Warum der Plug-In-Elektro-Hybridbus bei der HOCHBAHN gut für die Zukunft ist

Leiser, sauberer und umweltschonend

Heute Morgen wurde am Elektrobus-Terminal am ZOB ein Bus vorgestellt, der in Zukunft einen großen Beitrag für Hamburgs Umwelt leisten wird – der Plug-In-Elektro-Hybridbus, kurz Elektro-Hybridbus von Volvo. Ab Mitte Dezember wird er dann auf Hamburgs Straßen getestet. Dabei sind wir hier in Hamburg, neben Stockholm und Göteborg, die ersten, die diesen Bus auf Herz und Nieren testen werden.

Was genau ist eigentlich ein Plug-In-Hybridbus?

Technisch gesehen ist ein Hybridbus ein Bus, der 2 Motoren (z.B. einen Dieselmotor und einen Elektromotor) und 2 Energiespeicher (Tank und Batterie) miteinander kombiniert. In der Praxis bedeutet das, dass der Bus nicht nur durch den Dieselmotor angetrieben werden kann, sondern auch durch den Elektromotor und dann um ein Vielfaches umweltfreundlicher ist.

Was ist dann aber das Besondere am Plug-In-Elektro-Hybridbus?

Bisher konnten dieselelektrische Hybridbusse nur sehr kurze Strecken rein elektrisch zurücklegen. Bei längeren Strecken wurde der Bus dagegen, wie auch Busse ganz ohne Batterie, wieder vom Dieselmotor angetrieben.
Der Plug-In-Hybridbus hat nun eine bedeutend größere Batterie. Das bedeutet, dass er natürlich viel mehr Energie speichern kann. Dadurch kann er nun bis zu 7 km rein elektrisch fahren.
Die Batterie dieses Busses kann an der Anfangs- und Endhaltestelle und nachts auf dem Betriebshof aufgeladen werden. Derzeit ist das in Hamburg am Elektrobus-Terminal beim ZOB und an der Haltestelle Alsterdorf möglich. Hierbei wird ein Lademast mit einer speziellen Kontaktschiene auf dem Dach des Busses verbunden. Die vollständige Aufladung dauert dabei nicht länger als 6 Minuten.

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Durch die größere Batterie und das Aufladen kann der Bus nun viel länger rein elektrisch fahren und stößt während dieser Zeit auch keinerlei CO2-Abgase aus. Damit schonen wir beim Fahren also gleich auch die Umwelt.

Das sagt Volvo-Bus-Chef Håkan Agnevall zum Bus

Wir haben es uns natürlich nicht nehmen lassen, den Volvo-Bus-Chef heute Morgen mal beiseite zu nehmen und ihm zwei Fragen zu stellen:

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Und was hab‘ ich nun davon?

Als Fahrgast merken Sie beim Volvo Plug-In-Bus was die Geräusche angeht nur noch wenig vom Fahren selbst. Vor allem das charakteristische Bus-steht-an-der-Haltestelle-Geräusch entfällt. Auch das Anfahren des Busses ist besonders sanft. Das macht der Plug-In-Bus, wenn er geladen ist nämlich immer elektrisch. Damit ist das Fahren mit dem Plug-In-Hybridbus ganz besonders komfortabel und leise.
Von dieser leisen Fahrweise profitieren aber nicht nur unsere Fahrgäste, sondern auch jene, die entlang der Strecke wohnen, arbeiten oder zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind. Die Lärmbelastung ist nämlich auch nach außen hin deutlich geringer als bei den üblichen Bussen.

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15 Kommentare zu: Warum der Plug-In-Elektro-Hybridbus bei der HOCHBAHN gut für die Zukunft ist

    1. Die 7 Kilometer, von denen wir im Artikel sprechen, sind der Zielwert, den wir mit diesem Bus erreichen wollen. Die Reichweite ist stark abhängig vom Ladekonzept. Auf Seite 3 des Datenblatts sehen Sie ein Anwenderbeispiel für den Betrieb mit diesem Hybridbus auf einer Strecke von 10 Kilometern. Das ist genau die Länge unserer Innovationslinie, auf der der Volvo-Plug-In-Bus eingesetzt wird. Die ersten Messungen haben ergeben, dass er es dank unserer Ladeinfrastruktur auch schafft, bis zu 7 Kilometer elektrisch zu fahren.

  1. Es wird momentan sehr viel in Bustechnologien investiert, es kommen ständig neue
    Bustypen in Hamburg zum Einsatz, da stellt sich mir die Frage, wie es denn mit der
    Zukunft der U-Bahn bestellt ist. Klar, es gibt jetzt den DT5, welcher sehr komfortabel
    ist, aber ich beispielsweise bin ein großer Befürworter von Bahnsteigtüren. Nun kommen bei den Bussen auf verschiedenen Linien, verschiedene Bustypen zum Einsatz, da hat sich mir die Frage gestellt, ob in Hamburg bereits an Bahnsteigtüren
    gedacht wurde und ob diese nicht zur Probe auf einer Linie einfach mal montiert würden. Eventuell auch einfach nur auf einem kurzen Abschnitt, wie zum Beispiel Barmbek bis Wandsbek-Gartenstadt.
    Wie seht Ihr das? Ich glaube, dass sich jetzt zu viele Gedanken über Busse gemacht wird und in Zukunft die U-Bahn, wie in New York, überaltert da steht.

