Oyster Card als Alternative zur Busbeschleunigung?

Im Zusammenhang mit der Busbeschleunigung erreicht uns häufig die Frage, warum wir Zeitverluste, die durch den Fahrkartenverkauf im Bus entstehen, nicht „einfach“ durch die Einführung eines elektronischen Fahrkartensystems optimieren. Solche Systeme gibt es zum Beispiel in London in Form der Oyster Card. Einige Stimmen gehen noch weiter – die Einführung so eines Systems mache alle anderen Maßnahmen der Busbeschleunigung überflüssig, heißt es dann.

Zunächst einmal: Die anderen Maßnahmen der Busbeschleunigung sind dadurch nicht überflüssig, denn Probleme durch Falschparker und Staus werden damit nicht gelöst. Ohne Zweifel ist die Reduzierung des Zeitverlusts durch den Fahrkartenkauf im Bus aber nötig – und wird auch sehr aktiv voran getrieben. Wie der aktuelle Stand konkret aussieht, dazu haben wir mal beim Pressesprecher unseres Verbundes, Rainer Vohl, nachgefragt, denn Tarif-Angelegenheiten sind Sache des HVV:

Unterschiede zu London

Die Oyster Card ist ein Vertriebssystem in London. Dieses ist nicht einfach auf Hamburg zu übertragen. In den Londoner Bussen wird bei jedem Einstieg ein Einheitspreis abgebucht. Das geht aber nur, weil die Buslinien sehr kurz sind. Hier in Hamburg müsste wegen der oft langen Linien sowohl Einstieg als auch Ausstieg der Fahrgäste erfasst werden. Nur so lassen sich gerechte Fahrpreise ermitteln. Dieses System ist aber technisch viel aufwändiger und lohnt sich erst, wenn ein berührungsloses Erfassen möglich ist. Diese Technologie wiederum steht aber erst in einigen Jahren zur Verfügung.

E-Ticket im HVV

In Vorbereitung hierauf führt der HVV ein E-Ticket-System (die HVV-Card) ein, das diese Funktion in Zukunft bieten kann, zunächst aber „nur“ als elektronische Fahrkarte arbeitet. Derzeit läuft im Raum Harburg ein Pilotprojekt dazu. Ergänzend bietet der HVV verschiedene Formen des elektronischen Vertriebs an: Die meistgenutzte Variante ist das mobilTicket über die HVV App – bargeldlos und flexibel, sogar inklusive Sonderrabatt von 3%. Seit der Einführung Ende 2012 wurden mehr als zwei Millionen Tickets auf diesem Weg verkauft. Auch sehr gut angenommen wird die Fahrkarte zum Selbstausdrucken – online kaufen, zuhause drucken, ebenfalls mit 3% Rabatt. Den Fahrgästen stehen also verschiedene alternative Angebote zur Verfügung – nutzen müssen sie diese natürlich selbst. Um sie für ein Umdenken zu sensibilisieren, informiert der HVV gerade mit einer Aktion: „Fahrkarte vorher kaufen, Fahrzeit sparen.“ Soweit die Infos von unserem Kollegen Rainer Vohl.

Und noch mehr Fahrkartenautomaten

Aber das ist nicht alles. Auch kurzfristig passiert eine ganze Menge. Im Rahmen des Busbeschleunigungsprogramms stellt die HOCHBAHN weitere Fahrkartenautomaten an den Haltestellen auf.  Auf der Linie 5 werden das 28 Automaten sein. Auf der 6 wird es Fahrkartenautomaten zwischen Borgweg und Mundsburger Brücke an allen Haltestellen mit einer Ausnahme (Semperstraße) geben. Mit Blick gerade auf unsere älteren Fahrgäste wollen wir aber den Fahrkartenverkauf im Bus als zusätzliche Option weiterhin ermöglichen.

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16 Kommentare zu: Oyster Card als Alternative zur Busbeschleunigung?

