr für den hohen Faktor wie beim Schnellbus-Zuschlag eine Alternative, um Sicherheit, Nutzen und Aufwand in eine richtige Relation zu bringen. Gleiches könnte für eine Wiederbelebung einer Alsterflotte dienlich sein, so dass ein Teil der Kosten zumindest finanziert wird. Da es sich hierbei um eine touristische Zusatzleistung und Wertschöpfung handeln würde, könnte für Experimente durchaus eine Bürgschaft durch die Hotelabgabe einen Beginn dieses Unterfangens erleichtern.
    Ich bin mir sicher, dass aufgrund des großen Wertes der Wassernutzung das anfangs befürchtete finanzielle Defizit in eine Erfolgsstory umgewandelt werden kann. Für dei Stadt wäre eine solche Wiederbelebung mit dem Hintergrund der stänig gestiegenen Gäste in der Stadt mehr als überfällig!

  3. warum fördert Ihr nicht noch mehr Wasserstoffantriebe ? Denn Windenergie haben wir sehr oft in Überschuss. Denn auch die Energie ist total umweltfreundlich ! Und die Reichweite ist wie bei den derzeitigen Antrieben gleich zu setzen.

  4. E-Busse sind sicherlich ein Teil der Lösung. Ich finde es aber sehr bedauerlich, dass leider immer noch nicht an die Wiedereinführung der Straßenbahn in Form einer modernen Stadtbahn gedacht wird. Die damit zu erreichenden höheren Kapazitäten und die viel höhere Attraktivität für die Fahrgäste würden den ÖPNV in Hamburg mehr voran bringen, als zum Beispiel eine U 5. Es wäre gut, wenn auch die Politik endlich einsehen würde, dass das Bussystem in Hamburg schon lange an seine Grenzen gestoßen ist. Meiner Ansicht nach sind die zukünftigen Anforderungen an die Mobilität in Hamburg nur mit einem Mix aus Stadtbahnen und E-Bussen zu bewerkstelligen.

    1. Das ist eine politische Entscheidung. Eine U-Bahn hat gegenüber einer Straßenbahn auch deutliche Vorteile. Zumal eine Straßenbahn auch langfristigen Eingriff in den Straßenraum bedeutet. Wir planen die U5.

    2. Ich denke, dass der Kardinalfehler schon gemacht wurde, als man beschloss, die Straßenbahn abzuschaffen. Jetzt wieder eine Stadtbahn einzuführen, wäre unglaublich teuer, würde einen Eingriff in das Straßenbild bedeuten und den Verkehrsraum insgesamt wesentlich enger machen. An vielen Straßen sind Häuser in das bestehende Planum gebaut worden, die man abreißen müsste, wenn man Stadtbahngleise bauen wollte. Und Städte wie Dortmund oder Essen, die ein gut funktionierendes (aber hoch defizitäres) Stadtbahnsystem haben, leisten sich dieses, weil sie die meisten innerstädtischen Strecken im Tunnel verlaufen lassen. Und dann kann man ja gleich bei der U-Bahn bleiben…

  5. Die Hochbahn hat es durch zwei Weltkriege geschafft, durch die Krise in den 1920er Jahren und noch durch einiges andere. Ich bin überzeugt: Ihr schafft das! Und wenn es erst 2021 oder 2022 wird – na und ? Besser spät als nie … Könnten nicht einige Linien als O-Bus betrieben werden? In den 1950er Jahren gab es 2 Linien in Harburg (hier der Link dazu: http://www.archiv-hhnv.de/stadtmain/plan1950h.htm).

  6. Meiner Meinung nach müssen nicht alle Busse der Hochbahn Emission frei sein. Gut wäre wenn die 1000 Busse auszutauschen ist natürlich eine Menge Geld. Meine Idee ist das die hochbahn Euro 5 und 6 Busse weiter einkauft und auch die Emission freien Busse.

    1. Genau das tun wir. Bis Ende des ersten Quartals dieses Jahr, haben wir nur noch Busse nach E-Norm 5 oder 6. Und die Ausschreibung für E-Busse kommt dazu. Wir sind also auf dem Weg. Natürlich können nicht alle 1000 Busse auf einmal getauscht werden. Das wäre auch wenig wirtschaftlich, denn die Fahrzeuge sind ja noch top in Ordnung.

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