    1. Mit dem DT5 und auch der Verlängerung der U4 oder dem Bau der U5 machen wir, so finde ich, auch sehr viel für die Hamburger U-Bahn. Bahnsteigtüren sind aber derzeit nicht in Planung. Vor allem aber wäre das Umrüsten unserer Fahrzeuge, der Gleittechnik und der Umbau unserer Haltestellen nicht „einfach mal“ getan. Und kosten tut das Ganze schließlich auch. Die bauliche Herausforderung ist zudem wirklich groß und wir sind gar nicht sicher, ob unsere Bahnsteigkanten das zusätzliche Gewicht auch tragen könnten. Immerhin sind manche davon 100 Jahr alt. Bahnsteigtüren funktionieren außerdem nur bei einem automatischen oder teilautomatischen Betrieb. Ein Zugfahrer könnte manuell den Zug nicht immer an der gleichen Position anhalten, das geht ganz einfach nicht. Bei einer komplett neuen U-Bahn, die unabhängig von anderen Linien fährt, wäre das aber denkbar. Da stehen wir mit der U5 ja gerade in den Startlöchern.

  2. Und wie ist das mit der Effizienz?
    Dieser Bus muß, wenn er elektrisch fährt, den Benzinmotor als Balast rumfahren und wenn er mit Benzin fährt die Batterien.
    Lohnt das?

    1. Das ist der Weg zur Emissionsfreiheit. Natürlich ist das erst mal eine Übergangslösung. Aber wir können den Bus ja auch nicht einfach nach 7km stehen lassen. Danach wird der Dieselmotor eben gebraucht.

  3. Also ich finde die Vovo Busse ja überhaupt nicht gut. Als Fahrgast merkt man den Unterschied zwischen einem Mercedes Bus und einem Volvo Bus. Während man beim Mercedes eine angenehm ruhige und federnde Fahrt hat, spürt man beim Volvo jeden Huckel und quietschen tut er auch sehr. Sehr schlimm ist der Bus ja im Dieselmodus.

    Also zum Testen finde ich die Volvos ja ok, aber wenn solche Busse in Zukunft angeschafft werden sollten, dann sollte man lieber Auf Mercedes bzw. Citaro setzen.

    1. Auf der Innovationslinie 109 geht es uns darum, viele verschiedene Modelle und Antriebstechnologien unter gleichen Bedingungen zu testen.
      Erst dann wird sich zeigen, welche Busse sich im Alltag beweisen und auch in Zukunft angeschafft werden.

  4. Die Entwicklung hin zu umweltfreundlichen Antrieben finde ich super,allerdings frage ich mich ob es einen Schreibfehler gab oder der Bus wirklich nur 7 (sieben!) km rein elektrisch fahren kann? Bei der derzeitigen Entwicklung bei Elektroautos und Elektrolkw hätte ich an einen rein elektrischen Bus in den nächsten Jahren gedacht?!

    1. Tatsächlich ist es kein Schreibfehler. Und diese 7 km sind im Vergleich mit anderen Modellen eine lange Strecke. Die meisten können bisher nämlich nur deutlich kürzere Strecken rein elektrisch zurücklegen. Was in Zukunft machbar sein wird, können auch wir nicht sagen. Unser Ziel ist es aber, ab 2020 nur noch komplett emissionsfreie Busse zu kaufen.

  5. Bleibt nur noch die Frage, warum der Testbus ein Solowagen ist und nicht ein Gelenkwagen, wie er auf der 109 eigentlich üblich ist. Wenn der Volvo also einen regulären Gelenkbus-Umlauf ersetzt gehen Fahrgastkapazitäten flöten, wenn der Volvo zusätzlich als Verstärker fährt wird neben den regulären Gelenkbussen also noch mehr Energie verbraucht.
    Warum hat man nicht gleich einen Gelenkbus dieser Art als Versuchsbus geordert, wenn man schon wusste, dass der Bus hauptsächlich auf der 109 unterwegs sein wird?

    1. Gute und berechtigte Frage.
      Von Volvo gibt es auch dieselelektrische Hybridbusse als Gelenkbusse, die auch auf der 109 eingesetzt werden sollen.
      Beim Plug-In-Elektro-Hybridbus ist es ganz einfach so, dass es den als Gelenkbus noch gar nicht gibt.
      Auf der 109 wollen wir aber trotzdem die verschiedenen innovativen Technologien testen und im Alltag ausprobieren. Deshalb wird er dort zukünftig auch eingesetzt. Der neue Solaris, der ja auch auf der 109 fahren wird, ist auch ein Gelenkbus.
      Unsere Planer erarbeiten das genaue Betriebskonzept und haben dabei auch immer im Auge, wie viele Menschen auf der Linie unterwegs sind, damit keiner stehen bleiben muss.

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