  1. Unter den Ländern, wo Oyster Card Ableger erfolgreich funktionieren, gibt es auch welche, wo es keinen Einheitspreis für Busfahrten gibt. Ich pendle regelmäßig zwischen Shenzhen, Hongkong und Hamburg und muss sagen, dass E-Ticketing dort prima funktioniert. In Shenzhen beispielsweise steig ich in den Bus, sage die Zielhaltestelle, wenn es nicht die Endhaltestelle ist und der Busfahrer reduziert den Fahrpreis entsprechend und ich ziehe meine Octopus bzw. Shenzhen Tong Card (Es gibt sogar eine Karte, die mit 2 Währungen und in 2 Städten arbeitet) über den Scanner bis es piept. Wenn ich in Hongkong dann eine Tageskarte nutzen will, sage ich es dem Fahrer und der Betrag wird bei der ersten Fahrt abgezogen. Alle weiteren Fahrten werden zwar trotzdem beim Einsteigen am Scanner registriert, aber es wird Nichts berechnet. Somit kann man nicht schwarz fahren, weil der Fahrer ja sieht und hört, wenn jemand nicht für seine Fahrt abrechnet. Für die Personen, die anonym wie Bargeld bezahlen möchten können sich eine Octopus oder SZ Tong Card einfach so an den Servicestellen gekauft und aufgeladen werden. Für automatische Aufladungen gibt es personalisierte Karten, meist kombinierte Kreditkarten. Aufladen kann man übrigens fast überall, an Kioske, Automaten, Servicestellen, McDonald’s und viele mehr. Fast jeder zahlt damit. Es ist schneller als eine EC-Karte und anonym wie Bargeld. Die Karte enthält ein Pfand von 50 HKD, dass heisst, wenn eine Transaktion das Guthaben erstmalig ins Negative führt wird der Vorgang trotzdem ausgeführt, weil ja Pfand da ist. Erst danach wird die Karte für weitere Zahlungen gesperrt, bis das Guthaben wieder aufgeladen werden. Dies hat den Grund, da die U-Bahn streckenbasiert im Postpaidverfahren abgerechnet wird.

    Ich könnte mir also gut vorstellen, dass E-Ticketing in Hamburg sehr wohl funktioniert und das Abfertigen der Busse deutlich beschleunigen kann. Man muss nur den richtigen Ansatz haben.

  2. Da hier auch über Fahrtstrecken diskutiert wird passt es ja vielleicht auch hier her. Die Kurzstrecken- und Nahstrecken-Karten sind für einige Fahrgäste auch verwirrend. Mir ist klar, dass es nach Zahlgrenzen angeordnet ist. Ich finde man sollte dieses System aber mal überdenken. Von Langenhorn-Markt bis Hohe Liedt (ca. 2,3 km, 5 Haltestellen) zahlt der Fahrgast 1,50€. Von Wattkorn bis Klinikum-Nord (Heidberg, ca 1,2km, 2 Haltestellen) zahlt der Fahrgast 2,00€.

  3. Vor einigen Tagen habe ich für eine Freundin eine Tageskarte über das Onlineportal des HVV bestellt. Die 3% Rabatt wurden auch berücksichtigt. Dort musste ich die Karte aber leider personalisieren. Eigentlich sind Tageskarten ja übertragbar. Ist das der richtige Weg, Neukunden dazu zugewinnen? In den meisten größeren Städten kann man sogar die Monatskarte weiter geben und hier in Hamburg nicht einmal eine Tageskarte, die man übers Portal oder mit dem Handy kauft. Das ist schon irgendwie krampfhafte Kostenoptimierung:-(
    Hier ist man Lichtjahre von einem modernen Vertrieb entfernt. Beim HVV bekommt man gesagt, dass man die tollen Selbstausdrucke so falten soll, dass der Barcode vom Busfahrer gelesen werden kann. Der erste Fahrer, dem ich die Karte so gezeigt habe, hat mich gefragt, ob ich ihn vera*** will. Der Fahrer kann mit dem Barcode gar nichts anfangen, was soll also dieser Unsinn?!
    Eine Abokarte werde ich mir erst holen, wenn in Hamburg das 21.Jahrhundert ankommt und man preislich den Sprung unter die Schwelle der Größenwahnsinnigkeit schafft.

  4. Wenn man diesen Artikel zur angeblichen Unmöglichkeit der Einführung eines wirklich zukunftsfähigen Tarif- und Bezahlsystems liest bekommt man einen ungefähren Eindruck von der offensichtlichen Ahnungslosigkeit der verantwortlichen Planer. Mein Tipp wäre, einfach mal ein zwei Leute auf die Reise zu schicken und sich wirklich moderne Verkehrssysteme in wirklich zukunftsorientierten Städten anzuschauen. Die Liste die hier genannt wurde ist lang und es gibt viel zu lernen, offensichtlich. So bekommt ihr jedenfalls keine zusätzlichen Leute dazu auf den HVV umzusteigen.

    1. Unmöglich ist die Einführung eines anderen Ticket- und Bezahlsystems sicherlich nicht. Der HVV hat aber einfach ein anderes System, welches seit Jahren gut funktioniert. Vor- und Nachteile hat wohl jedes System. Wir können da leider nur sagen, dass das Sache des HVV ist und sich die verantwortlichen Planer zum Vergleich natürlich auch andere Tarif- und Ticketsysteme ansehen. Wir als HOCHBAHN tun mit unserem Angebot aber abseits von Tarifen und Tickets viel dafür, den Umstieg vom Auto auf den Bus und die U-Bahn zu fördern 😉

  5. Zum Thema E-Ticketing in den Niederlanden: Für mich ist das ein prima Beispiel, wie es nicht funktioniert.

    Früher: Man konnte mit einer Papierkarte, die man überall erwerben konnte, den gedamten ÖV in den Niederlanden benutzen. Umsteigen kein Problem.

    Heute: Wenn man nicht in den Niederlanden wohnt, ist es extrem schwierig an den Ausweis heranzukommen. Beim Ein- und Auschecken gibt es extrem komplizierte Regeln – Mal muss man auschecken, mal nicht. An einem Bahnsteig oftmals mehrer verscheidene Terminals, wo man beim richtigen einchecken muss. Mal hat man 5 Minuten Übergang, mal 3. Fehler gehen immer zunächst zu lasten des Nutzers. Und: ca.: 10 Prozent Einnahmesteigerung durch Fehlbuchungen. Ich bin in den Niederlanden jedenfalls nicht mehr Bus gefahren, seit es diese Karte gibt. Das möchte ich jedenfalls echt nicht haben.

  6. Hier hat es leider ein kleines Missverständnis gegeben. Die Buslinien in London sind natürlich nicht kurz bzw. viel kürzer als in Hamburg. Was wir meinten, war, dass in London die Mehrheit der Fahrgäste Busse nur für kurze Strecken nutzt. Für größere Entfernungen steigen die Londoner auf die U-Bahn um. Ein Einheitspreis für den Bus ist daher im Unterschied zu uns in Hamburg dort eher praktikabel.
    Natürlich könnte man bei diesem Thema weiter sein. Und sicherlich sind Systeme aus anderen Ländern auch übertragbar, allerdings stellt sich dabei dann doch immer wieder die Kostenfrage. Nur so viel: Die Kollegen sind dran an diesem Thema und prüfen natürlich auch alle für Hamburg denkbaren Möglichkeiten.

    1. „Ein Einheitspreis für den Bus ist daher im Unterschied zu uns in Hamburg dort eher praktikabel.“

      Ich sehe hier mehrere Ansatzpunkte:

      Zunächst ist Hamburgs Preissystem sehr ausdifferenziert. Andere sagen dazu: überkomplex. Eine Busfahrt mit der Hochbahn innerhalb der Stadt kann sechs verschiedene Preise kosten. Welcher genau gilt, lässt sich ohne Tarifkunde schwer feststellen, weil die maßgeblichen Zahlgrenzen mehr oder weniger willkürlich festgelegt sind und auf der HVV-Webseite in mehreren hundert Seiten PDF zum Download bereitstehen. So entsteht natürlich Beratungsbedarf beim Busfahrer.

      Der Einheitspreis – auch mit U-Bahn kombiniert – ist auch deshalb europaweit mittlerweile Standard geworden. Ihn gibt es zum Beispiel auch in Wien, München, Köln oder Berlin, manchmal kombiniert mit einem leicht verständlichen (immer bis … Haltestellen ab Einstieg) Kurzstreckenpreis.

      Hamburg hat sicher gute Gründe, sein Tarifsystem zu behalten – es stammt übrigens in der Konzeption aus der Zeit der Straßenbahn und ist älter als der HVV. Hier muss man aber auch klar konstatieren, dass es als Kollateralschäden modernes E-Ticketing erschwert.

      Wie oben auch schon richtig von anderen Kommentatoren bemerkt, ist der nötige Check-out kein Hindernis für E-Ticketing – anders als von Herrn Vohl dargestellt. Ich verweise einmal auf die Niederlande, die eben so ein System seit 2012 im ganzen Land für den Nahverkehr einsetzen. Es heißt OV-chipkaart, seine Technik ist im Prinzip noch viel älter, denn die Einführung begann bereits vor 10 Jahren. Es gibt dazu übrigens einen lesenswerten Artikel auf Wikipedia. Nicht verschweigen will ich, dass in Holland auch einige Kritik an der OV-chipkaart laut wurde – ganz ausgereift ist die Technik tatsächlich noch nicht.

      Allerdings sind, denke ich, alle Verweise des HVV auf E-Ticketing mit Vorsicht zu genießen. Der HVV gilt nicht eben als Vorreiter in diesem Gebiet. Das Harburger Pilotprojekt dümpelt nun seit zwei Jahren vor sich hin. Man hat jetzt dieses E-Ticketing, aber in den Führungsetagen scheint reichlich unklar, wie man jetzt gerade weitermachen will. Ansonsten hätte längst die Ausdehnung des Pilotprojekts auf die ganze Stadt folgen müssen. Stattdessen mussten die Harburger Tester unlängst noch mit Papierstreifen zusätzlich zum E-Ticket herumlaufen. Die Prüfdienste der HVV-Verkehrsunternehmen waren – oder sogar sind – nicht fähig, das E-Ticket zu prüfen. Das, während in Berlin mittlerweile Abokunden in der gesamten Stadt standardmäßig ein E-Ticket erhalten – ohne zusätzlichen Papierbeleg.

      Es gibt viel zu tun.

      1. Der Einheitsbereich funktioniert in sehr sehr vielen Städten der Welt hervorragend. Lissabon z.B. hat ein sehr bequemes Prepaid-E-Ticket-System, in dem Umstiege zwischen Bussen, Strassenbahn und Metro problemlos möglich sind. Einfach und verständlich. Monatskarten gibt es seit 10! Jahren auch nur noch elektronisch.
        Einstieg vorne ist ebenfalls Standard, mit kontaktlosem Validieren des Tickets.
        Die Karten können an jedem Automaten aber auch am Kiosk aufgeladen werden und sind bei allen Generationen beliebt. Wer seine Karte vergessen hat, kann immer noch ein Bordticket aus Papier beim Fahrer kaufen, dass aber deutlich teurer ist.

        Hamburg verschläft nicht nur bei den Verkehrsmitteln die Zukunft, sondern auch bei Tarifsystem und Ticketing. Die Technik ist da, nur der Wille fehlt.

  7. Hallo,
    es ist nicht richtig, dass in London die Buslinien kurz wären. Ich habe dort gelebt und bin lange mit dem Bus zur Arbeit gefahren: „Mein“ Bus, die Linie 73, fuhr vom Victoria-Bahnhof bis in den fernen Norden, sicher 20 km. Dass das zu einem Preis machbar war, ist doch prima. Das Argument trägt nicht.

  8. Guten Tag,

    da Sie im Text auf die HVV App verweisen – Ich finde, diese MUSS deutlich zuverlässiger und fehlerfreier werden, als sie es momentan ist. Zuverlässigkeit im Sinne von richtiger Fahrgastinfo und stets abrufbarem Mobilticket zu JEDER Zeit (und nicht nur zu verkehrsschwachen Zeiten) erzeugt beim Nutzer eine gesteigerte Vertrautheit oder führt u.U. zu mehr Skepsis in der Benutzung für den Fahrkartenverkauf, wenn die App oft nicht funktioniert bzw. falsche Daten liefert.
    Das gilt insbesondere für die Fahrplanauskünfte, bei denen man zwischen zwei Stationen auf eine andere Linie geschickt wird, obwohl die Startlinie auch DENSELBEN Weg durchfahren würde, fehlende Fahrplandaten wie jene der U1 am Samstag, als man mit Bus und Bahn durch Hamburg geschickt wurde, weil die U1-Daten zwischen 12:45 Uhr und 17:45 Uhr einfach „vergessen“ wurden, oder die Fehlermeldungen zu „Zeitreisen“, wo dann eine Abfahrt später passiert, als die Ankunft usw. – Fehler halt. Wenn ihr Screenshots braucht, immer gerne.

    Auch ist zu Stoßzeiten nicht immer die schnelle Bearbeitung eines E-Tickets gewährleistet, so dass man als Nutzer dann doch wieder auf Bargeld angewiesen ist (wogegen ich nichts habe, wenn genügend Fahrkartenautomaten zur Verfügung stehen, aber ich persönlich stelle ich mich nicht an eine ellenlange Fahrkartenschlange an).
    Natürlich betreibt ihr die App als solche nicht und dennoch ist sie als E-Ticketvertriebsstruktur enorm wichtig, da sie als Aushängeschild für eine elektronische Verfügbarkeit von Tickets angesehen wird.

    Wenn ich dann noch von einigen Busfahrern beim Vorzeigen von Tageskarten auf meinem HTC Desire den Kommentar „Das ist aber klein“ oder „das kann man aber schlecht lesen“ entgegengeschleudert bekomme, komme ich mir nicht selten als halber Schwarzfahrer vor, der lieber sein Ticket in Form von abgezählten Münzen hätte entrichten sollen, was dann aber wieder zu Verzögerungen im Fahrgastwechsel geführt hätte.

    Deshalb: Bitte mehr Sorgfältigkeit und Detailliebe des HVVs zu seiner App und dem E-Ticketsystem durch uneingeschränkte Verfügbarkeit sowie zuverlässigere Fahrplanabfragen als „Vertrauensbeweis“ zwischen Kunden und Vertriebssystem.

    1. Sie haben recht, dass es bei der App tatsächlich noch Baustellen gibt, an denen gearbeitet werden muss. Insbesondere der Kauf des E-Tickets gestaltet sich manchmal schwieriger als gedacht. Wie Sie richtig aufführen, sind wir nicht der Betreiber der App. Dennoch wissen wir, dass die Kollegen vom HVV an den technischen Schwierigkeiten dran sind. Eine App, wie diese, die über so viel verschiedene Informationen verfügt, diese verarbeiten und anderweitig wieder an den Nutzer ausspucken muss, ist aber auch sehr komplex. Natürlich hat die Zuverlässigkeit von Erreichbarkeit und Information oberste Priorität.
      Was unsere Kolleginnen und Kollegen im Bus angeht, kann ich mir vorstellen, dass es für den einen oder anderen doch auch noch ungewohnt ist, wenn Sie ihm Ihr Smartphone als Fahrschein entgegen halten. Das sollte Sie aber nicht davon abhalten, das E-Ticket zu nutzen, zulässig ist es ja. Intern sprechen wir das gerne noch gezielter an.

  9. Ich meine, dass sich Herr Vohl noch einmal auf Erkenntnisreise begeben sollte, z.B. in die Niederlande (landesweit einheitliches e-Ticket egal wo), nach Kopenhagen, nach Stockholm, in die schwedische/dänische Provinz, nach London, nach Hongkong etc.

    Was da schon alles möglich ist, man mag es kaum glauben ;-). Der Gag schlechthin sind die kurzen Buslinien in London …

    Im Ernst: Die elektronischen Ticketsysteme – auch mit Check-In-/Check-out-Funktion – sind inzwischen seit Jahren erprobt und im täglichen Einsatz. Auch innerhalb des deutschen ÖPNV sind die Standards gesetzt und einer Umsetzung im großen Maßstab steht nichts im Wege. Einmalinvestitionen und bedarfsweise Anpassungen im Tarifsystem sind sicher erforderlich aber auf einen Innovationsschub bräuchte man eigentlich nicht mehr unbedingt zu warten.

    Meines Erachtens muss man für Hamburg konstatieren, dass wir ein Tarifsystem haben, welches sehr umfassend auf den Fahrerverkauf setzt (überhaupt kein Vorverkauf möglich!) und von daher selbstverständlich gerade die Gelegenheitsfahrgäste (die typischen Einzelkartenkaufer) die Busfahrer und die Mehrheit der Fahrgäste im Fahrzeug mit Verkaufsvorgängen vom Weiterfahren abhalten. Diese Verlustzeiten machen in Hamburg im Vergleich einen wesentlich größeren Anteil als anderswo aus. Und ausgerechnet die Barzahler steigen – zur Sicherstellung einer maximalen Haltezeit – gefühlt immer als letzte ein ;-).

    1. Wir sind für die Seite und die Aussagen auf der Seite nicht verantwortlich. Auf der Linie 5 wird es künftig 30 Fahrkartenautomaten geben – davon 16 neu installierte. Auf der Linie 6 sind vier neue Fahrkartenautomaten zusätzlich zu den schon installierten 5 geplant.

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